Vorbörse: Dax tiefer erwartet – Wirecard auf dem Weg unter 10 Euro – 1,9 Milliarden Euro existieren wahrscheinlich gar nicht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – IM MINUS ERWARTET – Nach der letztlich positiven Vorwoche dürfte es für den Dax am Montag zunächst wieder abwärts gehen: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,8 Prozent tiefer auf 12 230 Punkte. Mit Deutsche Wohnen müssen sich die Anleger im deutschen Leitindex an einen neuen Namen gewöhnen, nachdem die Lufthansa in Folge des massiven Kurseinbruchs in der Corona-Krise ihren Platz räumen musste.

Gleiches droht spätestens im September auch Wirecard, wo sich der Bilanz-Skandal weiter zuspitzt. Der Vorstand des Bezahldienstleisters geht nach einer Mitteilung aus der Nacht vom Montag davon aus, dass die Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen“. Vorbörslich fällt die Aktie bei Tradegate um über 50 Prozent und steht bei 12,50 Euro.

# Wirecard: Treuhandkonten mit Milliarden bestehen wohl nicht

USA: – DÄMPFER ZUM WOCHENABSCHLUSS- Anlegerbefürchtungen über zunehmende Corona-Infektionsrisiken haben den US-Aktienmärkten am Freitag einen Dämpfer verpasst. So meldeten die US-Bundesstaaten Arizona und Florida den höchsten Anstieg an Covid-19-Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. Im frühen Handel hatten die Börsen noch von positiven Signalen im US-chinesischen Handelsstreit sowie steigenden Ölpreisen profitiert und fester tendiert. Zu den Kursschwankungen im Handelsverlauf trugen zudem auslaufende Futures- und Optionskontrakte an den Terminbörsen bei. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,80 Prozent bei 25.871,46 Punkten, nachdem er anfangs um bis zu 2,2 Prozent im Plus notiert hatte. Daraus ergab sich für den US-Leitindex aber dennoch ein Wochengewinn von rund einem Prozent. Der breiter gefasste S&P 500 fiel am Freitag um 0,56 Prozent auf 3.097,74 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,03 Prozent auf 10.008,64 Zähler.

ASIEN: – UNEINHEITLICH – In Asien sind die wichtigsten Aktienmärkte ohne einheitliche Richtung in die Woche gestartet. So stand der japanische Leitindex Nikkei 225 rund eine halbe Stunde vor Handelsende in etwa auf dem Niveau vom Freitag. Etwas zulegen konnte dagegen der chinesische CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen. Abwärts ging es dagegen in Hongkong mit dem dortigen Leitindex Hang Seng.

DAX 12330,76 0,4%

XDAX 12197,58 -0,49%

EuroSTOXX 50 3269,10 0,59%

Stoxx50 3049,93 0,99%

DJIA 25871,46 -0,8%

S&P 500 3097,74 -0,56%

NASDAQ 100 10008,64 -0,03%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 175,69 +0,01%

DEVISEN: – ÜBER 1,12 $ – Der Euro hat am Montag weiter an der Marke von 1,12 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1205 Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1210 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenstart stehen nur wenige Wirtschaftsdaten an, die an den Finanzmärkten für Bewegung sorgen könnten. Aus der Eurozone werden Zahlen zur Verbraucherstimmung erwartet. Außerdem äußern sich einige hochrangige Notenbanker aus den Reihen der EZB. In den USA werden Daten vom Immobilienmarkt veröffentlicht.

Euro/USD 1,1200 0,2%

USD/Yen 106,92 0,04%

Euro/Yen 119,75 0,24%

ROHÖL: – LEICHTER RÜCKGANG – Die Ölpreise sind am Montag nach den Gewinnen der vergangenen Tage mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche gegangen. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 42,05 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 27 Cent auf 39,48 Dollar.

Der Rohölmarkt ist zurzeit gekennzeichnet durch ein begrenztes Angebot und die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. Auf der Angebotsseite halten die großen Ölförderländer rund um die Opec und weitere verbündete Staaten die Produktion begrenzt. Sie reagieren damit vor allem auf einen extremen Nachfrageeinbruch in der Corona-Krise.

