Vorbörse: Ölpreis setzt Wall Street weiter zu – Dax hält erst einmal inne – Brent fällt auf den tiefsten Stand seit 1999
DEUTSCHLAND: – STABILISIERUNGSVERSUCH – Nach dem Kursrutsch vom Vortag zeichnet sich im Dax zur Wochenmitte zunächst eine kleine Beruhigung ab. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex zwei Stunden vor dem Xetra-Start kaum verändert auf 10.255 Punkte. Damit bleibt er nur knapp über dem Vorwochentief von 10.239 Punkten. Ein Rutsch darunter würde die übergeordnete Erholung weiter schwächen. Im Fokus der Anleger steht der Ölmarkt, an dem es weiter kräftig abwärts geht. Am Morgen stand vor allem der Preis für die Nordseesorte Brent unter Druck – dieser fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende der Neunziger. Am Ölmarkt bilden derzeit schwache Nachfrage im Zuge der Corona-Krise und fehlende Lagerstätten eine explosive Mischung. Zeitweise war bei der US-Sorte WTI sogar für die Abnahme von Öl Geld bezahlt worden. Zum Gesundheitszustand von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gibt es derweil weiter keine gesicherten Erkenntnisse. Spekulationen über eine möglicherweise lebensbedrohliche Situation nährten tags zuvor Sorgen um eine mögliche Destabilisierung auf der koreanischen Halbinsel.
USA: – VERLUSTE – Fortgesetzt heftige Turbulenzen am Rohölmarkt haben den US-Börsen am Dienstag einen weiteren sehr schwachen Handelstag eingebrockt. Zudem hat die Coronavirus-Pandemie die Märkte weiter fest im Griff. Der Dow Jones Industrial büßte letztlich 2,67 Prozent auf 23.018,88 Punkte ein, nachdem der US-Leitindex bereits tags zuvor 2,4 Prozent verloren hatte. So stark hat das weltweit bekannteste Börsenbarometer seit Anfang April nicht mehr nachgegeben. Der marktbreite S&P 500 beendete den Handel am Dienstag mit einem Abschlag von 3,07 Prozent auf 2.736,56 Zähler.
ASIEN: – VERLUSTE – Schwache Vorgaben von der Wall Street, der andauernde Ölpreisrutsch und die Unsicherheit über den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un haben die Börsen Asiens am Mittwoch belastet. Hinzu kommt weiterhin die Corona-Krise und die Ungewissheit über das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank zuletzt um eineinhalb Prozent. In China büßte der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen 0,1 Prozent ein und der Hang Seng in Hongkong sank um etwas mehr als ein halbes Prozent.
DAX 10 249,85 -3,99%
XDAX 10 284,90 -2,54%
EuroSTOXX 50 2791,34 -4,06%
Stoxx50 2755,56 -3,56%
DJIA 23 018,88 -2,67%
S&P 500 2736,56 -3,07%
NASDAQ 100 8403,00 -3,71%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 172,90 +0,09%
DEVISEN: – DOLLAR LEICHT STÄRKER – Der Eurokurs ist am Mittwoch im frühen Handel leicht gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,0850 US-Dollar gehandelt. In der Nacht hatte der Euro noch etwas höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0837 (Montag: 1,0860) US-Dollar festgesetzt.
Die Kursausschläge hielten sich im frühen Handel in engen Grenzen. Die Unsicherheit bleibt angesichts der Corona-Krise und den Turbulenzen an den Rohölmärkten hoch. Davon profitierte neben der Weltleitwährung Dollar vor allem der japanische Yen, der als sicherer Hafen gilt.
Im weiteren Handelsverlauf werden Daten zum französischen Geschäftsklima erwartet. Frankreich ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen. Volkswirte erwarten im April erneut eine deutliche Eintrübung der Stimmung in den Unternehmen.
Euro/USD 1,0849 -0,09%
USD/Yen 107,62 -0,15%
Euro/Yen 116,75 -0,24%
ROHÖL: – PREISVERFALL GEHHT WEITER – Am Ölmarkt geht es weiter kräftig nach unten. Zum Handelsstart am Mittwoch stand vor allem der Preis für die Nordseesorte Brent unter Druck – dieser fiel zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende der Neunziger. Der Preis für den Juni-Future, der kommende Woche ausläuft, fiel um bis zu 3,35 Dollar oder 17 Prozent auf 15,98 Dollar. Damit kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent erstmals seit 1999 weniger als 16 Dollar.
Zuletzt konnte sich der Kurs wieder etwas erholen und lag bei 16,64 Dollar – das Minus beträgt aber immer noch mehr als 2,69 Dollar oder knapp 14 Prozent. Damit beschleunigt sich auch beim Brent-Öl die Talfahrt dramatisch. Mitte April hatte ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte noch rund 30 Dollar gekostet.
Auch beim Brent rückt das Ende des Terminkontrakts mit der kürzesten Laufzeit näher. Zum Wochenauftakt war vor allem der Markt für die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) im Fokus gestanden. Dort hatte ein sogenannter Kontraktwechsel für historische Marktverwerfungen gesorgt – der Preis für den Terminkontrakt zur Auslieferung für Mai war am Montag heftig ins Minus gerutscht.
Das heißt, dass für die Abnahme von Öl Geld bezahlt wurde. Grund dafür war, dass es derzeit in den USA wegen der vielen Beschränkungen infolge der Corona-Krise stark gesunkenen Nachfrage kaum noch Lager für Öl gibt und vor der Westküste viele voll geladene Tanker liegen.
