Uber: Gründer und Ex-CEO Kalanick verkauft 20 Prozent seiner Anteile – Verliert auch er das Vertrauen in das Geschäftsmodell?

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Letzte Woche Mittwoch ist die Lock-Up-Periode für eine große Menge an Uber-Aktien ausgelaufen und hat zu weiteren Verlusten für die Aktie geführt, nachdem die Quartalszahlen einen Tag vorher bereits die Erwartungen an der Börse enttäuscht hatte. Eine Lock-Up-Periode nach einem IPO ist eine übliche Vorgehensweise, unter anderem um Insidertrading zu verhindern. Das Auslaufen der Frist war ein Indikator dafür, ob langfristige Investoren noch weiter an das Geschäftsmodell glauben, oder ihre Anteile lieber abstoßen. Wie es scheint, sind die Zweifel, ob Uber jemals ein rentables Geschäft werden kann größer geworden.

Jetzt hat ein weiteres prominentes Gesicht aus den Reihen der Investoren des Fahrdienstvermittlers Verkäufe getätigt. Travis Kalanick, einer der zwei Gründer von Uber, hat laut einem Bericht von Bloomberg 20 Prozent seiner Anteile veräußert. Laut Bericht verkaufte er 20,3 Millionen Aktien im Wert von etwa 547 Millionen US-Dollar, die gemäß einer am Freitag eingereichten behördlichen Akte in einem Trust gehalten wurden.

Kalanick bleibt jedoch trotzdem noch einer der größten Investoren, er hält noch 78 Millionen Aktien von Uber, dies entspricht 4,6 Prozent des Unternehmens. laut dem Bloomberg Billionaires Index verfügt er zudem über ein Nettovermögen von 3,5 Milliarden US-Dollar.

Travis Kalanick wurde am 6. August 1976 in Los Angeles geboren, studierte Computer Engineering, das er jedoch abbrach, um im Laufe seiner Karriere mehrere Firmen zu gründen, darunter die File-Sharing-Gesellschaft Scour, oder sein momentanes Projekt CloudKitchen, einem Konzept, bei dem es kein Restaurant oder Filiale gibt, sondern das Essen nur per Bestellung geordert werden kann. Für dieses Projekt erhielt er jüngst 400 Millionen US-Dollar aus dem Public Investment Fund von Saudi-Arabien, der das Start-up für Lebensmittel auf 5 Milliarden US-Dollar schätzt.

Am Montag nach US-Handelsbeginn mussten die Uber-Papiere ein weiteres Minus von 2,8 Prozent einstecken. Aus Sicht von 5 Handelstagen steht ein Minus von fast 14 Prozent zu Buche. Dass einer der beiden Gründer so einen hohen Anteil seiner Unternehmens-Aktien verkauft, ist natürlich nicht gerade ein Vertrauensbeweis und unterstreicht die Schwierigkeit, vor der Uber langfristig steht, nämlich aus dem ambitionieren, potenziell guten Geschäftsmodell auf lange Sicht auch ein wirklich wirtschaftsfähiges Modell zu machen.

In der Telefonschalte nach der Verkündung der Quartalszahlen hatte CEO Dara Khosrowshahi mehr Kostenkontrolle versprochen und sogar einen bereinigten Gewinn für das Jahr 2021 in Aussicht gestellt, wohl auch um die Investoren zu beschwichtigen. „Wir haben unsere Planung noch nicht abgeschlossen und es wird eine Menge harte Arbeit von vielen Leuten erfordern, aber wir streben tatsächlich das Jahr 2021 an“, sagte Khosrowshahi. „Wir wissen also, dass die Rentabilitätserwartung besteht, und wir gehen davon aus, dass wir liefern“, sagte er. Vor dem Börsengang hatte er noch offen kommuniziert, dass in den Sternen steht, ob das Uber-Geschäftsmodell jemals profitabel werden kann.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Mr.Whiskey / Shutterstock.com

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