Tesla: Keine Aufnahme in den S&P 500 ++ Evotec: Optimistischer Ausblick auf 2021 ++ Warren Buffett: Beteiligung an Wells Fargo sinkt kräftig

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Krise ist nach Einschätzung von Finanzminister Olaf Scholz in absehbarer Zeit überwunden. „Im Augenblick spricht vieles dafür, dass wir das Schlimmste hinter uns haben und dass es allmählich wirtschaftlich aufwärts geht“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Die Maßnahmen zur Stabilisierung und zum Ankurbeln der Konjunktur wirkten offenbar besser als erhofft. Deutschland sei natürlich noch nicht über den Berg, das Virus sei noch nicht besiegt, sagte er. Er hoffe aber, „dass wir Ende nächsten Jahres, Anfang 2022 wieder das Niveau erreichen, das wir vor der Krise hatten“.

Boris Johnson stichelt vor Barnier Besuch

Kurz vor der nächsten Gesprächsrunde über ein Brexit-Anschlussabkommen hat Boris Johnson von der EU mehr Tempo und Entgegenkommen gefordert. Man müsse sich bis Mitte Oktober einigen, damit ein solcher Deal noch ratifiziert werden könne. Ansonsten werde es kein freies Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union geben, teilte Johnson am Sonntagabend in London mit. Damit dürfte der britische Premierminister wohl die Katze aus dem Sack gelassen haben:

# Brexit: Boris Johnson hat sich wohl verraten - London will „No-Deal-Brexit“ durch die Hintertür

Dax: Guter Start - neuer Angriff auf die 13.000

Nach seinen jüngsten Verlusten im Zuge der Kurseinbrüche in New York ist der Dax am Montag mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Der Leitindex stieg im frühen Handel um 1,03 Prozent auf 12 974,44 Punkte und behielt so die seit Wochen umkämpfte Marke von 13 000 Punkten in Reichweite. Der MDax legte 1,15 Prozent auf 27 210,66 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx stieg um 0,9 Prozent.

Das der Dax in der vergangenen Woche nicht unter die Marke von 12.800 Punkte gerutscht ist, könnte ein gutes Zeichen dafür sein, dass die Bullen wieder das Sagen übernommen haben. Die „starke“ Korrektur könnte damit schon beendet sein und der deutsche Leitindex könnte sich jetzt wieder in kleine Schritten aufwärts bewegen.

Tesla: Vorerst nicht im S&P 500

Tesla wird nicht in den Aktienindex S&P 500 aufgenommen, wie der Indexbetreiber S&P Dow Jones Indices am Freitag mitteilte. Am Kapitalmarkt hatten viele damit gerechnet, dass der Elektroautobauer den Sprung in den Aktienindex schafft. Nachbörslich schickten enttäuschte Investoren die Aktie am Freitag auf Talfahrt.

Tesla hat im Juli zum vierten Mal in Folge einen Quartalsgewinn hingelegt und damit die letzte Voraussetzung für eine Aufnahme in den Index erfüllt. Doch beim Aufstieg in den Index wurden dem Unternehmen der Online-Modehändler Etsy, der Halbleiterhersteller Teradyne und der Medizintechnologiehersteller Catalent vorgezogen. Abgestiegen sind H&R Block, Coty und Kohl’s.

Evotec: „Werden 2021 eine höhere Stufe erreichen“

Das Hamburger Biotech- und Forschungsunternehmen Evotec steht in den Startlöchern für eine neue Phase seines Wachstums. „Unsere Entwicklung wird nicht linear sein, sondern ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Ausbau unserer Aktivitäten 2021 eine höhere Stufe erreichen werden“, sagte Unternehmenschef Werner Lanthaler der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag. Große Hoffnungen setzt er dabei auf neue Geschäftsfelder, „für die wir bisher in der Branche noch nicht bekannt waren“.

So baut das im MDax gelistete Unternehmen derzeit an seinem US-Standort in Seattle an einer Anlage zur Produktion von biotechnologisch hergestellten Arzneistoffen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2021 geplant. Damit verfügt Evotec nach den Worten des Managers künftig über Technik, die „dramatische“ Kostenvorteile in der Produktion ermögliche.

Die Investitionssumme von etwa 120 Millionen Euro ist deshalb für Lanthaler gut angelegt: Die Chancen, die sich in Seattle böten, seien höher als durch etwaige Übernahmen, betonte der Unternehmenslenker. Denn beim Thema Zukäufe habe Evotec mittlerweile eine „hohe Hürde“ erreicht, da der Konzern bereits aus eigener Kraft sehr gut aufgestellt sei. Den Vorstoß im Biologika-Geschäft hatte Evotec im vergangenen Jahr mit der 90 Millionen Dollar schweren Übernahme des US-Spezialisten Just Biotherapeutics eingeläutet, der inzwischen in Just-Evotec Biologics umbenannt wurde.

Kurz & knapp:

Berkshire Hathaway: Warren Buffetts Holding hat ihre Beteiligung an Wells Fargo abgebaut. Berkshire hat mehr als 100 Millionen Wells-Fargo-Aktien verkauft, wie aus einer Pflichtmitteilung hervorgeht. Nach dem Schlusskurs vom Freitag wäre das Paket knapp 2,5 Milliarden US-Dollar wert. Berkshire hat damit den eigenen Anteil an der Bank um mehr als 40 Prozent reduziert und hält jetzt noch 3,3 Prozent des Aktienkapitals von Wells Fargo – der Wert liegt bei rund 3,4 Milliarden US-Dollar. Schon zuvor hatte die Investment-Firma von Starinvestor Warren Buffett ihren Anteil an der Großbank nach und nach abgebaut.

Roche: Die Tochter Genentech hat für das Medikament Gavreto (pralsetinib) die US-Zulassung erhalten. Diese sei zur Behandlung mit dem Wirkstoff bei Erwachsenen mit einem bestimmten Lungenkrebs erteilt worden, teilte das Unternehmen in der Nacht auf Samstag mit. Konkret gelte die Zulassung für metastasierenden RET-fusion-positiver nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC), so die Mitteilung weiter. Sie sei auf Basis der Studie Arrow erteilt worden. Zugleich habe die Zulassungsbehörde FDA für den Wirkstoff ein priorisiertes Zulassungsverfahren (Priority Review) für zwei Arten von Schilddrüsenkrebs erteilt.

Philips: Der niederländische Medizintechnikkonzern macht Ernst beim Verkauf seines Geschäfts mit Haushaltsgeräten. Der Konzern habe mit Goldman Sachs und JPMorgan die Investmentbanken für das Losschlagen der Sparte mandatiert, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) mit Berufung auf einen Philips-Sprecher. Im Herbst wolle Philips die Verkaufsgespräche aufnehmen, schreibt die FAZ weiter unter Berufung auf den Sprecher. Im dritten Quartal 2021 soll die Transaktion unterzeichnet sein. Philips hatte im Januar erstmals bekanntgegeben, den Verkauf des Geschäfts zu prüfen. Dazu solle innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate eine separate rechtliche Struktur der Sparte geschaffen werden, hieß es damals. Das Geschäft mit Küchengeräten, Kaffee-, Textil- und Haushaltsgeräten hat im Gesamtjahr 2019 laut Unternehmensangaben 2,3 Milliarden Euro umgesetzt.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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