Wirecard: Leerverkaufsverbot endet heute Abend oder doch nicht? – Gibt die Bafin um 24 Uhr eine Stellungnahme ab?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Einige Anleger scheinen heute kalte Füße zu bekommen. Rund 7 Stunden vor dem Auslaufen des Verbotes die Wirecard-Aktie zu shorten, rangiert das Wertpapier mit deutlichem Abstand am Dax-Ende. Die Furcht vor einem neuen Angriff auf den Bezahldienstleister aus Aschheim scheint noch nicht beendet zu sein. Dabei ist immer noch nicht raus, ob die Bafin ihr Verbot auslaufen lässt oder vielleicht doch noch verlängert.

Bafin hat rechtliche Schritte eingeleitet

Am Dienstag wurde bekannt, dass die Bafin inzwischen wegen einer vermuteten gezielten Attacke Strafanzeige gegen gut ein Dutzend Beteiligte erstattet hat. Die Wirecard-Aktie reagierte mit Kursgewinnen. Überhaupt hat sich das Papier in den ersten drei Tagen dieser Woche mehr als gut geschlagen. Größere Sorgen waren bei den Anlegern nicht festzustellen.

Zustimmung von höchster Stelle

Die Behörde hat für ihr erstes Einschreiten bei Wirecard Rückendeckung von der Bundesregierung erhalten hat: „Aus Sicht der Bundesregierung bewegt sich die Bafin innerhalb des ihr zugewiesenen Aufgabenbereichs und ist ihren zugewiesenen Aufgaben nachgekommen.“ Sollte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ein weiteres Mal einschreiten, dann dürfte sie sich einer weiteren Unterstützung der Regierung sicher sein.

Entschieden ist es wohl schon, nur noch nicht öffentlich

Die Behörde hatte Mitte der Woche ihr Pokerface aufgesetzt und äußert sich nicht zum weiteren Vorgehen bei der Wirecard-Aktie. Im Finanzausschuss des Bundestages sagte Bafin-Präsident Felix Hufeld Anfang April, dass dazu noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Gerüchten zur Folge soll allerdings morgen auf der Seite der Bafin eine Stellungnahme veröffentlicht werden.

Dienstag startet der Handel erst wieder

Laut dem Datenanbieter IHS Markit lag der Anteil frei handelbarer Aktien, die verliehen waren, zuletzt bei rund 14 Prozent. Bei keinem anderen Dax-Wert ist diese Zahl so hoch. Das deutet darauf hin, dass sich die „Shorties“ von dem Verbot der Bafin nicht haben abschrecken lassen. Allerdings bedeutet das auch nicht gleichzeitig, dass von einer Seite her ein Angriff auf Wirecard kommen muss. Überhaupt hat die Aktie schon Anfang der Woche neue Anschuldigungen mühelos weggesteckt. Von daher müsste eine weitere Attacke auf Wirecard schon ganz neue Vorwürfe ans Tageslicht bringen.

Volatilität dürfte trotzdem hoch sein

Sollte das Leerverkaufsverbot ausgelaufen sein, dann dürften sicherlich weitere Anleger kalte Füße bekommen, da ein weiterer Angriff auf den Mobile-Payment-Spezialisten erfolgen könnte. Schiebt die Bafin kurz vor Ostern erneut einen Riegle vor Short-Spekulationen, dann dürfte die Aktie Dienstag davon sicherlich profitieren. Fest steht nur die Volatilität dürfte bei dem Wirecard-Papier hoch bleiben und die Chancen für Dienstag stehen bei 50:50.

Von Markus Weingran

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Foto: Homepage Wirecard

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