Allerdings gibt es erste Anzeichen einer Erholung der Nachfrage nach Rohöl und Erdölprodukten wie Benzin. In Frage gestellt werden solche Hoffnungen durch die Gefahr neuer Corona-Infektionswellen. Im Mittelpunkt stehen die großen Ölverbrauchsländer USA und China. In den Vereinigten Staaten steigen die Neuinfektionen insbesondere im Süden des Landes. In der Volksrepublik hatte unlängst ein neuer Corona-Ausbruch in Peking Sorgen hervorgerufen.

Brent 42,09 -0,10 USD

WTI 39,70 -0,05 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BARCLAYS SETZT BEWERTUNG FÜR WIRECARD AUS

– JPMORGAN HEBT SIEMENS GAMESA AUF ‚OVERWEIGHT‘ (UNDERWEIGHT)

– JPMORGAN HEBT SIEMENS-GAMESA-KURSZIEL AUF 18 (12,50) EUR

CREDIT SUISSE STELLT BEWERTUNG VON WIRECARD EIN

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR TALANX AUF 38,50 (41,00) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SALESFORCE AUF 220 (205) USD – ‚BUY‘

– JPMORGAN SETZT IM ZWEITEN HALBJAHR AUF US-MARKT, TECHNOLOGIE UND DEFENSIVE WERTE

– GOLDMAN SENKT KRAFT HEINZ AUF ‚SELL‘ (NEUTRAL) – ZIEL 30 (32) USD

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PHILIPS AUF 52 (50) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– GOLDMAN HEBT PARTNERS GROUP AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 1000 (815) CHF

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BARCLAYS AUF 212 (206) PENCE – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR CRH AUF 33,70 (33) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SAINT-GOBAIN AUF 25,40 (23,10) EUR – ‚HOLD‘

– JPMORGAN HEBT CARREFOUR AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 17 (16) EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ASOS AUF 3900 (3500) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘

RBC SENKT ZIEL FÜR H&M AUF 150 (155) SEK – ‚SECTOR PERFORM‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

10:00 DEU: Süwag Energie, Hauptversammlung (online)

11:00 DEU: Stemmer Imaging, Hauptversammlung (online)

14:00 DEU: GSW Immobilien, Hauptversammlung (online)

DEU: Deutsche Börse Indexänderungen:

DAX raus: Deutsche Lufthansa / rein: Deutsche Wohnen

MDax raus: Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Wohnen / rein: Ströer, Lufthansa

SDax raus: MLP, Elmos Semiconductor, Ströer / rein: Deutsche Pfandbriefbank, Atoss Software, Dr. Hönle

USA: Apple – Entwicklerkonferenz WWDC20 (online)

TERMINE KONJUNKTUR

12:00 DEU: Bundesbank, Monatsbericht 06/20

14:30 USA: CFNA-Index 05/20

16:00 USA: Wiederverkäufe Häuser 05/20

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 06/20 (vorab)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Konferenz „Frankfurt Finance Summit“ – per Livestream u.a. mit Finanzstaatssekretär Jörg Kukies, Bafin-Präsident Felix Hufeld, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing (angefragt)

11:00 EUR: EU-Kommission zu Fortschritten auf dem Weg zu den EU-Nachhaltigkeitszielen

DEU: Öffentliche Sitzungen der Bundestagsausschüsse

15:00 h Finanzausschuss zu steuerlichen Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise

DEU: Sonder-Koalitionsausschuss zur Europapolitik vor Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli

EUR/CHN: EU-China-Gespräche. An der Videokonferenz werden der chinesische Premierminister Li Keqiang sowie von EU-Seite Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnehmen. Thema der Gespräche sind vor allem die stockenden Verhandlungen über ein Investitionsabkommen.

DEU: Sitzung des Stabilitätsrates

LUX: Treffen der EU-Umweltminister

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

16.00 Uhr

Eurozone

Verbrauchervertrauen Juni (Punkte) -15,0 -18,8

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— keine entscheidenden Daten erwartet —

USA

16.00 Uhr

Verkäufe bestehender Häuser, Mai -5,6 -17,8

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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