Wirecard: Aktie ist nicht zu stoppen – Vorstandschef Braun verspricht weiterhin „starke Finanzdaten“ zu liefern

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aktien des Bezahldienstleisters Wirecard kennen weiterhin nur eine Richtung: nach oben. Die Papiere knüpften am Freitag an ihre jüngste Erholung an, indem sie letztlich an der Dax-Spitze um 4,5 Prozent auf 140,60 Euro stiegen. Damit schlossen sie eine Kurslücke aus dem Oktober. Die Aktie war damals eingebrochen und bis Dezember auf 102,20 Euro gefallen. Seither hat sich der Kurs um 37,5 Prozent erholt.

Mit dem Kurssprung vom Freitag setzten sich die Papiere zudem deutlicher von der 200-Tage-Durchschnittslinie ab, die sie am Vortag erstmals seit Oktober überwunden hatten. Ein Anstieg über diesen längerfristigen Trendindikator kann Aktien zusätzlich Schwung verleihen.

Braun twittert wieder

Es wird wohl zur Gewohnheit, dass der Wirecard-Chef Samstags jetzt immer ein kurzes Resümee zur abgelaufenen Woche zieht und gleichzeitig ein wenig die Fantasie für die Aktie steigert. So auch heute:

Another good week for our company. We are ready for change, following some market requirements.We will do so on corporate governance, strengthen our compliance, increase transparency and – first of all – continue to deliver strong financials and business data.

— Markus Braun (@_MarkusBraun) January 24, 2020

Eine weitere gute Woche für unser Unternehmen. Wir sind bereit für Veränderungen, die einigen Marktanforderungen entsprechen. Wir werden dies in Bezug auf Corporate Governance tun, unsere Compliance- Abteilung verbessernverbessern, die Transparenz erhöhen und vor allem Dingen werden wir weiterhin starke Finanz- und Geschäftsdaten abliefern.“ Solche Aussagen lesen die Anleger natürlich gerne. Seit Jahresanfang ist Wirecard mit Abstand der beste Wert im Dax.

Rückenwind hatte den Papieren jüngst ein Wechsel an der Aufsichtsratsspitze sowie Pläne für eine Aufstockung der Konzernführung verliehen. So hatte der seit Mitte Januar amtierende Chefaufseher Thomas Eichelmann im Interview dem „Manager Magazin“ gesagt, „unabhängig von den derzeit aktiven Vorständen stellen wir uns im Aufsichtsrat die Frage, ob wir den Vorstand nicht erweitern sollten.“

Zudem läuft aktuell eine Sonderprüfung der Bücher von Wirecard durch die Wirtschaftsprüfer von KPMG. Dadurch will Eichelmann die immer wiederkehrenden Vorwürfe der „Financial Times“ entkräften. Der Bericht soll noch im ersten Quartal veröffentlicht werden. Er dürfte entscheidend werden für die weitere Kursentwicklung, die deutlich unter den Vorwürfen der Zeitung gelitten hat. Bis zum Rekordhoch von 199 Euro aus dem Herbst 2018 fehlen aktuell noch rund 40 Prozent.

Positiv zu den Aktien äußerte sich am Freitag Analystin Heike Pauls von der Commerzbank. Sie blickt in ihrer Studie auf die Geschäftsentwicklung des Bezahldienstleisters und erwartet im Schlussquartal 2019 eine Fortsetzung des hohen Wachstums. Die Resultate dürften solide ausfallen, wenngleich der Spielraum für Überraschungen gering sei, erklärte die Expertin. Ihr zufolge dürfte Wirecard Eckdaten bereit Ende Januar vorlegen. Pauls bestätigte ihr Kaufvotum und ein Kursziel von 230 Euro.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Wirecard

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