Umfrage: Anleger scheuen in Corona-Krise das Risiko

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Anleger in Deutschland scheuen einer Umfrage zufolge in der Corona-Krise noch mehr das Risiko. Gut 61 Prozent gaben in einer Studie des Berliner Online-Vermögensverwalters Quirion an, bei der Geldanlage stärker auf Sicherheit zu setzen. Fast 45 Prozent erklärten, Edelmetalle, vor allem Gold, seien in der Krise für sie interessanter geworden. Gut 41 Prozent gaben an, ihre Ausgaben künftig zu senken, heißt es in der am Mittwoch vorgestellten Umfrage, für die im Juni 2153 Interviews geführt wurden.

Den Erfolg ihrer Geldanlage schätzen die Befragten eher bescheiden ein. Ein Drittel gab klar an, ihre Anlagestrategie habe sich auch in der Pandemie bewährt. Nur rund zehn Prozent stimmten der Aussage "sehr stark" oder "star"k zu, sie hätten in der Corona-Krise Gewinne erzielt. Die Mehrheit stellt sich auf schwierige Zeiten an der Börse ein: 56 Prozent der Befragten stimmten der Aussage "sehr stark" oder "stark" zu, der Kapitalmarkt werde wegen der Pandemie noch Jahre angespannt sein.

Wegen der wirtschaftlichen Folgen des Virus waren die Börsen im März eingebrochen. Seitdem haben sich siw Aktienmärkte teils deutlich erholt, der Goldpreis erreichte jüngst Rekordhöhen. Viele Anleger hierzulande - die ohnehin als risikoscheu gelten - suchten nun mehr Sicherheit, so Quirion. "Zugleich haben einige Kunden den Corona-Crash gezielt zum Einstieg in Aktien genutzt", sagte Martin Daut, Chef der Firma Quirion, die automatisierte Geldanlagen mit Indexfonds anbietet.

Mehr als ein Drittel der Befragten gab in der Umfrage an, sie beschäftigten sich nun in der Corona-Krise verstärkt mit Geldanlage. Trotz des Strebens nach Sicherheit sind viele Anleger nicht bereit, auf Rendite zu verzichten: Nur knapp 20 Prozent stimmten der Aussage zu, Rendite spiele für sie eine geringere Rolle. Eine Konsequenz haben die Anleger aber schon aus der Krise gezogen: Der durchschnittliche Sparbetrag der Befragten lag im Juni bei 391 Euro - deutlich weniger als bei einer Befragung im November (616 Euro)./als/DP/stk

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