Telekom: Gewinn zieht an ++ Covestro: „2020 bleibt herausfordernd“ ++ Varta: Commerzbank ein Stück optimistischer ++ Gold: In Euro ist das Rekordhoch da

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Obwohl das Coronavirus die Märkte immer nur temporär belastet, scheinen einige Anleger trotzdem sichere Häfen anzusteuern. Das zeigt vor allen Dingen ein Blick auf den Goldpreis. Der Ansturm der Anleger auf das gelbe Edelmetall hält an.

Am Mittwoch kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis zu 1.605 US-Dollar. Damit rangiert der Goldpreis in der Nähe seines höchsten Standes seit März 2013. Nur Anfang dieses Jahres hatte Gold noch etwas mehr als aktuell gekostet. Es war die Zeit starker Spannungen zwischen den USA und dem Iran. Gold gilt traditionell als Zufluchtsort für Anleger in unsicheren Zeiten. Auch das niedrige Zinsniveau rund um den Globus treibt Anleger in Gold.

In Euro gerechnet stieg der Goldpreis zur Wochenmitte auf einen neuen Rekord von 1.487 Euro. Schon seit einigen Tagen eilt der Goldpreis in der Gemeinschaftswährung von einem Rekord zum nächsten. Begünstigt wird diese Entwicklung durch einen Wechselkurseffekt: Der stärker werdende US-Dollar lässt Gold in Euro gerechnet teurer werden.

Beflügelt wird der Preis des Edelmetalls vor allem durch die Coronavirus-Krise in China. Zum einen besteht die Sorge, dass der Virus sich in größerem Ausmaß auf der Welt verbreitet. Zum anderen fürchten Anleger die wirtschaftlichen Folgen der Krise. Grund ist die erhebliche Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft, die infolge des wirtschaftlichen Aufstiegs des Landes in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist.

Dax wieder im Aufwind

Obwohl die US-Indizes mit Verlusten aus dem verlängerten Wochenende gekommen sind, scheint der deutsche Leitindex die Apple-Sorgen schnell wieder vergessen zu haben. Das Börsenbarometer startet 13.737,39 Punkten in die Wochenmitte - ein Plus von 0,41 Prozent.

Telekom: Gewinn geht kräftig nach oben

Der Bonner Dax-Konzern hat vor der anstehenden wichtigen Fusion auf dem US-Markt beim Gewinn deutlich zulegen können. Der Konzernüberschuss legte um knapp 80 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Bonn mitteilte. Das lag unter anderem am Ergebniswachstum in den USA und auch in Europa. Die Telekom verbuchte zudem vor allem deutlich weniger Sondereinflüsse mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro. 2018 hatte die Telekom noch 2,4 Milliarden Euro vor allem für Personalmaßnahmen und Abschreibungen aufgewendet.

Der Umsatz kletterte auch dank Zukäufen und Wechselkurseffekten um 6,4 Prozent auf 80,5 Milliarden Euro. Die Telekom profitiert weiter vom brummenden Geschäft in den USA, das sie mit dem Milliardenzukauf des Rivalen Sprint stärken will. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um 7,2 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Das lag im Rahmen der Analystenschätzungen.

Covestro: Es bleibt herausfordernd

Der Kunststoffkonzern rechnet im laufenden Jahr mit einem weiteren Gewinnrückgang. „Auch 2020 wird für uns herausfordernd bleiben“, sagte Konzernchef Markus Steilemann am Mittwoch bei der Bilanzvorlage laut Mitteilung in Düsseldorf. Bereits 2019 hatte der Dax-Konzern unter mehr Konkurrenz, internationalen Handelsstreitigkeiten und den Problemen der Autoindustrie gelitten.

Bei einem Umsatzrückgang um rund 15 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro brach der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im vergangenen Jahr um die Hälfte auf 1,6 Milliarden Euro ein. Für 2020 stellt Steilemann ein Ebitda von 1,0 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht. Die Größe der Spanne verdeutlicht die Unsicherheiten. Unter dem Strich verdiente Covestro 2019 mit 552 Millionen Euro fast 70 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Dividende soll mit 2,40 Euro dennoch stabil bleiben.

Im laufenden erste Quartal soll ein Ebitda zwischen 200 und 280 Millionen Euro erreicht werden. Das wäre im besten Fall in etwa so viel wie im Schlussquartal 2019. Mit Blick auf die Coronavirus-Epidemie seien die finanziellen Auswirkungen zudem derzeit noch nicht vollständig abschätzbar. Der auch für die Dividende wichtige freie operative Mittelzufluss (Free operating Cashflow) wird den Angaben zufolge 2020 zwischen 0 und 400 Millionen Euro erwartet.

