Trump: Zieht sich die Schlinge immer weiter zu? ++ Wirecard: Bei neuer Geldtransfer-App dabei ++ Dialog Semiconductor: Bessere iPhone-Verkäufe wecken Fantasie

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Donald Trump hat die Marktentwicklung weiterhin fest in der Hand. Zum einen schürt er neue Sorgen, dass jetzt ein Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union entbrennt und zum anderen scheint es der US-Präsident in Sachen Amtsenthebungsverfahren auf die Spitze zu treiben. Trump telefoniert jetzt schon nicht mehr, er fordert die entsprechenden Stellen öffentlich über die Medien auf gegen Biden zu ermitteln.

Schwere Vorwürfe gegen Trump

In den Vorermittlungen zu einem möglichen Amtsenthebungsverfahren haben die Vorsitzenden der zuständigen Ausschüsse im US-Repräsentantenhaus schwere Vorwürfe gegen Präsident Donald Trump erhoben. Der Präsident und seine Berater führten „eine Kampagne mit Falschinformationen und Irreführung“, um es normal erscheinen zu lassen, dass man ausländische Kräfte zur Beeinflussung von US-Wahlen anwerbe, heißt es in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Schreiben von Eliot Engel, Adam Schiff und Elijah Cummings an Kongressabgeordnete.

Der Inhalt von Trumps Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Ende Juli sei bekannt. Darin habe Trump seinen Amtskollegen wiederholt unter Druck gesetzt, damit dieser Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden einleite. Dennoch behaupte Trump, er habe nichts falsch gemacht.

Nun habe er gar China öffentlich dazu aufgerufen, ebenfalls gegen Biden und dessen Sohn zu ermitteln. „Das ist nicht normal und auch nicht akzeptabel“, schreiben die drei Abgeordneten: „Es ist unethisch, unpatriotisch und falsch.“ US-Präsidenten sollten niemals ausländische Kräfte unter Druck setzen, ihre internen politischen Rivalen anzugreifen.

Auch Außenminister Mike Pompeo wird in dem Brief heftig kritisiert. Dieser habe von dem Telefonat der beiden Präsidenten gewusst, aber weder den Inlandsgeheimdienst FBI noch andere Strafverfolgungsbehörden darüber informiert.

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Leichte Entspannung bei Zollstreitigkeiten mit der EU

Im Zollstreit mit der Europäischen Union (EU) hat US-Außenminister Mike Pompeo Gesprächsbereitschaft signalisiert, die geplanten Abgaben aber verteidigt.

Bevor die angekündigten Zölle in Kraft gesetzt würden, solle es Unterredungen mit der EU geben, sagte Pompeo in einem am Freitag auf der Internetseite der italienischen Zeitung „La Stampa“ veröffentlichten Video-Interview. „Wir werden auf jeden Fall mit der EU reden.“ Es habe sich aber „definitiv um ein unfaires Handelsverhältnis gehandelt“. In Gesprächen mit der Gemeinschaft würden sich die USA für jedes Land um eine passende Herangehensweise bemühen, sagte Pompeo weiter.

Die USA hatten am Mittwoch Strafzölle auf Flugzeuge und andere EU-Importe wie Wein und Käse angekündigt, nachdem sie dafür grünes Licht von der Welthandelsorganisation WTO erhalten. In Kraft treten sollen die Abgaben am 18. Oktober nachdem die WTO sie zuvor am 14. Oktober endgültig abgenickt hat. Anlass ist der seit 15 Jahren vor der Welthandelsorganisation ausgetragene Streit über staatliche Hilfen für Airbus wie auch für den amerikanischen Konkurrenten Boeing. Bundesaußenminister Heiko Maas rechnet mit Gegenzöllen auf amerikanische Produkte.

Dax bleibt verhalten

Der Oktober ist bislang für den deutschen Leitindex alles andere als gut verlaufen. Den Kursrutsch von Mittwoch müssen die Anleger erst einmal verarbeiten. Da sich die Wall Street noch nicht komplett beruhigt hat, startet der Dax vor dem US-Arbeitsmarktbericht Verhalten in den letzten Tag der Woche. Das Börsenbarometerliegt mit 11.932,83 Punkten leicht im Plus.

