Wirecard: Neue Kooperation mit Russlands größtem Online-Händler ++ Telekom: Softbank bestätigt Pläne T-Mobile-US-Aktien zu verkaufen ++ SAP: „Neuer Wachstumshebel“ durch CO2-Software

onvista · Uhr

Obwohl in China infolge des Coronavirus-Ausbruchs auf einem Pekinger Großmarkt die Zahl der Infizierten in der chinesischen Hauptstadt weiter gestiegen ist, scheint es die Märkte heute nicht mehr zu stören. Die Aussicht auch eine weitere Billion Dollar durch die US-Regierung lässt die Anleger die Sorgen ausblenden. Dabei zieht die Volksrepublik die Zügel wieder kräftig an.

Wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete, verhängten bis Dienstag 29 Nachbarschaften in der Stadt strenge Ein- und Ausgangskontrollen. Verschärft wurden auch die Kontrollen für Reisende, die die Stadt verlassen wollen. Bewohner aus Gegenden von Peking, die als Hochrisikogebiet eingestuft wurden, sollen die Stadt nicht mehr verlassen, um zu verhindern, dass sich der neue Ausbruch auf andere Teile des Landes ausbreitet.

Wer Peking in den letzten Tagen verlassen hat, muss sich so bald wie möglich bei den örtlichen Gesundheitsämtern melden. Begrenzt wurde auch die maximal erlaubte Anzahl von Fahrgästen in Bussen, Zügen und U-Bahnen. Masken müssen wieder getragen werden. Die Behörden forderten Schulen auf, Heimunterricht zu ermöglichen. Die Märkte nehmen dies allerding lediglich zur Kenntnis.

Neben der amerikanischen Regierung greifen auch die Notenbanken den Märkten mit neuen Aktionen und Geld unter die Arme. Die Fed will zur Stabilisierung der Finanzmärkte in der Corona-Krise nun auch einzelne Unternehmensanleihen kaufen und die japanische Zentralbank stellt den heimischen Unternehmen für den Kampf gegen die Corona-Rezession mehr Geld zur Verfügung. Das Kreditpaket für Firmen mit Liquiditätsengpässen wird von umgerechnet rund 700 Milliarden auf eine Billion Dollar erhöht, wie die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag in Tokio bekanntgab.

Dax: Wer kann da noch nein sagen

Die Rückendeckung der Notenbank hat die zuletzt eingetrübte Stimmung an den Börsen aufgehellt. Nach sechs Handelstagen in Folge mit Verlusten geht es am Dienstag im Dax zu Handelsbeginn um 2,5 Prozent auf 12.210 Punkte aufwärts. Noch deutlicheren Gewinnen standen allerdings erneute Spannungen zwischen Nord- und Südkorea im Wege.

Wirecard: Russlands Amazon an Land gezogen

Wirecard arbeitet mit Wildberries, dem größten Online-Einzelhändler Russlands, zusammen. Der Dax-Konzern fungiert dabei als Acquirer und Zahlungsdienstleister für Wildberries in Europa und sorgt dafür, dass der E-Commerce-Anbieter schnell und zuverlässig Zahlungen von Kunden erhält.

Wildberries vertreibt Kleidung, Schuhe, Kosmetik, Haushaltswaren, Kinderartikel, Elektronik, Bücher, Schmuck und Lebensmittel. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 hat das Unternehmen rasch expandiert und erwirtschaftet heute einen Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro. Die Online-Präsenz von Wildberries verzeichnet täglich sechs Millionen Besucher.

Wildberries treibt den Ausbau seines Geschäfts in Mittel- und Osteuropa sowie in Asien aktiv voran. Innerhalb von fünf Monaten eröffnete das Unternehmen 28 markengeschützte Pick-up Points in Polen und bietet im gesamten Land die kostenlose Zustellung von Waren per Kurier an. Kürzlich nahm das Unternehmen zudem ein lokales Distributionszentrum in Polen in Betrieb und konnte damit die Lieferzeit auf einen Tag verkürzen. Im Mai startete Wildberries mit dem Verkauf von Waren in der Slowakei, wo das Unternehmen in naher Zukunft mehr als fünf Abholstellen eröffnen will.

Telekom: Schlagen die Bonner bei T-Mobile-US Aktien zu?

Der japanische Mischkonzern Softbank will seinen Anteil an der Deutschen-Telekom-Tochter T-Mobile US verringern. Der Verkauf eines milliardenschweren Pakets von Aktien des US-Mobilfunkunternehmens könne dabei über private Platzierungen oder öffentliche Angebote erfolgen, teilte der japanische Konzern, der zu den größten Technologieinvestoren weltweit zählt, in der Nacht zu Dienstag in Tokio mit. Dabei seien auch Deals mit der Deutschen Telekom oder T-Mobile US direkt eine Möglichkeit. Allerdings sei nicht sicher, ob solche Transaktionen überhaupt zustande kommen, hieß es weiter.

