Tesla: Elon Musk kann es nicht lassen – Neuer Tweet weckt Solar-Fantasien – Wird die SEC jetzt wieder sauer?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem die Quartalszahlen von Tesla mit einem höheren Verlust als erwartet alles andere als rosig waren und die Aktie wieder auf Talfahrt geschickt haben, konnte sie sich in den Tagen danach halbwegs fangen. Auf eines ist aber Verlass - CEO Elon Musk ist immer für einen aufwirbelnden Tweet gut.

Um was ging es? Auf eine Frage nach dem Stand der Dinge im Bereich der Solar-Schindelherstellung antwortete Musk, dass die Produktion massiv angezogen wird und bis Ende des Jahres eine Herstellungskapazität von bis zu 1000 Solardächern pro Woche erreicht werden soll.



Das ist insofern eine interessante Aussage, weil im Quartalsbericht nichts zur Solarsparte von Tesla erwähnt wurde. Laut der Aussage von zwei ehemaligen Mitarbeitern hatte Tesla im Jahr 2018 eine Kapazität von drei bis fünf Solar-Dächern pro Woche. Die von Musk in den Raum gestellte Zahl würde also einen massiven Anstieg bedeuten. Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuerst darüber berichtet.

Angesichts der Vergangenheit von Musk mit der SEC ist der Tweet doppelt brisant, da dem Tesla-CEO mittlerweile strenge Auflagen für seine Twitter-Kommunikation auferlegt sind. Auf die Anfrage von Bloomberg, ob Musk vor dem versenden seines Tweets die Genehmigung eines  Wertpapierrechtsanwalts erhalten hatte, hat der Konzern bisher nicht reagiert. Auch die SEC hat eine Stellungnahme laut Bericht abgelehnt.

Tesla und SolarCity

Tesla war ursprünglich der Marktführer für Solar-Dachplatten in den USA, musste diesen Platz jedoch an den Konkurrenten Sunrun Inc. abgeben. Im Jahr 2016 hat Tesla die Solar-Firma SolarCity aufgekauft, ein im Jahr 2006 gegründetes Unternehmen. Gründer sind Lyndon und Peter Rive, ihres Zeichens die Cousins von Musk. Die Idee für die Firma soll auf Musks Vorschlag beruhen. SolarCity bietet ein Gesamt-Konzept für Solaranlagen an, also von der Konzeptionierung bis hin zur Auslieferung bzw. dem Betreiben oder Vermieten der Anlagen. Außerdem plant, installiert und betreibt die Firma auch Ladestationen für Elektroautos und passt daher gut in das Konzept von Tesla.

Der Kauf von SolarCity durch Tesla hat sich nur geringfügig auf die Erträge ausgewirkt, macht jedoch mehr als ein Fünftel der ausstehenden Schulden von Tesla in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar aus. Auf lange Sicht soll SolarCity jedoch zur übergeordneten Vision von Musk beitragen, ein nachhaltiges und klimaneutrales Verkehrs-Ökosystem aufzubauen.

Was macht die Aktie?

Das Tesla-Papier konnte heute zunächst positiv mit einem Zuwachs von knapp 1 Prozent in den US-Markt starten, sackte dann jedoch ins Minus ab. Eine knappe Stunde nach Handelsstart liegt die Aktie mit 0,6 Prozent im Minus.


Nach dem Quartalsbericht ist die Aktie eingeknickt

Nach dem herben Kursrutscher in der letzten Woche, ausgelöst von den schwachen Q2-Zahlen, befindet sich die Aktie auf Wochensicht jedoch wieder im Aufwind.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Sergio Monti Photography / Shutterstock.com

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