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Wirecard: Hört sich interessant an – Aber was bringt es?

Der Bezahldienstleister startet gemeinsam mit Rakuten Viber und dessen Partner NeoPay einen neuen Geldüberweisungsservice für Nutzer der Viber Instant Messaging App. Mit „Moneytou powered by Mastercard“ können Nutzer schnell und sicher Geld über die Messaging App senden, die weltweit über eine Milliarde Nutzer zählt. Wirecard wickelt dabei alle Peer-to-Peer (P2P)-Transaktionen über digitale Payment-Karten ab. Libra Internet Bank agiert dabei als lokaler Acquirer. Nach der Markteinführung in Ungarn wird der Dienst schnell in weiteren osteuropäischen Märkten ausgerollt. Es wird erwartet, dass bis Ende dieser ersten Phase 25 Millionen Verbraucher den Service nutzen werden.

Digital-affine Verbraucher nutzen heute vermehrt flexible, schnelle und einfache Bezahlmöglichkeiten – sei es mit herkömmlichen Karten oder über Payment-Apps. Auch P2P Payment-Dienste wie Moneytou sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Einer aktuellen Umfrage von Early Warning Services zufolge haben bereits drei Viertel der Millennials und über zwei Drittel der Generation X P2P zum Senden oder Empfangen von Geld verwendet. Laut eMarketer wird im kommenden Jahr allein in den USA über 200 Milliarden Dollar durch P2P-Zahlungsmethoden fließen.

Aber wie viel von den 200 Milliarden Dollar bleiben bei Wirecard hängen? Die wohl wichtigste Information für Anleger und Analysten fehlt mal wieder. Der Aktie hilft es nicht mehr wirklich, dass der Bezahldienstleister wöchentlich 1 bis 3 Kooperationen vermeldet. Da immer wichtige Kennziffern des Deals fehlen, entsteht keine Fantasie mehr, wie es sich auf den Geschäftsverlauf auswirken könnte. Daher reagiert das Wertpapier auf die Nachricht auch nicht sonderlich stark.

Dialog Semiconductor: Apple iPhone verkauft sich wohl besser

Die japanische Wirtschaftszeitung „Nikkei“ berichtete am Freitag unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass die Nachfrage nach dem iPhone 11 höher als gedacht sei. Apple habe seinen Zulieferern daher gesagt, dass bis zu etwa zehn Prozent – oder acht Millionen Geräte – mehr produziert werden müssten. Apple ist ein wichtiger Kunde des Chipdesigners Dialog. Damit steigt die Fantasie der Anleger wieder für Dialog und die Aktie kann heute zulegen.

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Kurz & knapp:

Evotec: Das Biotech-Unternehmen erreichte in einer Partnerschaft mit Aeovian Pharmaceuticals zur Entwicklung eines Wirkstoffs zur Behandlung seltener und altersbedingter Krankheiten einen Meilenstein und erhält eine Zahlung in nicht genannter Höhe. Zudem nahm Evotec an einer Finanzierungsrunde von Aeovian teil. Die Aktie erholt sich heute wieder ein Stück im Sog der allgemeinen Stimmung.

Carl Zeiss Meditec: Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat nach vorläufigen Zahlen für das vierte Geschäftsquartal die Aktie von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft, das Kursziel aber von 92,50 auf 100 Euro angehoben. Der Medizintechniker habe herausragende Kennziffern vorgelegt, schrieb Analyst Aliaksandr Halitsa in einer am Freitag vorliegenden Studie und erhöhte seine Schätzungen. Weiteres Aufwärtspotenzial erscheine nun aber begrenzt.

Henkel: Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für die Aktie des Konsumgüterherstellers von 96 auf 92 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Market-Perform“ belassen. Analyst Andrew Wood passte seine Schätzungen für die europäischen Lebensmittel- und Konsumgüterwerte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie an die aktuellen Marktentwicklungen und Währungseffekte an und verschob zugleich den Bewertungshorizont in die Zukunft. Henkel sieht er eher im unteren Drittel seines Branchenrankings.

Von Markus Weingran

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