Tesla: Meint Elon Musk das wirklich ernst? ++ Henkel: Interesse an Wella? ++ Amazon: Neues System für automatische Nachbestellung präsentiert

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Handelsstreit bleibt das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Donnerstag, dass China zu weiteren Gesprächen in Peking geladen habe. Die Verhandlungen sollten noch vor Thanksgiving am kommenden Donnerstag beginnen. Der Knackpunkt der Gespräche dürfte auch feststehen: Die Strafzölle!

Es ist schon fast ein offenes Geheimnis, dass die Volksrepublik auf die beiderseitige Rücknahme verhängter Strafzölle als Bestandteil des Teilabkommens besteht. Donald Trump hat sich auf diese Diskussion aber noch nicht eingelassen. Immer wieder wird berichtet, dass genau über diesen Punkt im Weißen Haus Uneinigkeit besteht. Der US-Präsident wird auch nicht müde, mit neuen Strafabgaben ab Mitte Dezember auf importierte Technologiegüter wie Smartphones zu drohen.

Daher ist weiterhin offen, ob beide Seiten in diesem Jahr noch ein Teilabkommen tatsächlich unterzeichnen. Zuletzt ist die Hoffnung darauf wieder etwas ins Stocken geraten.

Keine Rezession in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft ist an einer leichten Rezession vorbei geschrammt. Im dritten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden nach einer zweiten Schätzung mit. Das Bundesamt bestätigte damit wie von Analysten erwartet eine erste Erhebung.

Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft um 0,2 Prozent geschrumpft. Wäre die Wirtschaftsleistung auch in den Monaten Juli bis September und damit in zwei Quartalen in Folge gesunken, wäre eine sogenannte technische Rezession eingetreten.

Gestützt wurde das gesamtwirtschaftliche Wachstum durch den Konsum, sowohl seitens der privaten Haushalte als auch durch den Staat. Außerdem wurde in Bauten deutlich mehr investiert als im Quartal zuvor. Der Außenhandel habe ebenfalls positiv zum Wachstum im dritten Quartal beigetragen, hieß es weiter in der Mitteilung. Dagegen gingen die Investitionen der Unternehmen zurück.

Strafzölle für EU-Pkw noch nicht vom Tisch

Die Gefahr von US-Strafzöllen auf europäische Autoimporte ist aus Sicht der EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström noch nicht gebannt. „Die Bedrohung ist noch nicht weg, und wir sind uns dessen bewusst“, sagte Malmström nach dem Treffen der EU-Handelsminister am Donnerstag in Brüssel. Es sei aber eine gute Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump zuletzt keine Zölle verhängt habe.

Trump hatte in den vergangenen Monaten damit gedroht, Zusatzzölle auf Autoimporte aus der EU und Japan zu erheben. Er argumentiert mit einer angeblichen Bedrohung der nationalen Sicherheit. Im Mai hatte die US-Regierung die angedrohten Zölle für sechs Monate ausgesetzt. Bis zum 13. November wollte Trump ursprünglich entscheiden, ob er diese verhängt. Derartige Zölle würden vor allem deutsche Autohersteller schwer treffen.

Im vergangenen Jahr hatte die Trump-Regierung bereits Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU eingeführt. Die Staatengemeinschaft reagierte mit Importabgaben für US-Produkte in ungefähr gleicher Höhe.

Zudem erließ Washington Mitte Oktober Strafzölle auf weitere Produkte wie Parmesan, Olivenöl und Butter, aber auch auf Flugzeuge aus der EU. Die Zölle sind eine Vergeltung für rechtswidrige EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus. Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) hatten der US-Regierung das Recht dazu gegeben.

Dax wird ein kleines Bisschen mutiger

Nach zwei Tagen im Minus startet der deutsche Leitindex heute im Plus. Mit 13.161,29 Punkten startet er mit einem Plus von 0,18 Prozent in den letzten Handelstag der Woche.

