ThyssenKrupp: Böse Gewinnwarnung im Anflug? – Bankhaus Metzler setzt auf Klöckner & Co

onvista · Uhr

Die Stahlbranche steht heute mal wieder unter Druck. Die Aktie von ThyssenKrupp verliert über ein Prozent. Der Kurs von Klöckner & Co sackt über 2 Prozent ab und das Wertpapier von Salzgitter geht über 3 Prozent in die Knie. Hintergrund für den erneuten Schwächeanfall in der Branche ist eine Studie des Banhauses Metzler. Diese zeichnet keinen schönes Bild ab.

Schwäche könnte länger anhalten

Analyst David Varga von Metzler beschleichen beim Umherschweifen im Stahlsektor ähnliche Gedanken. Die Zeichen verdichteten sich, dass der wirtschaftliche Abschwung länger anhalten könnte, als es die meisten Unternehmen und Marktteilnehmer es erwarteten, schreibt der Analyst in einer Studie.

Als böses Omen wertet Varga die Gewinnwarnungen wichtiger Kunden der Stahlkonzerne. Hinzu komme Druck von den höheren Kosten auf der Rohstoffseite, während die Preisspanne bei HRC-Stahl (Warmband) auf Krisenniveau gefallen sei. Dies deute auf negative Margen für die Hochofen-Stahlerzeugeung hin.

Es überrascht daher nicht, dass Varga vor dem Einstieg bei den Aktien der Stahlhersteller warnt. Zu ungewiss sei, wie lange die bleierne Zeit im Stahlsektor dauern werde. Daran ändere auch die Hoffnung auf eine Bodenbildungsphase bei den HRC-Preisen in Europa nichts. Statt Hoffen und Beten empfiehlt der Anlayst den Anlegern Abwarten, droht kurzfristig doch Ungemach. Varga rechnet mit bösen Gewinnwarnungen von ThyssenKrupp und Klöckner & Co, während er Salzgitter immerhin zutraut, den eigenen Ausblick zu erreichen.

Entsprechend fallen die Empfehlungen aus. ThyssenKrupp stuft Varga mit „Sell“ und einem Ziel von 9,50 Euro ein, Salzgitter hat er von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft, wobei das Ziel bei 26 Euro liegt. Immerhin billigt er den Niedersachsen damit Potenzial zu. Der Stahlkonzern habe eine wesentlich bessere Kondition als noch einige Jahr zuvor und könnte bei besseren Marktbedingungen durchstarten.

Die Kaufempfehlung für Klöckner & Co mag da zunächst überraschen. Doch angesichts der verlockenden Bewertung gibt der Analyst sich überzeugt. Allein zum fairen Wert der Lagerbestände betrage der Abschlag 50 Prozent, stellt Varga fest und bezeichnet den Titel als Schnäppchen und mögliches Übernahmeobjekt. Das kommt auch in seinem Ziel von 6,70 Euro zum Ausdruck. Der Abstand zum aktuellen Kurs beträgt über 50 Prozent.

onvista/dpa-AFX

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Foto: kaband / Shutterstock.com

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