Inzwischen ist der WTI-Mai-Kontrakt ausgelaufen und der Juni-Future gab am Mittwoch nach heftigen Verlusten zum Wochenauftakt weiter nach – zuletzt gab der Kurs 59 Cent oder rund fünf Prozent auf 10,98 Dollar nach. Damit summieren sich die Kursverluste seit vergangenen Freitag auf rund 56 Prozent.
Brent 16,36 -2,97 USD
WTI 10,75 -0,82 USD
Dax unter Ölpreisschock – Daimler schmiedet Wasserstoff-Allianz
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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 125 (145) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 87,10 (144) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 140 (189) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RHEINMETALL AUF 82 (102) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 5,70 (6,30) EUR – ‚HOLD‘
– HSBC SENKT ZIEL FÜR FREENET AUF 20 (21) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT ZIEL FÜR KOENIG & BAUER AUF 28 (43) EUR – ‚BUY‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 83 (93) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR PUMA SE AUF 70 (80) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– RBC SENKT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 40 (41) EUR – ‚SECTOR PERFORM‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR COCA-COLA AUF 48 (50) USD – ‚OVERWEIGHT‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SNAP AUF 20 (15) USD – ‚BUY‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 2850 (2800) CHF – ‚UNDERWEIGHT‘
– BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR EASYJET AUF 1000 (1300) PENCE – ‚OUTPERFORM‘
– CITIGROUP HEBT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 13,5 (10,7) CHF – ‚BUY‘
– CITIGROUP SENKT YARA AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 380 (395) NOK
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 105 (115)EUR – ‚OUTPERFORM‘
– GOLDMAN HEBT AHOLD DELHAIZE AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 25,50 (21,40) EUR
– GOLDMAN SENKT CARREFOUR AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 14 (20) EUR
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 573 (683) PENCE – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 121 (144) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT CREDIT SUISSE AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 9 (16) CHF
– HSBC SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 12 (15) CHF – ‚BUY‘
– JEFFERIES SENKT CENTRICA AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 66,60 (77,50) PENCE
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ABB AUF 14,50 (18,50) CHF – ‚UNDERPERFORM‘
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 700 (1100) PENCE – ‚BUY‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ADYEN AUF 920 (832) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ROLLS-ROYCE AUF 175 (190) PENCE – ‚UNDERWEIGHT‘
– DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR PSA AUF 8 (9) EUR – ‚VERKAUFEN‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ADYEN AUF 967 (882) EUR – ‚BUY‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 CHE: Roche, Q1-Umsatz
07:00 CHE: STMicroelectronics, Q1-Zahlen
07:00 NLD: Heineken, Q1-Zahlen
07:00 NLD: Akzo Nobel, Q1-Zahlen
07:00 SWE: Ericsson, Q1-Zahlen
07:30 DEU: Südzucker, Q4-Umsatz
08:00 DEU: Villeroy & Boch, Q1-Zahlen
07:15 NLD: Randstad, Q1-Zahlen
10:00 DEU: Investitionsbank Berlin, Jahres-Pk (Online)
12:50 USA: AT&T, Q1-Zahlen
13:00 DEU: Vorstandssitzung Bundesverband deutscher Banken (BdB) mit Wahl des neuen Präsidenten
22:00 USA: Alcoa, Q1-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
CHE: Schindler, Q1-Zahlen
DEU: Encavis, Online Capital Markets Day
FRA: Accor, Q1-Umsatz
SWE: Svenska Handelsbanken, Q1-Zahlen
SWE: Investor, Q1-Zahlen
SWE: Telia Company AB, Q1-Zahlen
USA: NASDAQ, Q1-Zahlen
USA: Xilinx, Q4-Zahlen
USA: Biogen, Q1-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
08:00 GBR: Verbraucherpreise 03/20
08:00 GBR: Erzeugerpreise 03/20
08:45 FRA: Geschäftsklima 04/20
08:45 FRA: Produzentenvertrauen 04/20
10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 03/20
11:00 EUR: Staatsschuld/BIP-Verhältnis 2019
13:00 TRK: Zentralbank, Zinsentscheid
15:00 USA: FHFA-Index 02/20
16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 04/20 (vorläufig)
16:30 USA: EIA Energieministerium Ölbericht (Woche)
SONSTIGE TERMINE
DEU: Urteilsverkündung im Prozess Remondis gegen Bundeskartellamt nach untersagter Übernahme des Grünen Punktes
EUR: Fortsetzung: EU und Großbritannien verhandeln über Beziehungen nach dem Brexit. Es ist die erste von drei einwöchigen Verhandlungsrunden per Videokonferenz im April, Mai und Juni.
EUR: Internationale Entwicklung in der Corona-Krise
+ 10.00 h Einen Tag vor dem EU-Videogipfel beraten die EU-Europaminister
+ 15.00 h Videoschalte der EU-Außenminister
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
16.00 Uhr
Eurozone
Verbrauchervertrauen
April (Punkte) -20,0 -11,6
VEREINIGTES KÖNIGREICH
08.00 Uhr
Verbraucherpreise, März
Monatsvergleich +0,0 +0,4
Jahresvergleich +1,5 +1,7
USA
15.00 Uhr
FHFA Hauspreisindex, April
Monatsvergleich +0,3 +0,3°
*Erstschätzung (Jeweils in Prozent, soweit nicht anders angegeben)°
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: anathomy / Shutterstock.com
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