VIRUS: Weil sieht Markt für deutsche Schutzmasken nach Coronavirus

dpa-AFX · Uhr

OSNABRÜCK (dpa-AFX) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil rechnet mit einem sicheren Absatzmarkt für in Deutschland produzierte Schutzmasken auch nach der Corona-Krise. In diesen Tagen lerne man, dass man sich nicht darauf verlassen könne, alles im Ausland zu kaufen, sagte der SPD-Politiker am Montag beim Besuch des Automobilzulieferers Zender in Osnabrück, der inzwischen zertifizierte Schutzmasken herstellt.

"Ich bin der Firma Zender absolut dankbar, wie schnell man es geschafft hat, die Produktion umzustellen", sagte Weil. Schon derzeit sei eine Produktion von bis zu 60 000 Masken am Tag möglich, künftig könnten es 100 000 pro Tag werden.

Er sei davon überzeugt, dass nach der Corona-Krise das Tragen von Masken hier ebenso üblich werde wie in Asien. "Deswegen denke ich, wir werden auf Dauer einen Markt dafür haben", sagte Weil. Der Staat müsse bei den Unternehmern das Vertrauen für die Produktion schaffen und längere Lieferverträge abschließen. Wenn die Coronavirus-Pandemie überwunden sei, müsse niemand in der Wirtschaft fürchten, dass nur der Preis über einen Auftrag entscheide.

Der italienisch-deutsche Autozulieferer Zender fertigt in Osnabrück normalerweise Teile für Autointerieure. Da in Italien die Knappheit von Schutzausrüstung schon länger als in Deutschland ein Thema sei, habe sein italienischer Mitgesellschafter schon früh darum gebeten, sich Gedanken um die Produktion von Masken zu machen, sagte Geschäftsführer Norbert Borner. Er habe für sein 55-köpfiges Team daher keine Kurzarbeit beantragen müssen. In den nächsten Tagen könnte die Belegschaft um weitere 130 Männer und Frauen größer werden. Die Beschaffung von Material sei allerdings schwierig./eks/DP/stw

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