US-Aufsicht fragt bei Allianz wegen Hedgefonds-Verlusten nach

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Der Allianz droht in den USA wegen drastischer Verluste einiger US-Investmentfonds in der Coronakrise nun auch Ärger mit der Wertpapieraufsicht SEC.

Es geht um drei der 27 "Structured Alpha"-Hedgefonds von Allianz Global Investors (AllianzGI), deretwegen der Lehrer-Pensionsfonds Arkansas Teacher Retirement System (ATRS) bereits eine millionenschwere Klage vor einem Bezirksgericht in New York eingereicht hatte. "Die AllianzGI US hat in diesem Zusammenhang auch ein Auskunftsersuchen von der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC (...) erhalten und kooperiert vollumfänglich mit der SEC", heißt es dazu im Halbjahresbericht des Versicherers.

Der Lehrer-Pensionsfonds aus Arkansas beklagt nach früheren Angaben Verluste von 774 Millionen Dollar mit den "Structured-Alpha"-Fonds und wirft der Allianz vor, in der Coronakrise ihre eigenen Anlagerichtlinien über Bord geworfen zu haben, als es im Februar an den Märkten abwärts ging, und ihre Pflichten damit verletzt zu haben. Die Hedgefonds sollten auch in einem Abschwung stabile Renditen bringen und jeweils um 250, 350 und 500 Basispunkte besser abschneiden als der S&P-500-Index.

Klagen von anderen Investoren seien derzeit nicht bekannt, aber auch nicht auszuschließen, erklärte die Allianz. Sie halte die Vorwürfe für "rechtlich und faktisch unzutreffend" und werde sich dagegen verteidigen. Finanzvorstand Giulio Terzariol sagte, der Versicherer habe keine Rückstellungen dafür gebildet, weil er eine juristische Niederlage für unwahrscheinlich halte. Zwei "Structured Alpha"-Fonds mit der aggressivsten Anlagestrategie hatte AllianzGI im März nach hohen Verlusten liquidiert.

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