Vorbörse: Verunsicherung an den Märkten steigt wieder – Dax kommt nicht gut aus den Startlöchern
DEUTSCHLAND: – KNAPP BEHAUPTET – Stagnation auf hohem Niveau lautet auch zu Beginn der neuen Börsenwoche das Motto am deutschen Aktienmarkt. Bevor auch hierzulande die Saison der Quartalsberichte so richtig ins Laufen kommt, halten sich die Anleger bedeckt. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex Dax am Montag knapp zwei Stunden vor Handelsbeginn um 0,10 Prozent moderat niedriger auf 12.248 Punkte.
Mit Blick auf die anstehenden Quartalszahlen machte Analyst Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank darauf aufmerksam, dass in Europa die Gewinnwarnungen von Unternehmen zuletzt zahlreicher waren als in den USA. Das habe aber für die Aktienkurse auch ein Gutes: „Durch die zuletzt wieder gesunkene Erwartungshaltung rechnen wir nicht mit großem Druck nach unten“, sagte der Anlagestratege.
Anleger behalten allerdings auch die internationalen Konflikte – und hier insbesondere den zwischen der USA und Großbritanniens mit dem Iran – im Blick. So hatte der Iran vor dem Wochenende einen britischen Öltanker festgesetzt. Großbritannien prüft nun Strafmaßnahmen.
USA: – SCHWÄCHER – Ängste vor einer Eskalation der geopolitischen Lage am Persischen Golf haben die US-Aktienmärkte im späten Freitagshandel unter Druck gesetzt und für Verluste gesorgt. Zuvor hatten Hoffnungen auf niedrigere Zinsen sowie positive Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China positive Impulse gegeben. Im Anlegerfokus standen weitere Quartalszahlen großer US-Unternehmen wie Microsoft, Boeing und American Express. Neue US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Notierungen. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,25 Prozent bei 27.154,20 Punkten.
ASIEN: – SCHWÄCHER – Die Börsen Asiens haben zum Wochenstart nachgegeben. Neben der Quartalsberichtssaison der Unternehmen, schauen die Investoren nervös auf den Iran. Der hatte vor dem Wochenende einen britischen Öltanker festgesetzt. Zudem halten sich die Anleger vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed Ende Juli bedeckt. Nachdem zwischenzeitlich mit einem großen Zinsschritt um 50 Basispunkte gerechnet worden war, erwarten sie jetzt nur noch eine Senkung um 25 Basispunkte. In Tokio fiel der Nikkei 225 zum Wochenstart um 0,34 Prozent. An Chinas Festlandbörsen ging es für den CSI 300 um 0,26 Prozent nach unten. In Hongkong sank der Hang Seng um 0,77 Prozent.
DAX 12 260,07 +0,26%XDAX 12 250,47 +0,06%EuroSTOXX 50 3480,18 -0,08%Stoxx50 3186,63 -0,01%
DJIA 27 154,20 -0,25%S&P 500 2976,61 -0,62%NASDAQ 100 7834,897 -0,88%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 173,40 -0,02%
DEVISEN: – RUHE VOR DEM ZINSSTURM – Der Euro hat sich am Montagmorgen kaum verändert. Zu Beginn der neuen Handelswoche wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1216 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag kaum höher auf 1,1226 Dollar festgesetzt.
Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Handelsauftakt am Devisenmarkt. Im Tagesverlauf stehen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten.
Im Verlauf der Woche dürfte sich der Fokus zunehmend auf die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag richten. Trotz jüngster Signale aus den Reihen der Notenbank in Richtung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik vor dem Hintergrund der gedämpften Inflation rechnen die meisten Experten auf dieser Sitzung noch nicht mit einem Zinsschritt der EZB.
Euro/USD 1,12165 -0,04%
USD/Yen 107,977 +0,24%
Euro/Yen 121,114 +0,19%
ROHÖL: – AUFWÄRTS – Die Ölpreise sind am Montag gestiegen und haben damit an die deutlichen Gewinne vom Freitag angeknüpft. Preistreiber am Ölmarkt bleibt die Sorge vor einer Eskalation der angespannten Lage in der ölreichen Region am Persischen Golf. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 63,49 US-Dollar. Das waren 1,02 Dollar mehr als am Freitagabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 43 Cent auf 56,06 Dollar.
Zuletzt hatte Großbritannien die sofortige Freigabe des unter britischer Fahne fahrenden Tankers „Stena Impero“ gefordert, der am Freitag durch die Iranischen Revolutionsgarden (IRGC) in der für den Ölhandel wichtigen Straße von Hormus gestoppt und beschlagnahmt worden war. Damit hat sich eine Kette von Zwischenfällen mit Tankschiffen vor dem Hintergrund eines Konflikts zwischen den USA und dem Förderland Iran fortgesetzt.
Kurz vor dem Wechsel an der Spitze seiner Regierung will Großbritannien den Iran nach den Tankervorfällen mit Strafmaßnahmen belegen. Außenminister Jeremy Hunt will das Parlament am Montagnachmittag über den Stand unterrichten. Nach Angaben britischer Medien wird erwogen, Vermögen des iranischen Staates einzufrieren.
Brent 63,26 +0,79 USD
WTI 56,02 +0,39 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BARCLAYS HEBT SOFTWARE AG AUF ‚OVERWEIGHT‘ (EQUAL WEIGHT) – ZIEL 33,50 EUR
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR MBB AUF 75 (90) EUR – ‚BUY‘
– HSBC HEBT ZIEL FÜR WIRECARD AUF 225 (195) EUR – ‚BUY‘
– HSBC SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 29 (34) EUR – ‚HOLD‘
– JEFFERIES SENKT MUNICH RE AUF ‚UNDERPERFORM‘ (HOLD) – ZIEL 193 (208) EUR
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SOFTWARE AG AUF 26 (30) EUR – ‚NEUTRAL‘
– HSBC STARTET UBER MIT ‚HOLD‘ – ZIEL 49 USD
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 2650 (2300) CHF – ‚HOLD‘
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR BEFESA AUF 53 (55) EUR – ‚BUY‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR UNICREDIT AUF 12,90 (13,30) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 105 (102) CHF – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– GOLDMAN NIMMT ALSTOM MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 47 EUR
– HSBC HEBT ZIEL FÜR LONDON STOCK EXCHANGE AUF 5400 (4800) PENCE – ‚HOLD‘
– HSBC HEBT ZIEL FÜR VINCI AUF 101 (100) EUR – ‚BUY‘
– HSBC HEBT ZIEL FÜR VIVENDI AUF 27 (26,50) EUR – ‚BUY‘
– HSBC NIMMT AB INBEV MIT ‚BUY‘ WIEDER AUF – ZIEL 100 EUR
– HSBC SENKT VOLVO B AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 150 (170) SEK
– JPMORGAN SENKT ASOS AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 3800 (4400) PENCE
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 NLD: Philips Halbjahreszahlen
07:00 CHE: Julius Bär Halbjahreszahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABECHE: Logitech International Q1-Zahlen
KOR: Hyundai Motor Q2-Zahlen
USA: Halliburton Q2-Zahlen
USA: Celanese Q2-Zahlen
USA: Steel Dynamics Q2-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
DEU: Bundesfinanzministerium Monatsbericht 07/19
12:00 DEU: Bundesbank Monatsbericht 07/19
12:00 IRL: Erzeugerpreise 06/19
14:30 USA: CFNA-Index 06/19°
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
(Keine marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet)
VEREINIGTES KÖNIGREICH
(Keine marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet)
USA
(Keine marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet)
onvista/dpa-AFX
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