Tesla: Musk und SEC einigen sich – Kann die Aktie jetzt durchatmen?

onvista · Uhr

Tesla -Chef Elon Musk und die US-Börsenaufsicht SEC haben eine Einigung im Rechtsstreit über die Social-Media-Aktivitäten des Tech-Milliardärs erzielt. Der Kompromiss regelt, unter welchen Bedingungen Musk künftig twittern darf. Das geht aus einem am Freitag (Ortszeit) beim zuständigen Gericht in New York eingereichten Antrag hervor. Richterin Alison Nathan muss dem Deal aber noch zustimmen.

Musk braucht ab jetzt Anwaltserlaubnis für Tweets

Vereinbart wurde, dass Musk keine Informationen mehr eigenmächtig in schriftlicher Form verbreiten darf, die Teslas Aktienkurs beeinflussen könnten. Das betrifft etwa Einlassungen zu Finanzen, Produktionszielen, Übernahmen und Fusionen – kurz: so ziemlich alle aus Sicht von Börsianern wichtigen Themen. Jegliche Kommunikation diesbezüglich soll sich Musk vorab von einem in Wertpapierfragen erfahrenen Anwalt genehmigen lassen.

Der Streit dreht sich um einen Vergleich aus dem Vorjahr, der Musks Twitter-Kommunikation bereits unter Auflagen gestellt hatte, gegen die er laut SEC dann aber verstieß. Die Aufseher forderten deshalb eine Strafe wegen Missachtung des Gerichts. Konkret geht es um einen Tweet vom Februar, in dem Musk laut SEC falsche Angaben zu Teslas Produktionszielen für das laufende Geschäftsjahr machte.

Musk um Haaresbreite aus dem Vorstand geflogen

Der ursprüngliche Vergleich war zustande gekommen, nachdem Musk Anleger bei Twitter mit unausgegorenen Plänen zu einem Börsenrückzug Teslas irritiert hatte, woraufhin die SEC ihn wegen Marktmanipulation verklagte. Die Aufsicht wollte Musk zunächst den Vorstandsvorsitz verbieten lassen. Dann einigte man sich auf den Kompromiss, an den sich der Tesla-Chef nach Auffassung der SEC jedoch nicht hielt. Tesla hatte bereits einen Anwalt zur Aufsicht der Twitter-Kommunikation des CEOs installiert, Musk hat sich jedoch bisher nicht an das Prozedere des Kontrollierens gehalten.

Mit dem nun fast beigeleten Streit hat der Tesla-CEO zumindest eine Front aufgelöst, muss jedoch weiterhin Kurs auf dem extrem riskanten Weg halten, den er für seine Firma eingeschlagen hat. In der vergangenen Woche hat der Konzern im Zuge seines Quartalsberichts wieder rote Zahlen vorgelegt. Die Expansion mit dem Model 3 in Europa, sowie sinkende Absatzzahlen der älteren Modelle drücken auf die Profitabilität.

Das Wertpapier beendete die vergangene Woche mit einem weiteren Minus von 5 Prozent, nachdem es bereits den ganzen Monat über bergab genagen war. Am Montag liegt die Aktie vorbörslich mit 0,14 Prozent hauchdünn im Plus.

Tesla Monatschart (Nasdaq)

Der letzte Woche vorgestellte neue hauseigene Chip, der das Lern-Netzwerk der selbstfahrenden Autoflotte Teslas straßenreif machen soll, sowie ein weiteres, in klassischer Musk-Manier, extrem ambitioniertes Zeitfenster für die ersten autonom fahrenden Robo-Taxis deuten jedoch darauf hin, dass der Elektro-Pioniertrotz der mal wieder angespannten Lage keines Falls bereit ist aufzugeben.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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