Tesla-Chef Musk hält sich offenbar nicht an seine auferlegten Twitter-Regeln – SEC erneut wütend

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eigentlich hatten sich Tesla-Chef Elon Musk und die amerikanische Börsenaufsicht SEC nach den wiederholten Twitter-Querelen mittels einer Gerichtsentscheidung geeinigt, dass jeder unternehmensbezogene Tweet von Musk vorher von einem Anwalt abgesegnet wird. Wie der US-Nachrichtendienst CNBC berichtet, hat Musk sich offenbar aber keinen einzigen Tweet vorab genehmigen lassen.

Die SEC hatte bereits Mitte Februar angefragt, ob Musk die gerichtlichen Auflagen befolge. Tesla antwortete zwei Wochen später und verneinte. In einer Antwort bezüglich der jüngsten Vorwürfe von Musk, in denen er angeprangert hat, die Börsenaufsicht würde sein Recht auf freie Meinungsäußerung beschneiden, kritisiert diese nun scharf, dass Tesla zwar wie gefordert einen Anwalt für die Kontrolle der Tweets ernannt hat, dieser jedoch nur in Echtzeit die Äußerungen Musks auf dem Nachrichtendienst überprüft und sie nicht vorab genehmigt.

Deswegen hält die Behörde an ihrer Forderung fest, Musk wegen Missachtung des US-Gerichtsbeschlusses für schuldig zu befinden.

Musk´s Tweets bewegen den Kurs der Aktie

Angefangen hatte alles mit einem Tweet im August 2018, in dem Musk öffentlich mit dem Gedanken spielte, Tesla von der Börse zu nehmen und das benötigte Kapital dafür (bei einem bemessenen Auszahlungswert von 420 Dollar je Aktie) zur Verfügung zu haben. als Folge stieg der Kurs der Aktie stark an. Der Tweet kostete ihn am Ende mehrere Millionen Dollar Strafe und seinen Posten im Aufsichtsrat des Elektroautobauers. In seinem jüngsten Tweet veröffentlichte er Produktionsprognosen (500.000 produzierte Fahrzeuge in 2019) und zog erneut den Zorn der Börsenaufsicht auf sich.

Musks Anwalt hat um eine Frist für die schriftliche Beantwortung bis zum 22. März gebeten. Die Antwort werde Dokumente enthalten, die die Behauptungen der SEC widerlegten. Sollte das Gericht auf Missachtung entscheiden, kann die SEC neue Geldbußen gegen Musk verhängen oder zusätzliche Kontrollen für ihn einführen. Sogar eine komplette Suspendierung wäre möglich.

Wertpapier unter Druck

Die Aktie musste zu Wochenbeginn bereits ein Minus von 2,16 Prozent hinnehmen und liegt auch am dienstag vorbörslich 0,5 Prozent im Minus.

Der andauernde Streit zwischen Musk und der SEC belastet die Nerven der Aktionäre zusehens. Ein US-Pensionsfonds hatte bereits letzte Woche Klage eingereicht, mit dem Ziel, ein permanentes Verbot von Musks „unkontrolliertem Gebrauch von Twitter für fehlerhafte Statements über das Unternehmen“ zu erreichen.

Onvista-Redaktion

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Titelfoto: Kathy Hutchins / Shutterstock.com

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