Frohes Fest!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Paar Minuten lang hab ich überlegt, heute mal ein total anderes Thema zu behandeln - z.B. Islam, Bundesliga oder Wetter. Mein Fuchsbauch hat mich aber überzeugt, kurz vor den Feiertagen noch meinen Frieden mit den Börsen-Fuzzies und den Medien zu schließen. Ich soll also nicht mehr dauernd auf den Zockern und Zuckungen rumhacken, auf den sinnlosen Tendenzbegründungen und unerklärlichen Stimmungsschwankungen. Immerhin verhalten sich die Aktienmärkte inzwischen doch cool und vernünftig. Guckt Euch nur mal den gestrigen Tageschart an: Gradlinig ging es weiter aufwärts, selbst nach dem offiziellen Handelsschluss. Geht doch.


Ok, ok, bevor ich mich zur letzten Geschenke-Pirsch auf dem Weihnachtsmarkt verabschiede, also noch’n paar versöhnliche Worte. Dass die Börsen rund um den Globus gemeinsam in eine Hurra-Hausse ausbrechen würden, war doch glasklar: Die Notenbankchefin der Amis hat nix Schlimmes angekündigt, sondern von Geduld gesprochen - voll geil! Denn bis zuletzt schlotterten Anlagestrategen die Knie, die Fed könnte noch vor Weihnachten ihre Leitzinsen kräftig erhöhen. Ein Hammer auch der neue ifo-Index, denn sein Anstieg machte nun wirklich alle Analysten perplex: Diese Experten hatten nur einen Index-Wert von 105,3 erwartet - herausgekommen sind aber schier atemberaubende 105,5! Und dann die weltweite Erleichterung über steigende Rohölpreise - endlich, denn ihr Absturz war ja wohl voll übertrieben. Ganz wichtig: Die Erholung hilft dem Rubel und Putin aus der Krise.


Stellen wir also fest, meine Freunde, dass die kürzlichen Schwächeanfälle der Aktien ein Irrtum waren - oder Computerfehler. Freuen wir uns, dass sich Öl um 4 Prozent erholen konnte! Unserer Konjunktur wird es demnach bald besser gehen, als Aktienhändler und ihre Beobachter Anfang der Woche noch befürchtet hatten. Irgendwie blöd, dass gestern Abend, bevor ich in meinen Bau ging, WTI wieder um gut 3 Prozent gefallen ist. Der Aktienhandel hat’s nicht gemerkt. Dax gegen 23 Uhr bei 9.878 Punkten.


Nee, ich will hier nicht weiter ironisch werden. Ehrlich: Egal, was am heutigen Hexensabbat noch passiert oder nicht, egal was dann zur Begründung verbreitet wird - Ihr habt vorher schon gewusst, dass die Fed nix machen würde und dass superbilliges Öl kein Indikator für neue Konjunktursorgen sein kann. Haltet also an Euren Aktienbeständen fest. Sie werden Euch aller Voraussicht nach noch viel Spaß machen. Apropos „fest“: Ich wünsche meinen Freunden (auch meinen Feinden, wirklich!) von ganzem Herzen ein „Frohes Fest“!!! Der Wunsch kommt doch nicht von ungefähr - oder habt Ihr schon mal „Frohes Schwach“ gehört? Und folgt der US-Notenbankchefin Janet Yellen, die sich, wie gesagt, von den Märkten Geduld wünscht!

boersenfuchs@onvista.de

 

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