Vorbörse: Wall Street tiefrot – Dax versucht Tempo der Talfahrt zu drosseln – Ölpreise geben weiter nach

onvista · Uhr

DEUTSCHLAND: – LEICHT IM MINUS – Nach dem Rutsch des Dax  zurück unter 12 000 Punkte geht es am Freitag wohl zunächst mit geringerem Tempo weiter abwärts: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex gut eineinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 0,16 Prozent tiefer auf 11 951 Punkte. Die Wall Street erwischten die Gewinnmitnahmen nach der vorherigen Erholungsrally mit fast 7 Prozent im Dow Jones Industrial und nahezu 6 Prozent im marktbreiten S&P 500 am Vorabend noch härter als den Dax im Feiertagshandel. Auch die Nasdaq beendete ihre Rekordjagd in Eigenregie und fiel massiv zurück. An den Börsen hatte es davor eine Erholungsrallyg gegeben: Bis zum Montag war der Dax in nur elf Tagen ohne größeren Stopp um bis zu fast 19 Prozent auf 12.913 Punkte nach oben gerannt. Damit hatte er sich seinem Rekordhoch aus dem Februar bei 13.795 Punkten auf weniger als 7 Prozent angenähert.

USA: – DEUTLICHE VERLUSTE – Eine düstere Konjunktureinschätzung durch die US-Notenbank Fed und die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle haben die Anleger an der Wall Street in die Flucht getrieben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial brach am Donnerstag um 6,90 Prozent auf 25 128,17 Punkte ein und fand sich damit auf dem Niveau von Ende Mai wieder. Dies war der größte prozentuale Tagesverlust auf Schlusskursbasis seit März. Zwischenzeitlich wäre der Dow fast unter die Marke von 25 000 Punkten gesackt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 5,89 Prozent auf 3002,10 Punkte nach unten. Der techwertelastige Nasdaq 100 knickte um 5,01 Prozent auf 9588,48 Punkte ein.

ASIEN: – WEITER UNTER DRUCK – In Asien stehen die Aktienmärkte am Freitag nach dem Ausverkauf an der Wall Street am Donnerstagabend weiter unter Druck. Dabei konnten aber immerhin die deutlichen Verluste der ersten Handelsstunden reduziert werden. So büßte der japanische Leitindex Nikkei 225 knapp eine Stunde vor Handelsende rund ein Prozent auf 22 240 Punkte ein, nachdem er zweitweise bis zu drei Prozent nachgegeben hatte. Auf Wochensicht steuert der Nikkei damit auf ein Minus von mehr als zwei Prozent zu. An den anderen Märkten in Asien sah die Entwicklung größtenteils ähnlich aus.

DAX 11970,29 -4,47%

XDAX 11801,19 -5,55%

EuroSTOXX 50 3144,57 -4,53%

Stoxx50 2929,16 -3,88%

DJIA 25128,17 -6,90%

S&P 500 3002,10 -5,89%

NASDAQ 100 9588,48 -5,01%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 175,04 -0,11%

DEVISEN: – LEICHTE ERHOLUNGEN – Der Euro hat sich am Freitag nach deutlichen Verlusten am Vortag zunächst stabilisiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1295 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,1348 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag war der Euro erheblich unter Druck geraten und um etwa einen Cent gefallen, nachdem sich die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten stark eingetrübt hatte. Als Auslöser wurden ein pessimistischer Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed und die Angst vor einer zweiten Corona-Welle in den Vereinigten Staaten genannt. Zuletzt schien sich die Lage an den Aktienmärkten zu beruhigen.

Am Freitag stehen einige Konjunkturdaten auf dem Programm, allerdings überwiegend aus der zweiten Reihe mit geringerer Bedeutung für die Finanzmärkte. Erwähnenswert ist das Stimmungsbarometer der Uni Michigan für die US-Verbraucher. Die Konsumfreude hatte zuletzt stark unter der Corona-Pandemie gelitten.

Euro/USD 1,1295 -0,04%

USD/Yen 107,15 0,27%

Euro/Yen 121,03 0,22%

ROHÖL: – LEICHTER RÜCKGANG – Die Ölpreise haben am Freitagmorgen nach starken Verlusten am Vortag nur noch leicht nachgegeben. Händler verwiesen auf die insgesamt ruhigere Lage an den Finanzmärkten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete im frühen Handel 38,02 US-Dollar. Das waren 53 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel in ähnlichem Ausmaß auf 35,76 Dollar.

