Wirecard: Kooperation mit SAP wird auf eine „neue Ebene“ gehoben ++ Daimler: Stellenabbau wohl deutlich höher ++ Apple: Shops in China bleiben länger geschlossen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die US-Notenbank Fed hat vor negativen Folgen der starken Verbreitung des Corona-Virus für die konjunkturelle Entwicklung in den USA gewarnt. Die neuartige Lungenkrankheit stelle ein „neues Risiko“ dar, hieß es in einem am Freitag in Washington veröffentlichten halbjährlichen Bericht der Notenbank an den US-Kongress. Die Währungshüter wiesen auf mögliche Störungen des Welthandels hin.

Nach Einschätzung von Experten dürfte die von China ausgehende Coronavirus-Epidemie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zumindest zeitweise belasten. Wegen der Größe der chinesischen Volkswirtschaft könnte ein deutlicher Abschwung in China auf die globalen Märkte und damit auch auf die USA übergreifen, hieß es weiter in dem Bericht der Notenbank. Folgen könnten ein Kursanstieg des US-Dollar sowie Rückgänge beim Handelsvolumen und bei den Rohstoffpreisen sein.

Laut jüngsten Meldungen hat sich der tägliche Anstieg der neu bestätigten Coronavirus-Infektionen in China etwas abgeschwächt – ist aber weiter sehr hoch. Die Zahl der Ansteckungen in China legte innerhalb eines Tages um 3143 zu. Damit waren 31 161 Fälle bestätigt, meldete die Gesundheitskommission in Peking am Freitag. Es war der zweite Tag in Folge, an dem nicht mehr neue Ansteckungen als am Vortag gemeldet wurden.

Apple lässt Shops länger geschlossen

Der US-Technikriese schließt seine Geschäfte in China wegen des Coronavirus offenbar länger als ursprünglich angekündigt. So sollen nur einige Filialen wie geplant am 10. Februar wieder eröffnen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Viele Geschäfte werden erst am 13., 14. oder 15. Februar wieder Besucher empfangen, berichtet Bloomberg und bezieht sich auf eine Auswertung von Apples Verkaufs-Websites in China.

Neue Sorgen um Italien?

Um Italiens stagnierende Wirtschaft ist es nach Meinung von Notenbankschef Ignazio Visco möglicherweise schlechter bestellt als erwartet. Das erst im Januar vorhergesagte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts sei wohl zu optimistisch gewesen, sagte Visco am Samstag vor Börsianern in der norditalienischen Stadt Brescia. Als Grund für die schlechte Wirtschaftslage seines Landes nannte er unter anderem die Unsicherheit um den EU-Austritt Großbritanniens und die wirTschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise.

Die italienische Notenbank hatte im vergangen Monat ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent für 2020 vorausgesagt. Im Jahr 2021 sollte die Wirtschaftsleistung demnach um 0,9 Prozent steigen, 2022 gar um 1,1 Prozent. Die drittgrößte Wirtschaftsnation der Eurozone kämpft seit langem mit einer stagnierenden Wirtschaftsleistung, niedriger Produktivität und hohen Schulden.

Dax bleibt vorsichtig

Auch zu Beginn der neuen Börsenwoche wollen sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Der deutsche Leitindex startet mit einem Minus von 0,12 Prozent und 13.496,96 Punkten in den Tag.

Wirecard: Partnerschaft mit SAP wird vertieft

Der Bezahldienstleister und SAP, heben ihre langjährige Partnerschaft auf eine neue Ebene. Wirecard wird seine Technologien mit einzelnen Produktsparten von SAP kombinieren, um gemeinsame Lösungen auf den Markt zu bringen, die die Customer Journey vervollständigen und für neuartige, digitale Kundenerlebnisse sorgen. Mögliche Einsatzszenarien sind im Bereich „New Mobility“ sowie im Einzelhandel und auch Sport-Events.

Wirecard wird im Rahmen des SAP PartnerEdge-Partnerprogramms offizieller Entwicklungspartner von SAP im Bereich Cloud Solutions und seine Payment-Technologien, Services und Innovationen mit ausgewählten Produktsparten von SAP integrieren. Ziel ist es, ein optimales Customer Lifecycle Management über alle Touchpoints hinweg zu ermöglichen.

„Wir sind sehr stolz auf diese Partnerschaft mit SAP. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die für revolutionäre Kundenerlebnisse sorgen werden. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Wochen die ersten Ergebnisse unserer Zusammenarbeit vorzustellen“, sagt Florian Eder, Head of Partner Management bei Wirecard.

Daimler: 50 Prozent mehr Stellenstreichungen

Der Autobauer verschärft einem Pressebricht zufolge seinen Sparkurs. Wie das „Handelsblatt“ (HB/Montag) unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, will das Unternehmen anders als bisher kolportiert nicht um die 10.000 Stellen streichen, sondern bis zu 15.000 Mitarbeiter über Abfindungen, Frühpensionierungen und Altersteilzeit loswerden. Das Einsparvolumen beim Personal dürfte damit auf weit mehr als 1,4 Milliarden Euro ansteigen.

Daimler-Chef Ola Källenius will die Ausweitung des Sparpakts dem Bericht zufolge auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag offiziell ankündigen. Laut „HB“ will er zudem die Investitionen in verlustbringende Projekte abseits des Kerngeschäfts zurückfahren. So suche der Mercedes-Hersteller etwa für seine Berliner Innovationsschmiede Lab1886 einen neuen Mehrheitseigner.

