Wirecard-Insolvenzverwalter sieht mehr als 100 Kaufinteressenten

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Im Skandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard sieht der Insolvenzverwalter Fortschritte bei der Verwertung der Konzernteile.

Für Teile des weltweiten Unternehmens hätten sich bereits mehr als 100 Kaufinteressenten gemeldet, teilte Insolvenzverwalter Michael Jaffe am Dienstag nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses mit. Er wolle den Interessenten in Kürze Einblick in die Geschäftsbücher gewähren.

Derweil will offenbar ein Großteil der Kunden bei der Stange bleiben. "In den Gesprächen mit Kunden vertraten diese größtenteils eine konstruktive Haltung und haben großes Interesse an einer zügigen Investorenlösung aus der Insolvenz bekundet", teilte der Insolvenzverwalter mit. Am weitesten fortgeschritten sei der Prozess zum Verkauf des Nordamerikageschäfts. Dafür sei Investmentbank Moelis & Company mandatiert worden.

Wirecard war nach Aufdeckung eines Bilanzlochs von 1,9 Milliarden Euro zusammengebrochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bilanzfälschung und Betrugs. Jaffe hat bereits erklärt, dass er mit einer Zerschlagung des Dax-Konzerns rechnet.

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