VW: Autobauer schaltet bei Elektro-Offensive noch einen Gang höher – „Werden Volkswagen in den nächsten Jahren so stark verändern wie nie zuvor“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Elektro-Offensive von Volkswagen ist im vollen Gange. Nicht nur soll der reine Anteil an Elektrofahrzeugen massiv gesteigert werden, sondern auch der Wandel hin zu Elektromobilitätskonzepten weiter forciert werden. Dazu legt der Konzern das Schwergewicht nun auf die dazugehörige Software und die Entwicklung von Mobilitätsdiensten als neue Einnahmequelle.

Die Marke VW kündigte am Freitag an, den Wandel zum softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter zu beschleunigen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will VW selbstfahrende Autos in der Breite der Modellpalette im Angebot haben. „Wir erhöhen das Tempo und werden Volkswagen in den nächsten Jahren so stark verändern wie nie zuvor.“ Mit der Strategie „Accelerate“ wolle die Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns der Digitalisierung weiteren Schub geben.

E-Auto-Absatzziele bis 2030 noch einmal verdoppelt

Mit datenbasierten Geschäftsmodellen wolle man neue Kundengruppen gewinnen und zusätzliche Erlösquellen erschließen, sagte Brandstätter. Gleichzeitig werde VW in der Elektromobilität weiter Gas geben. Der Anteil reiner E-Autos am Absatz soll bis 2030 in Europa auf über 70 Prozent steigen – das ist doppelt soviel wie bisher geplant. In China und den USA peilen die Wolfsburger im gleichen Zeitraum mehr als 50 Prozent an. Jedes Jahr soll mindestens ein neues E-Modell auf die Straße kommen.

Um das zu finanzieren, will der Autobauer die Fixkosten bis 2023 um fünf Prozent senken. Die Produktivität der Werke soll – wie bereits angekündigt – um fünf Prozent im Jahr steigen, die Materialkosten um sieben Prozent sinken. Alle Regionen sollen nachhaltig schwarze Zahlen schreiben. Das für 2023 ausgegebene Renditeziel von mindestens sechs Prozent bekräftigte Volkswagen.

Angesichts des EU-Ziels, den Treibhausgas-Ausstoß in den kommenden zehn Jahren um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken, müssen etliche Autohersteller ihre eigenen Vorgaben noch einmal nachschärfen. Bei VW hatte es zunächst unter anderem geheißen, dass allein im europäischen Heimatmarkt jährlich 300 000 Elektroautos der Kernmarke mehr gebaut werden müssten. Woher die dafür nötigen Batteriekapazitäten kommen sollen, wurde zuletzt noch diskutiert.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: balipadma / Shutterstock.com

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