Tesla: Prototyp oder PR-Gag?

Tesla-Chef Elon Musk hat einen futuristisch aussehenden Elektro-Pickup vorgestellt, mit dem der Branchenpionier in den wichtigsten Markt amerikanischer Autokonzerne vorstoßen will.

Das Fahrzeug mit dem Namen „Cybertruck“ hat die ungewöhnliche dreieckige Form, die eher an einen kantigen Tarnkappen-Kampfjet als einen klassischen Pickup erinnert. Der Wagen soll über 1,7 Tonnen Gewicht auf der Ladefläche transportieren können und kommt in der Spitzenausführung in 2,9 Sekunden von 0 auf 60 Meilen pro Stunde (knapp 100 km/h). In einem Video demonstrierte Tesla, wie der Pickup schneller beschleunigt als ein Porsche 911. Auch ein Tauziehen mit dem aktuellen Pickup-Bestseller F-150 von Ford  gewann der „Cybertruck“ im Video locker.

Den Startpreis setzte Tesla eher niedrig bei knapp 40 000 Dollar (rund 36 000 Euro) vor Steuern an. In der Top-Ausführung mit drei Motoren und über 800 Kilometern Reichweite steigt der Preis aber schon auf knapp 70 000 Dollar. Die Standard-Version kommt aus dem Stand in 6,5 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde und hat eine Reichweite von gut 400 Kilometern mit einer Batterieladung.

Die Karosserie sei aus besonders hartem rostfreiem Stahl gefertigt, sagte Musk. Um zu zeigen, wie robust sie ist, schlug Tesla-Chefdesigner Franz von Holzhausen mit einem Vorschlaghammer auf die Wagentür ein, ohne eine sichtbare Delle zu hinterlassen.

Die Demonstration der Festigkeit der Fenster ging allerdings schief: Das „Tesla-Panzerglas“ zeigte Risse als von Holzhausen eine Metallkugel dagegen warf. Immerhin sei das Fenster nicht durchschlagen worden, kommentierte Musk. In Tests habe man alles Mögliche auf das Glas geworfen, bis hin zu einer Küchenspüle, „seltsam, dass es jetzt gebrochen ist, ich weiß nicht, warum“. Beim Wurf auf ein zweites Fenster passierte das gleiche. Hier gebe es noch Raum für Verbesserungen, sagte Musk – und setzte die Präsentation mit einem beschädigten Wagen hinter sich fort.

Im Cockpit hat der „Cybertruck“-Prototyp – ähnlich wie das aktuelle Model 3 – nur einen berührungsempfindlichen Bildschirm in der Mitte. Das Lenkrad ist viereckig statt rund. Der Wagen hat eine pneumatische Federung – und die Druckluft aus dem Kompressor kann man auch für entsprechendes Werkzeug verwenden.

Die schweren Wagen mit meist offener Ladefläche sind der zentrale Geldbringer für Ford, General Motors und Fiat Chrysler in den USA. Das sei der Markt, den man angehen müsse, wenn man in dem Land den Übergang zur Elektromobilität schaffen wolle, betonte Musk bei der Präsentation in der Nacht zum Freitag in Los Angeles.

Als ich das Foto von dem E-Pick-Up gesehen hab, kam mir nur ein Gedanken, meint Elon Musk das wirklich ernst? Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Für mich sieht der neue E-Pick-up von Tesla aus, wie eine neue Variante für eine Fortsetzung des Film-Klassiker „Zurück in die Zukunft“. Sollte der Pick-up wirklich in die Serienproduktion gehen, dann bin ich gespannt, wie viele Bestellungen tatsächlich eingehen.

Henkel: Gehören bald Produkte von Wella zum Sortiment?

