Trumps jüngste Entgleisung auf Twitter: Notenbanker sind „Dummköpfe“ und „naiv“ – US-Bank JP Morgan bringt derweil eigenen Trump-Tweet-Volatilitätsindex heraus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump ist der Kurznachrichtendienst Twitter zu einer der heißesten Informationsquellen für die Börsenhändler geworden, denn er nutzt seinen persönlichen Account oft als erstes und einziges Medium, um Informationen von globaler Relevanz zu verbreiten, darunter zum Beispiel die Ankündigungen von neuen Strafzöllen gegen China.

JP Morgan baut Trump-Volatilitäts-Index

Einige seiner Tweets haben nachweislich Milliarden an Dollar bewegt, sowohl an den Aktien-, als auch an den Anleihemärkten. Die US-Investmentbank JP Morgan hat diese von Trumps Tweets ausgelöste Volatilität nun in einem eigenen Index zusammengefasst: den Volfefe-Index, dessen Name wohl eine Anspielung auf einen von TrumpsTweets ist, in dem er einen Rechtschreibfehler gemacht hatte (Covfefe).

Für die Errechnung der angezeigten Volatilität, die der Index anzeigen soll, haben JP-Morgan-Analysten mehr als 4000 Tweets vom persönlichen Twitter-Account des US-Präsidenten ausgewertet, die in der Zeit des Börsenhandels veröffentlicht wurden. 146 dieser Kurznachrichten haben laut der Bank nachweislich die Märkte bewegt. Betrachtet wurden nur die Tweets, die innerhalb von fünf Minuten mit einer Änderung des Handelsvolumens um mindestens fünf Basispunkte bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen korreliert haben.

Trumps Art und Weise der Kommunikation ist etwas neues für die Märkte

Besondere Signalwörter innerhalb der Tweets sind laut der Auswertung der Analysten „Billion“, „Products“ und „China“. Bisher hat es diese ungefilterte und direkte Form der Kommunikation vom höchsten Amt der US-Politik noch nicht gegeben, noch nie vorher haben die Märkte so direkt und so schnell Informationen beispielsweise über die Handelspolitik erhalten. Der starke Anstieg der Volatilität an den Märkten lässt sich laut JP Morgan daher auch durch die Tweets des Präsidenten erklären. Dadruch, dass an den Börsen viel mit automatischen Algorythmen gehandelt wird, die auch die Tweets direkt auswerten und daher Entscheidungsoptionen bekommen, wird dieser Effekt noch verstärkt.

Erneute verbale Attacke gegen die US-Notenbanker

Die jüngste Eskalation des Präsidenten auf Twitter hat gerade erst heute stattgefunden, er bezeichnete die Zentralbanker als „Dummköpfe“. Notenbankchef Jerome Powell und seine Kollegen seien „naiv“. Hintergrund ist einmal mehr das aus Sicht von Trump zu hohe Zinsniveau in den USA, das seiner Meinung nach auf das Konto der Notenbank geht.

Trump forderte die Federal Reserve auf, die Leitzinsen auf null zu senken – oder sogar noch niedriger festzusetzen. Sodann solle man damit beginnen, die Schulden zu refinanzieren. Vermutlich bezieht sich Trump auf die Staatsschulden der USA von mehr als 22 Billionen US-Dollar. Es liege an der Naivität Powells, dass die USA nicht das tun könnten, was andere Länder bereits täten. Die einmalige Gelegenheit, zu viel günstigeren Zinsen umzuschulden, verpassten die USA wegen „Dummköpfen“, so Trump.

Diese jüngste Entgleisung auf Twitter hatte allerdings keine großen Auswirkungen auf die Märkte.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: a katz / Shutterstock.com

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