Die Modellpalette der Marke mit dem Stern werde gestrafft. Weder S-Klasse Cabrio noch S-Klasse Coupé erhielten einen Nachfolger. CLS und der viertürige GT von AMG sollen auf ein Elektro-Coupé zusammengelegt werden. Der B-Klasse drohe in ihrer derzeitigen Form das Aus, heißt es in dem Bericht weiter. Daimler diskutiere, das Kompaktmodell in einen Crossover unter anderem Namen zu überführen.

Bayer: Kommt bald der Vergleich?

Im Streit um mögliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter zwischen Bayer und tausenden US-Klägern mehren sich die Anzeichen für einen möglichen Vergleich. Richter Vince Chhabria verschob auf Anfrage des Mediators Ken Feinberg im Massenverfahren in San Francisco mehrere Fristen um 28 Tage, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Neben der Verschiebung diverser Anhörungstermine in verschiedenen Verfahren wurde damit auch der Beginn des nächsten Prozesses mit der Klägerin Elaine Stevick auf den 23. März verschoben.

Die Vertagung des Stevick-Prozesses soll beiden Seiten Zeit verschaffen, die Mediation unter Feinberg fortzusetzen, sagte ein Sprecher für Bayer auf Anfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Bayer bringe sich konstruktiv in die Mediation ein, ein Deal sei aber nicht erreicht. Auch gebe es diesbezüglich weder einen Zeitplan noch Gewissheit. Bei den Investoren kommen die jüngsten Entwicklungen offenbar weiterhin gut an. Für die Aktien zeichneten sich am Montag im vorbörslichen Handel Gewinne ab.

Bundesrichter Chhabria, bei dem zahlreiche Klagen gebündelt sind, hatte die Streitparteien im Frühjahr 2019 zu einer einvernehmlichen Lösung aufgefordert und anschließend mit dem US-Staranwalt einen hochkarätigen Experten in Entschädigungsfragen bestellt.

Zuletzt waren bereits Prozesse bei anderen Gerichten vertagt oder ausgesetzt worden. Analysten hatten das als positives Signal für einen umfassenden Vergleich gewertet. So hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen berichtet, dass die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten möglicherweise für zehn Milliarden US-Dollar beigelegt werden könnten.

Kurz & knapp:

Teamviewer: Der Softwarekonzern hat im Jahr seines Börsengangs einen deutlichen Gewinn eingefahren. Unter dem Strich stand 2019 ein Überschuss von 110,9 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die auf Fernwartungssoftware spezialisierte Firma noch einen Verlust von über 12 Millionen Euro geschrieben. Teamviewer profitierte vom guten Verkauf seiner Produkte, der Umsatz kletterte um 51 Prozent auf 390,2 Millionen Euro. Das um Abgrenzungs- und Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg ebenso stark um 51 Prozent auf 182,1 Millionen Euro. Mit beiden Werten lag das Unternehmen knapp über den Schätzungen von Experten. Auch im laufenden Jahr wollen die Schwaben weiter deutlich zulegen. Getrieben von wachsenden Rechnungsstellungen soll der Umsatz auf zwischen 420 und 430 Millionen Euro wachsen, das operative Ergebnis zwischen 240 und 250 Millionen Euro liegen.

Carl Zeiss Meditec: Der Medizintechnikkonzern zeigt sich mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2019/2020 etwas zurückhaltender. Im Gesamtjahr will das MDax-Unternehmen beim Umsatz nun mindestens auf dem Niveau seiner Märkte wachsen, wie die Thüringer am Montag in Jena bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal (Ende Dezember) mitteilten. Bislang war der Konzern davon ausgegangen, schneller als der Markt zu wachsen. Die operative Rendite soll weiterhin zwischen 17 und 19 Prozent liegen, hieß es.

Derweil haben gute Geschäfte in der Augenheilkunde und Mikrochirurgie Carl Zeiss Meditec im ersten Jahresviertel 2019/20 weiteren Schub verliehen. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis (Ebit) stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich an. In den drei Monaten bis Ende Dezember stiegen die Erlöse um 14,2 Prozent auf 369,7 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebit) legte auf 56,8 Millionen Euro zu nach 48,1 Millionen Euro im Vorjahr. Die entsprechende Marge von 15,4 Prozent lag um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Gerresheimer: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien des MDax-Konzerns von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 65 auf 84 Euro angehoben. Der Verpackungshersteller stehe vor einem bedeutenden Wendepunkt, schrieb Analystin Veronika Dubajova in einer am Montag vorliegenden Studie. Das organische Wachstum dürfte sich 2020 mit plus 4 Prozent mehr als verdoppeln. Dies, und die von ihr erwarteten Margenverbesserungen dürften den jährlichen Gewinn steigern, was derzeit nicht im Kurs eingepreist sei.

Airbus: Der europäische Flugzeugbauer ist dem Vernehmen nach in fortgeschrittenen Gesprächen, Bombardiers Anteil am kleinsten Jet A220 zu übernehmen. Das berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Bombardier hält 34 Prozent an dem Programm. Die kanadische Regierung wolle ihren 16-Prozent-Anteil an der Fertigung des Passagierjets behalten, schreibt die Zeitung weiter. Zum Kaufpreis machte das WSJ zunächst keine Angaben. Bombardier hatte sein Engagement bei dem Jet schon in Frage gestellt.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Homepage Wirecard

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