Wall Street: US-Banken verfehlen die Erwartungen – Netflix-Aktie steigt kräftig

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach einem verhaltenen Wochenstart geht die Wall Street am Dienstag mit moderaten Gewinnen in den Handelstag. Der Dow Jones Industrial steigt um 0,28 Prozent auf 23.978 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewinnt im frühen Handel 0,69 Prozent auf 2.600 Punkte ein und für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,46 Prozent auf 6.637 Zähler nach oben.

Weder die negativ aufgenommene Geschäftszahlen großer Banken noch der andauernde Teilstillstand der US-Regierung bremsten die Kaufbereitschaft der Anleger. Auch die in Aussicht gestellten Steuersenkungen in China trieben an – besonders die konjunktursensiblen US-Technologiewerte. Amerikanische Konjunkturdaten hatten in New York keinen erkennbaren Einfluss auf die Notierungen.

JPMorgan überzeugt die Anleger nicht

Am zweiten Tag der Earnings Season stellte die US-Bank JPMorgan ihren Geschäftsbericht vor. Obwohl die US-Bank 2018 dank guter Geschäfte an den Finanzmärkten, der breiten Aufstellung und niedrigerer Steuern so viel verdient hatte wie nie zuvor, sackten die Aktien um 1,66 Prozent ab. Experten hatten mit noch besseren Resultaten gerechnet. Vor allem die Sparte mit dem Handel von Anleihen, Währungen und Rohstoffen, auf die Investoren ein besonderes Augenmerk haben, enttäuschte.

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Konkurrent Wells Fargo stellte ebenfalls seinen Zahlen vor und konnte auch keine Begeisterung bei den Aktionären auslösen. Das Geldhaus konnte seinen Gewinn im vergangenen Jahr nur dank geringerer Kosten steigern, während die Erträge sogar zurück gingen. Zudem wurden die Erwartungen der Experten verfehlt. Die Aktie fiel im frühen Handel um 2,66 Prozent.

Ford und VW arbeiten zusammen

Die beiden Autobauer Volkswagen und Ford gehen eine globale Allianz ein. Erster konkreter Schritt der Zusammenarbeit sei die geplante Entwicklung von Transportern und mittelgroßen Pick-ups ab 2022, bestätigten Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und Ford-Chef Jim Hackett. Ab 2023 würden beide Konzerne von jährlichen operativen Ergebnisverbesserungen vor Steuern profitieren. Zudem wollen die Unternehmen eine Zusammenarbeit bei autonomen Fahrzeugen, bei Mobilitätsdiensten und Elektrofahrzeugen prüfen. Entsprechende Möglichkeiten werden derzeit ausgelotet. Sie seien auch offen dafür, in Zukunft weitere gemeinsame Fahrzeugprogramme in Betracht zu ziehen. Eine Kapitalverflechtung beider Unternehmen sei nicht vorgesehen.

Die Aktien von Volkswagen profitierten von der Nachricht und reagierten mit einem Plus von 0,51 Prozent, während der US-Konkurrent einen Verlust in Höhe von 2,11 Prozent in Kauf nehmen muss.

Netflix sichert sich Nasdaq-Spitze

Für die Aktie des Streamingdienst-Anbieters geht es heute nach Berichten über mögliche Preiserhöhungen in den USA mit fast sechs Prozent deutlich nach oben. Zusätzlichen Auftrieb gibt auch eine neue Bewertung der US-Investmentbank Goldman Sachs. Diese hat die Netflix-Aktie vor Zahlen zum vierten Quartal auf der „Conviction Buy List“ mit einem Kursziel von 400 US-Dollar belassen. Die Kennziffern und der Ausblick auf das erste Quartal dürften stärker als vom Markt erwartet ausfallen, schrieb Analyst Heath Terry in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Sollte der Film-Streaming-Anbieter bei Profitabilität und Kundenwachstum die Anlegerprognosen übertreffen, dürfte sich die Aktie auch weiterhin überdurchschnittlich gut entwickeln.

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OnVista mit dpa-AFX

Foto: Stuart Monk / Shutterstock.com

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