Am Donnerstag hatte sich die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten erheblich eingetrübt und die Ölpreise mit nach unten gezogen. Marktbeobachter nannten als Gründe einen pessimistischen Konjunkturausblick der US-Notenbank Fed und zunehmend ungünstige Infektionszahlen aus den Vereinigten Staaten. Dies schürte die Angst vor einer zweiten Corona-Welle in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Zu solchen Nachfragesorgen traten Probleme auf der Angebotsseite hinzu. So sind die Erdölbestände der USA zuletzt auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Daten zeigen, dass die Ölschwemme, die die Preise vor wenigen Wochen extrem belastet hatte, noch lange nicht abgebaut ist. Im April waren die Rohölpreise aufgrund des Zusammentreffens mehrerer Entwicklungen extrem eingebrochen. Seither haben sie sich deutlich erholt.

Brent 37,91 -0,64 USD

WTI 35,62 -0,72 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– DEUTSCHE BANK STREICHT NEMETSCHEK AUS EUROPE SMIDCAP TOP 8 – NEU: SHOP APOTHEKE

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BMW AUF 64 (53) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 92 (75) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR DAIMLER AUF 35 (28) EUR – ‚SELL‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HELLA AUF 47 (37) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 169 (132) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RHEINMETALL AUF 100 (94) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN SENKT TESLA AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 950 (925) USD

– GOLDMAN HEBT GENERAL MOTORS AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 36 (25) USD

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ADOBE SYSTEMS AUF 470 (450) USD – ‚BUY‘

– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR ADOBE SYSTEMS AUF 425 (415) USD – ‚OUTPERFORM‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ADOBE SYSTEMS AUF 430 (325) USD – ‚OVERWEIGHT‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 113 (91) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RENAULT AUF 30 (28) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VALEO AUF 21 (14) EUR – ‚SELL‘

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR LVMH AUF 380 (360) EUR – ‚HOLD‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TUI AUF 2,80 (6,90) EUR – ‚UNDERPERFORM‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR SAFRAN AUF 118 (115) EUR – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

09:00 CHE: Ina Invest, Erstnotierung an SIX Swiss Exchange

11:00 DEU: VW Konzern Auslieferungszahlen 05/20

TERMINE KONJUNKTUR

06:30 JPN: Kapazitätsauslastung 04/20

06:30 JPN: Industrieproduktion 04/20 (endgültig)

08:00 GBR: Industrieproduktion 04/20

08:00 GBR: Handelsbilanz 04/20

08:45 FRA: Verbraucherpreise 05/20 (endgültig)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 05/20 (endgültig)

10:00 ITA: Arbeitslosenquote Q1/20

11:00 EUR: Industrieproduktion 04/20

14:30 USA: Im- und Exportpreise 05/20

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 06/20 (vorläufig)

EUR: Moody’s Ratingergebnis Luxemburg

EUR: S&P Ratingergebnis Slowenien

EUR: Fitch Ratingergebnis Deutschland, Spanien

EUR: DBRS Ratingergebnis Großbritannien

SONSTIGE TERMINE

10:00 DEU: Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister mit dem Brexit-Beauftragten des EU-Parlaments David McAllister und dem Vorsitzenden des Ausschusses für internationalen Handel Bernd Lange

13:00 EUR: Online-Pressegespräch des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament „EP-Position und Post-Brexit-Verhandlungen für Handelsvertrag“

14:00 EUR: 24th Annual European Financials Virtual Conference of Goldman Sachs

14:30 DEU: Gesprächsreihe (online) „Was bedeutet der Corona-Virus für die Europäische Union?“ mit Begrüßung durch Staatsministerin Lucia Puttrich (CDU)

HINWEIS

RUS: Feiertag „Tag Russlands“, Börse geschlossen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

08.45 Uhr

Frankreich

Verbraucherpreise HVPI Mai

Monatsvergleich +0,0 +0,0

Jahresvergleich +0,2 +0,2

09.00 Uhr

Spanien

Verbraucherpreise HVPI Mai

Monatsvergleich +0,0 +0,0

Jahresvergleich -0,9 -0,9

11.00 Uhr

Eurozone

Industrieproduktion April

Monatsvergleich -18,5 -11,3

Jahresvergleich -28,8 -12,9

VEREINIGTES KÖNIGREICH

08.00 Uhr

BIP, April

Monatsvergleich -18,7 -5,8

Industrieproduktion, April

Monatsvergleich -15,0 -4,2

Jahresvergleich -19,3 -8,2

USA

14.30 Uhr

Einfuhrpreise, Mai

Monatsvergleich +0,7 -2,6

16.00 Uhr

Konsumklima Uni Michigan, Juni 75,0 72,3 (Vorläufig, in Pkt)°

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shutterstock.com

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