Visa: Kreditkarten-Gigant schluckt Fintech „Plaid“ für über 5 Milliarden Dollar – CEO Kelly: „Wird uns ins Epizentrum der Fintech-Welt bringen“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Kreditkarten-Gigant Visa übernimmt für 5,3 Milliarden Dollar (4,8 Mrd Euro) das Finanztechnologie-Start-up Plaid. Eine entsprechende Vereinbarung gaben die Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss bekannt. Plaid bietet Software zur Verknüpfung digitaler Zahlungs-Apps wie Paypals Venmo oder Transferwise mit Bankkonten an. Die Firma wurde 2013 gegründet und ist in der kalifornischen Metropole San Francisco ansässig.

Visa will die Übernahme, die noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden muss, in drei bis sechs Monaten abschließen. Dem „Wall Street Journal“ zufolge wurde Plaid bei einer Finanzierungsrunde 2018 noch mit lediglich 2,65 Milliarden Dollar bewertet. Visa sei schon damals unter den Geldgebern gewesen. Der Zukauf soll dem Konzern nun neue Wege bei der Zahlungsabwicklung eröffnen und helfen, vom rasanten Wachstum digitaler Finanzdienstleistungen zu profitieren.

Was macht Plaid genau?

Plaid bietet ein Netzwerk an, das es den Endnutzern ermöglicht, ihre Konten mit diversen Bezahlapps zu verbinden, um ihre Finanzen einfacher und effektiver zu steuern. Das Plaid-Netzwerk liefert dabei die Programmierschnittstelle, die alle beteiligten Akteure, die für die Finanztransaktionen notwendig sind, miteinander verbindet. Mit diesem System können Apps beispielsweise autorisiert werden, Zahlungen über bestimmte Konten zu tätigen.

Dieses neuartige System ist somit auch eine direkte Konkurrenz zu Kartenanbietern wie Visa und Co. Der Einstieg seitens Visa macht daher doppelt Sinn, einerseits, um das Kerngeschäft zu sichern, bzw. mit  den neuen, konträren Fintech-Technologien auszustatten und andererseits, um in neue Marktbereiche vorzudringen. Denn Plaid ist beispielsweise auch ein Dienstleister für Coinbase oder die Abra Wallet, zwei Unternehmen, die im Blockchain-Sektor beheimatet sind und mit Kryptowährungen arbeiten.

Starke Wachstumsaussichten

Seit der Gründung hat Plaid ein starkes Wachstum hingelegt. Laut dem Unternehmen hat in den USA jeder vierte Inhaber eines US-Kontos bereits Plaid genutzt. Und die Nutzung von digitalen Zahlungsdiensten steigt weiter. Al Kelly, CEO von Visa, zeigte sich entsprechend begeistert von den Wachstumsaussichten: „Die Kombination von Visa und Plaid wird uns in das Epizentrum der FinTech-Welt bringen, unseren gesamten adressierbaren Markt erweitern und unser langfristiges Umsatzwachstum beschleunigen.“

Visa selbst gehört zu den größten Anbietern für digitale Zahlungen weltweit. Das globale Visa-Netzwerk steht für eine hohe Sicherheit bei Finanztransaktionen und ist in der Lage, pro Sekunde mehr als 65.000 Zahlungen abzuwickeln.

Die Aktie von Visa ist zum Start des heutigen US-Handels zunächst um 0,6 Prozent gestiegen

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Tony Stock / Shutterstock.com

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