Ungarische MVM legt E.ON Gebot für Innogys Vertriebsgeschäft in Tschechien vor

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

- von Krisztina Than und Jason Hovet

Budapest/Prag (Reuters) - Der ungarische Versorger MVM hat dem Energiekonzern E.ON ein Angebot für das von Innogy

übernommene Strom- und Gas-Vertriebsgeschäft in Tschechien

vorgelegt.

Der tschechische Markt gehöre in der Region zu den wichtigsten seines Unternehmens, bestätigte MVM-Chef Gyorgy Kobor am Mittwoch in einer Email der Nachrichtenagentur Reuters. MVM habe ohne Partner die Offerte unterbreitet. In einem Zeitungsbericht war zuvor über ein gemeinsames Vorgehen mit dem tschechischen Versorger CEZ spekuliert worden. Ein CEZ-Sprecher sagte, das sein Konzern nicht im Rennen sei.

INSIDER: ENBW-TOCHTER PRE HAT NICHT GEBOTEN

E.ON muss das Geschäft im Zuge der Freigabe des Innogy-Deals durch die EU-Kommission abstoßen. E.ON hatte von RWE das Netz- und Vertriebsgeschäft von Innogy übernommen. Die Essener wollten sich zum Stand nicht äußern. Innogy versorgt in Tschechien fast 1,6 Millionen Kunden mit Strom und Gas. Ein Insider hatte im März den Wert des Geschäfts inklusive Schulden auf 800 bis 900 Millionen Euro geschätzt. Dieser Wert könnte aber im Zuge der Corona-Krise nicht mehr aktuell sein. Im Rennen seien der auch in Deutschland tätige tschechische Versorger EPH und die Investoren KKGC und Sev.en, sagten Insider. Der früher ebenso genannte Versorger Prazska energetika (PRE), der zu 70 Prozent dem Karlsruher Energiekonzern EnBW gehört, habe nicht geboten. EnBW und die tschechische Tochter wollten sich dazu am Mittwoch nicht äußern.

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