Umweltstaatssekretärin begrüßt Stilllegung von Akw Fessenheim

dpa-AFX · Uhr

FESSENHEIM (dpa-AFX) - Das Bundesumweltministerium hat die anstehende Stilllegung des betriebsältesten Kernkraftwerks im elsässischen Fessenheim begrüßt. Der Zenit der Atomkraft sei längst überschritten, sagte Umweltstaatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Die Abschaltung des Akw in Fessenheim mache auch Deutschland und die Schweiz sicherer. Das Ministerium werde sich weiter für eine Energiewende in Deutschland und Europa stark machen, betonte die Umweltstaatssekretärin. Schwarzelühr-Sutter lobte das Engagement der Menschen im Dreiländereck. Dieses hätte entscheidend zur Schließung des Akw Fessenheim beigetragen.

Das Herunterfahren des zweiten Druckwasserreaktors in Fessenheim soll nach Angaben des Betreibers EDF am späten Montagabend (ab ca. 23.30 Uhr) beginnen, die Stilllegung des Kraftwerks dann am frühen Dienstagmorgen beendet sein. Der erste Reaktorblock des seit Ende 1977 Strom produzierenden Kraftwerks am Rhein war bereits Ende Februar vom Netz genommen worden.

Die Region um die Gemeinde Fessenheim im südelsässischen Département Haut-Rhin soll nun zu einem grünen und grenzübergreifenden Vorzeigeprojekt werden. Regionalpolitiker pochen auf eine schnelle Umsetzung der Ideen in einem deutsch-französischen Innovationspark. Es dürfe keine Zeit verloren werden, betonte Brigitte Klinkert, die als Präsidentin des Département-Rats federführend bei der Neugestaltung der Region Fessenheim ist. Grüne Wasserstoffproduktion, Batterie-Recycling und viele weitere Projekte lägen auf dem Tisch.

Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer setzt auch auf die geplante direkte Bahnverbindung über eine neue Rheinbrücke zwischen Freiburg und Colmar als Impuls für die Grenzregion. Die Bahnstrecke werde Wirtschaftskraft bringen, sagte Schäfer. Sie sei davon überzeugt, dass Fessenheim mit grünen Innovationsprojekten ein Vorzeigemodell werden könne.

Bis auch das Gelände des Kernkraftwerks selbst genutzt werden kann, werden aber noch einige Jahre vergehen. Nach Betreiberangaben sind für die Vorbereitungen der Demontage fünf Jahre veranschlagt, der Abbau selbst dauert dann nochmals 15 Jahre./ari/DP/zb

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