Wirecard: Wackelt der Stuhl von Markus Braun doch kräftig? – Vertragsverlängerung an Bedingungen geknüpft?

onvista · Uhr

In den vergangenen Tagen und Wochen wurde bereits von mehreren Seiten der Rücktritt des Wirecard-Chefs gefordert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Thomas Eichelmann, stellte sich aber vor Braun und sah einen solchen Schritt nicht als notwendig an. Bei den ersten Umbau-Arbeiten im Vorstand von Wirecard wurde aber auch schnell klar, dass der Vorstandsvorsitzende einen Teil seiner Macht beim Dax-Konzern einbüßt. Im Dezember, wenn der Vertrag von Markus Braun ausläuft, könnte der langjährige Wicrecard-Lenker sogar seine ganze Macht verlieren. Wie das „manager magazin“ heute berichtet, soll der Vertrag mit Markus Braun nur unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden.

Zwei Bedingungen müssen erfüllt sein

Laut den Recherchen des  Wirtschaftsmagazin ist die Verlängerung der Amtszeit von Markus Braun keine Selbstläufer. Der Verbleib auf dem Chefposten des Bezahldienstleisters soll an zwei Bedingungen geknüpft sein:

1. Wirecard braucht das uneingeschränkte Testat von EY für seinen Jahresabschluss 2019

2. Der Bezahldienstleister darf sich keinen Ärger mit der Finanzaufsicht BaFin einfangen.

An Plan B soll Eichelmann schon arbeiten

Wie das manager magazin aus gut informierten Kreisen erfahren haben will, lässt sich Wirecard-Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann nur auf eine Vertragsverlängerung mit Markus Braun ein, wenn beide genannten Voraussetzung erfüllt sind. Gleichzeitig arbeite Eichelmann mit Hochdruck an einer Nachfolgelösung, ließen die gut informierten Kreise weiter durchsickern.

Aktie wegen Verschiebung der Bilanzpressekonferenz schon unter Druck

Wirecard hat erneut die Vorlage der testierten Zahlen für 2019 verschoben. Die Veröffentlichung soll nun zwei Wochen später am 18. Juni erfolgen, wie das Unternehmen am späten Montagabend in Aschheim mitteilte. Auch die Hauptversammlung soll später als bisher geplant am 26. August über die Bühne gehen. Nach wie vor konnte der reguläre Wirtschaftsprüfer Ernst & Young nicht alle Prüfungshandlungen abschließen. Der Konzern erwartet aber weiter ein uneingeschränktes Testat und keine wesentlichen Abweichungen zu den veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Das ist schon einmal gut für Markus Braun. Sollten die Gerüchte um seiner Vertragsverlängerung stimmen, dass muss der amtierende Wirecard-Chef jetzt hoffen, dass die BaFin nichts zum Beanstanden findet.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Wirecard

Meistgelesene Artikel