Tesla: 80 Milliarden Dollar Börsenwert futsch ++ AstraZeneca: Studienstopp bei möglichem Impfstoff ++ Dermapharm: Steuern belasten Gewinn ++ Qiagen: Coranatest für 4. Quartal geplant

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

„Ich habe es ja gesagt!“ Ein Satz den eigentlich kein Anleger hören will, der aber bei der Tesla-Aktie heute verwendet werden darf. Etwas mehr als 21 Prozent hat die Aktie am Dienstag abgegeben. Das der Elektroautobauer nicht in den S&P 500 aufgenommen wurde, hat die Anleger zum Verkauf bewegt. Innerhalb eines Tages hat die Aktie rund 80 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren - soviel sind übrigen Ford und Gerneral Motors zusammen an der Börse wert. Das zeigt einmal mehr, welche Dimension die Aktie erreicht hatte

Jetzt ist das Papier vom Hoch bei über 500 Dollar deutlich zurückgekommen. Abzuwarten bleibt, ob der Kurs bei etwa 300 Dollar seinen Boden findet oder die Anleger weiter auf das Verkaufsknöpfchen drücken. Allerdings dürfte Kurse um die 300 Dollar schon wieder Schnäppchenjäger anlocken. Trotzdem bleibt die Aktie weiterhin ein riskantes Investment. Das dürften viele Börsenneulinge am Dienstag wieder schmerzhaft festgestellt haben.

Dax wieder über 13.000

Zur Wochenmitte nimmt der deutsche Leitindex einen neuen Anlauf über die runde Marke von 13.000 Punkten zu springen. Rund 30 Minuten nach Handelsbeginn liegt der Dax mit 13.058,14 Punkten 0,69 Prozent im Plus. Angeführt wird die Gewinnerliste von der Münchener Rück, Telekom und Vonovia.

AstraZeneca: Studienstopp setzt Aktie unter Druck

Der Pharmakonzern Astrazeneca hat die klinische Studie für seinen Corona-Impfstoff vorsorglich gestoppt, nachdem bei einem der Teilnehmer gesundheitliche Probleme aufgetreten sind. Das sei eine Routinemaßnahme für solche Fälle, teilte das britische Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mit. „In großen Versuchsreihen treten Erkrankungen zufällig auf, müssen aber von unabhängiger Seite untersucht werden, um das gründlich zu überprüfen.“

AstraZeneca werde die Untersuchung beschleunigen, damit sich das Zulassungsverfahren für den Impfstoff so wenig wie möglich verzögere, hieß es weiter. Bei der Überprüfung geht es letztlich darum festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme vom Impfstoff ausgelöst wurden. Während des Stopps sollen keine weiteren Studienteilnehmer geimpft und bisher geimpfte Personen weiterhin beobachtet werden.

Bei den nicht näher genannten gesundheitlichen Problemen handele es sich um einen Einzelfall, betonte das Unternehmen. Der Impfstoff befindet sich unter anderem in den USA in der dritten und abschließenden Studien-Phase mit mehreren zehntausend Teilnehmern.

Dermapharm: Gewinn unter Vorjahresniveau

Eine höhere Steuerlast hat bei dem Arzneiunternehmen Dermapharm den Gewinnanstieg aus dem operativen Geschäft im ersten Halbjahr wieder zunichte gemacht. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 39,1 Millionen Euro und damit knapp ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die im SDax gelistete Gesellschaft am Mittwoch in Grünwald mitteilte. Nachdem Dermapharm bereits im August vorläufige Zahlen vorgelegt und seine Jahresprognose angehoben hatte, bestätigte der Vorstand am Mittwoch seine neuen Ziele. Allerdings betonte er, dass die Prognose wegen der Corona-Pandemie unter einer erhöhten Unsicherheit stehe.

Für das laufende Jahr peilt Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier weiterhin ein Umsatzplus von 12 bis 15 Prozent an. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) soll um 8 bis 10 Prozent zulegen. Im ersten Halbjahr steigerte Dermapharm seinen Umsatz – wie bereits bekannt – um 13,5 Prozent auf 378,2 Millionen Euro. Dabei kam der Gesellschaft zugute, dass die neue Tochter Allergopharma erstmals in die Konzernzahlen einging. Das bereinigte Ebitda legte lediglich um 1,8 Prozent auf 91,7 Millionen Euro zu.

Kurz & knapp:

Qiagen:  Neuigkeiten zum Corona-Test des Biotech-Unternehmens lassen die Aktie heute steigen. Im vierten Qurtal soll der Test auf dem Markt eingeführt werden. Laut dem Biotech- und Gendiagnostikunternehmen soll der Test Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten liefern. Qiagen wird bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einen Antrag auf Eilzulassung stellen und in Europa die CE-IVD-Registrierung anstreben

Airbus: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für die Aktie des Flugzeugbauers auf der „Conviction Buy List“ mit einem Kursziel von 93 Euro belassen. Die Auslieferungszahlen für August seien zwar erwartungsgemäß im Vergleich zum Vormonat gesunken, lägen aber auf Vorjahresniveau, schrieb Analyst Chris Hallam in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Sehr wahrscheinlich dürfte der Bestand an nicht ausgelieferten Maschinen gar nicht oder nur um eine sehr kleine Zahl wachsen. In den kommenden Monaten komme es nun darauf an, inwieweit es Airbus gelinge, die Zahl der auf Halde stehenden Jets zu reduzieren.

BMW: Das US-Analysehaus Bernstein Research hat den Münchener Autobauer in einer grundlegenden Neueinschätzung des europäischen Autosektors mit „Outperform“ und einem Kursziel von 90 Euro eingestuft. BMW zähle zu den Herstellern mit dem meisten Gewinnpotenzial, hieß es in einer am Dienstag vorliegenden Studie des Analysehauses. Außerdem seien die Titel attraktiv bewertet.

Von Markus Weingran

Foto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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