Tui: Reisekonzern hofft 2020 auf eine halbe Millionen neue Kunden – Aktie hält sich, gibt es noch Spielraum nach oben?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Des einen Leid ist des anderen Chance, vor allem, wenn man in der selben Branche tätig ist. Nach der krachenden Pleite von Thomas Cook vor ein paar Wochen hofft der Reisekonzern Tui im kommenden Jahr auf 500.000 neue Kunden. Das Unternehmen wolle deshalb mehr Angebote in beliebten Urlaubsregionen schaffen, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte.

Tui greift die frei gewordenen Marktanteile an

In Ländern wie der Türkei, Griechenland, den Balearen sowie den Kanaren würden etwa neue Verträge mit Hotels geschlossen. Zudem will der weltgrößte Touristikkonzern mehr Flüge aus Deutschland anbieten. „Pauschalreisen sind nach wie vor die sicherste und bequemste Art zu reisen“, sagte Geschäftsführer Marek Andryszak.

Langfristig sieht das Gesamtbild, welches bei der Vorlage der Buchungszahlen für die Sommersaison aufgezeigt wurde, ohnehin recht solide aus. Tui konnte seine Urlauberzahl im Sommer nach eigenen Angaben dank einer gewachsenen Nachfrage in den letzten Wochen auf dem Niveau des Vorjahres halten. Mit den freigewordenen Marktanteilen dürfte sich die Zahl nach und nach erhöhen. Tui ist der größte Reisekonzern der Welt und dürfte die nötige Stärke haben, um die freien Slots zu bedienen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bisher 20 Millionen Kunden.

Aktie hält sich über Unterstützungszone

Nach der Pleite von Thomas Cook ist die Tui-Aktie in einer ersten stark angezogen und hat sich mit dem Überschreiten der 10-Euro-Marke aus einer langanhaltenden Konsolidierungszone befreit. In den Wochen darauf hat der Kurs zwar wieder nachgegeben, doch die 10-Euro-Marke beginnt, sich als Unterstützungszone zu etablieren. Gestern ist der Kurs für einen Moment unter diese Linie gefallen, doch er konnte sich wieder darüber stabilisieren. Mit den neu verkündeten Zielen und dem freigewordenen Kundenpotenzial in der Branche könnte durchaus noch Spielraum nach oben sein.

Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Tui auf „Buy“ mit einem Kursziel von 1200 Pence belassen. Analyst Stuart Gordon schätzt, dass Tui den Anteil exklusiv angeflogener Reiseziele auf bis zu ein Viertel seiner verkauften Fluggastplätze ausdehnen kann. Dies sichere gegen Preisdruck in der Branche ab und stärke außerdem die Verhandlungsposition gegenüber den Hoteliers.

Vor einigen Jahren stand auch Tui finanziell mit dem Rücken zur Wand, eine Fusion Ende 2014 mit der bis dahin in London börsennotierten Veranstaltertochter Tui Travel ermöglichte aber Einsparungen, Investitionen und eine Neuaufstellung des Geschäfts. Zuletzt musste der Konzern im Frühling wegen des Flugverbots für Boeings Mittelstreckenjet B 737 Max einen herben Gewinneinbruch hinnehmen.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: turbo83 / schutterstock.com

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