Der gerade mit der früheren Softbank-Beteiligung Sprint fusionierte US-Konzern bestätigte unterdessen die Pläne von Softbank, ohne allerdings Details zu nennen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Mitte Mai berichtet, dass Softbank beim dem Verkauf von T-Mobile-US-Aktien einen Teil an die Deutsche Telekom abstoßen wolle. Der Anteil des Bonner Konzerns an T-Mobile US solle bei der Transaktion von zuletzt knapp 44 Prozent auf mehr als 50 Prozent steigen – dafür müsste die Telekom gemessen am aktuellen Aktienkurs umgerechnet etwas mehr als sieben Milliarden Euro investieren.

Damit würde die Telekom, die bereits über eine Stimmrechtsvereinbarung mit Softbank T-Mobile US kontrolliert und daher das US-Mobilfunkunternehmen voll in der Bilanz konsolidieren kann, auch mehr als die Hälfte der Anteile halten. Da die Telekom und Softbank zudem weitreichende Haltefristen für ihre Anteile vereinbart hatten, können die Japaner ohne Zustimmung der Deutschen keine T-Mobile-US-Aktien verkaufen. Die „Financial Times“ hatte im Mai berichtet, dass Softbank insgesamt T-Mobile-US-Anteile von bis zu 20 Milliarden US-Dollar loswerden will. Gemessen am aktuellen Aktienkurs ist das Softbank-Paket von knapp 25 Prozent der T-Mobile-US-Anteile derzeit 32 Milliarden Dollar wert.

Kurz & knapp:

SAP: Europas größter Softwarehersteller will in den kommenden Jahren vom Trend zur klimafreundlicheren Wirtschaft profitieren. Mit Software zur Messung und Analyse des CO2-Fußabdrucks von Kunden startet SAP nun ein entsprechendes Angebot, wie das Dax-Schwergewicht am Dienstag mitteilte. „Es gibt keine vergleichbare Software auf dem Markt, um sowas abzudecken“, sagte SAP-Produktvorstand Thomas Saueressig vor Journalisten. „Es gibt ein verändertes Verhalten am Markt von den Verbrauchern, da sieht man einen enormen Druck für die Firmen, in diese Richtung zu gehen“, sagte der Manager. Bei der Analyse des CO2-Ausstoßes gehe es um eigene Emissionen der Kunden, aber auch um deren zugekaufte Energien und Zulieferteile. „Wir haben Automobilhersteller, aber auch Automobilzulieferer, eine breite Abdeckung von Branchen, die wir in der Koinnovation dabei haben“, sagte Saueressig. Die Software wird zusammen mit Kunden entwickelt. Die ersten Systeme seien schon im Betrieb, so Saueressig. „Ich glaube, dass das einer der Wachstumshebel der SAP sein wird“, sagte er.

Osram: Beim Münchener Lichtkonzern Osram könnte sich nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg die Furcht vor einer Zerschlagung nach der Übernahme durch AMS bewahrheiten. Der österreichische Sensorspezialist zieht Kreisen zufolge einen Verkauf der Autozuliefer-Sparte von Osram in Erwägung. Demnach könnte das Unternehmen aus der Steiermark die größte Sparte der angeschlagenen Münchener nach Abschluss der Übernahme in eine Holding-Struktur überführen und abstoßen, wie Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen und eingesehene Dokumente berichtet. So steht die deutlich kleinere AMS kurz vor dem Vollzug der milliardenschweren Osram-Übernahme. Laut einer internen Präsentation sei das Autogeschäft des Leuchtenherstellers nun in dieselbe Kategorie eingestuft worden wie die Digitalsparte, die nach der erfolgten Übernahme verkauft werden solle.

 Zalando:  Nach einer Aktienplatzierung durch den Investor Kinnevik AB finden sich die Aktien von Zalando am Dienstag am Ende des MDax der mittelgroßen Börsentitel wieder. Die Anteilsscheine des Online-Modehändlers büßen fast 5 Prozent ein. Am Mittwoch vergangener Woche hatte der Kurs mit gut 66 Euro noch ein Rekordhoch erreicht. Der schwedische Finanzinvestor soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg 10,6 Millionen Zalando-Aktien mit einer Preisspanne von 57,40 bis 58,40 Euro bei Investoren platziert haben. Ein Händler sagte, das Paket sei schließlich mit 57,40 Euro je Aktie am unteren Ende dieser Spanne an den Markt gekommen. Das entspricht einem Abschlag von 6,4 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: Homepage Wirecard

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