Varta: Commerzbank wird wieder optimistischer

Die Commerzbank hat die Papiere des Batterie-Spezialisten nach der Telefonkonferenz zum starken Quartalsbericht von „Reduce“ auf „Hold“ hochgestuft und das Kursziel von 82 auf 84 Euro angehoben. Analyst Stephan Klepp bezog in einer am Mittwoch vorliegenden Studie die avisierten Kapazitätsaufstockungen des Batterieherstellers in sein Bewertungsmodell ein. Er bleibe hin- und hergerissen zwischen dem kurzfristig starken Geschäft und andererseits hohem Investitionsbedarf, negativem Cashflow und steigenden Verbindlichkeiten.

 Kurz & knapp:

Wirecard: Der Dax-Konzern und Raiffeisen Bank International (RBI) geben heute eine umfangreiche Zusammenarbeit bekannt. Im Rahmen der Kooperation bieten die beiden Unternehmen Händlern in aktuell 13 zentral- und osteuropäischen Ländern gemeinsam ein komplettes Spektrum an Finanzdienstleistungen über die Wirecard Financial Commerce Plattform an. In Nicht-EU-Ländern wie Ukraine oder Serbien übernimmt die RBI die Rolle des Kartenakzeptanzpartners und wickelt Zahlungen über die Wirecard-Plattform ab. Dadurch haben Händler einfachen Zugriff auf das gesamte Portfolio an Payment-Services, welche über die Wirecard-Plattform angeboten werden. Die Integration dieser Dienstleistungen in ihr Business ist somit schnell und unkompliziert.

Gerresheimer: Der Spezialverpackungshersteller hat im Geschäftsjahr 2018/2019 (per Ende November) von einer weiterhin hohen Nachfrage von Pharma- und Kosmetikunternehmen nach Glasbehältern für Medikamente und Flakons profitiert. Auch die Geschäfte mit Spritzen liefen gut. Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Allerdings stiegen die Erlöse ohne die Sondereffekte aus einem von Sanofi unerwartet gekündigten Projekt zur Entwicklung einer Mikropumpe zur Diabetes-Behandlung lediglich um 0,5 Prozent, das Wachstum war demnach gering. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 0,7 Prozent auf 293 Millionen Euro zu. Damit lag das Unternehmen leicht über den Erwartungen der Analysten. Konzernchef Dietmar Siemssen zeigte sich mit der Bilanz zufrieden. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 1,20 Euro je Aktie erhalten nach 1,15 Euro ein Jahr zuvor.

ElringKlinger: Die vorläufigen und ungeprüften Zahlen des ElringKlinger-Konzerns für das Geschäftsjahr 2019 zeigen, dass das Anfang 2019 aufgelegte Effizienzprogramm Wirkung erzielt hat: Der Konzern erreichte einen operativen Free Cashflow von 175,8 Millionen Euro, was einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 262,0 Millionen Euro entspricht. Kern dessen ist zum einen der disziplinierte Ansatz bei den Investitionen in Sachanlagen und Finanzimmobilien. Mit 92,2 Millionen Euro lag dieser Wert wie geplant deutlich unter dem Vorjahr (163,5 Millionen Euro). Zum anderen wurden die Vorratshaltung konsequent optimiert und die Zahlungsziele bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgedehnt. Durch teilweisen Einsatz von Finanzinstrumenten konnten auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduziert werden, so dass das Net Working Capital mit 423,5 Millionen Euro oder 24,5 Prozent des Umsatzes deutlich gesenkt wurde. Im Vorjahr lag dieses Verhältnis noch bei 33,4 Prozent.

Takkt: Der Büromöbelhändler hat die sich eintrübende Konjunktur 2019 zu spüren bekommen. Zwar steigerte der Konzern den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Währungseffekten und Zukäufen um 2,8 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft gingen die Erlöse jedoch um 1,4 Prozent zurück. Der Konzern hatte bereits mit einer spürbaren Abschwächung der Geschäfte im letzten Quartal gerechnet.Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verharrte mit 150,2 Millionen Euro etwa auf Vorjahresniveau, die entsprechende Marge ging um 0,3 Prozentpunkte auf 12,4 Prozent zurück. Damit lag Takkt allerdings dennoch leicht über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt etwas weniger auf dem Zettel hatten. Wie bereits bekannt, sollen die Aktionäre eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro erhalten. Diese setzt sich zusammen aus einer Basisdividende in Höhe von 0,55 Euro und einer Sonderdividende in Höhe von 0,45 Euro. Damit liegt die Gesamtausschüttung 15 Cent über der Dividende des Vorjahres. Weitere Details zur Bilanz will Takkt am 26. März bekanntgeben.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: VDB Photos / shutterstock.com

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