Reality-TV-Star Kylie Jenner hat ihre Kosmetik-Marke für 600 Millionen Dollar an den von der deutschen Milliardärsfamilie Reimann kontrollierten Konzern Coty verkauft. Zu Coty gehören bereits Make-Up-Marken wie Max Factor und Bourjois Paris. Die mit geschäftlichen Problemen kämpfende Firma befindet sich gerade in einem Umbau und will neue Zielgruppen erschließen.

Die 22-jährige Jenner ist die Schwester von Kim und Kourtney Kardashian. Ihre Kosmetikmarke Kylie Cosmetics, die vor allem mit Lippenstiften erfolgreich wurde, startete sie 2015. Der Deal, bei dem Coty die Mehrheit mit 51 Prozent übernimmt, bewertet die Firma insgesamt mit 1,2 Milliarden Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten kam Kylie Cosmetics auf Umsätze von rund 180 Millionen Dollar, wie Coty am Montag bei Bekanntgabe des Kaufs mitteilte.

Coty leidet schon länger unter der misslungenen Übernahme von Wella und anderer Kosmetikmarken des Konsumgüter-Riesen Procter & Gamble im Jahr 2016. Anfang Juli hatte das Unternehmen Aktionäre mit einer rund drei Milliarden schweren Abschreibung geschockt. Im Oktober teilte Coty mit, dass der Verkauf bekannter Marken wie Wella sowie des Geschäfts in Brasilien geprüft werde. Und hier kommt jetzt Henkel ins Spiel.

Laut Medienberichten scheinen die Düsseldorfer Interesse an Wella zu haben. Allerdings ist Henkel wohl nicht der einzige Interessent. Auch Colgate-Palmolive oder Beteiligungsgesellschaften wie Advent, Blackstone, KKR, CVC und Cinven sollen nicht abgeneigt sein.

Kurz und knapp:

Amazon: Der amerikanische Internet-Gigant hat eine neue Idee für automatische Nachbestellungen von Alltagsartikeln: Sein „Dash Shelf“ ist in Kern eine vernetzte Waage, die eine Order auslösen kann, wenn das Gewicht auf ihr unter einen bestimmten Wert fällt. Das könnten zum Beispiel Papier, Klebeband, Stifte oder Kugelschreiber sein, wie der Online-Händler am Donnerstag bei der Vorstellung des Geräts demonstrierte. Die „Dash Shelf“ kommt in drei Größen und ist vor allem für Büros und kleine Unternehmen gedacht. Sie soll zunächst im kommenden Jahr für Geschäftskunden in den USA auf den Markt kommen.

Roche: Der Schweizer Pharma-Konzern hat sein Übernahmeangebot für die US-Gentherapiefirma Spark Therapeutics ein weiteres Mal verlängert. Die Spark-Aktionäre haben nun bis zum 10. Dezember Zeit, die Offerte anzunehmen, wie der Pharmariese aus Basel am Freitag mitteilte. Bislang endete die Frist am 25. November. Alle anderen Bedingungen der Offerte bleiben unverändert. Roche habe bisher Zusagen für 14,8 Prozent der Spark-Aktien erhalten. Roche will Spark für 4,3 Milliarden Dollar übernehmen.

Alitalia: Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines hat ihr Interesse an einem Einstieg bei der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia bekräftigt. „Wir sind bereit, bis zu 100 Millionen Euro für einen Anteil von zehn Prozent an Alitalia zu investieren“, teilte Delta der italienischen Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag mit. Eine schon siebenmal verlängerte Frist für eine Rekapitalisierung der Airline lief am Donnerstag ab. Alitalia ist seit Mai 2017 insolvent und steht derzeit unter der Aufsicht von drei staatlichen Kommissaren. Nach den Vorstellungen der Regierung in Rom würden die italienischen Staatsbahnen (FS) und der Infrastrukturkonzern Atlantia mit Delta ein Konsortium bilden. Darin hätten FS und Atlantia jeweils 37,5 Prozent des Kapitals, vierter Partner würde das italienische Finanzministerium.

Von Markus Weingran

Foto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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