Draghi: Russlands Forderung nach Rubel für Gaskäufe ist Vertragsbruch

dpa-AFX · Uhr

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach Ansicht des italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi stellt die Forderung Russlands, Gas-Lieferungen nur in Rubel zu zahlen, einen Bruch der Kaufverträge dar. "Das ist grundsätzlich ein Vertragsbruch", sagte Draghi am Rande eines EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel. "Die Verträge werden als gebrochen angesehen, wenn diese Klausel von Russland angewendet wird."

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch angekündigt, Gas-Lieferungen an "unfreundliche Staaten" nur noch in Rubel abzurechnen. Dies würde die unter Druck geratene russische Währung stützen, weil sich die Importländer Rubel beschaffen müssten.

Zu den betroffenen Ländern gehören nach Ansicht Russlands Deutschland und alle anderen Staaten der Europäischen Union, sowie die USA, Kanada und Großbritannien. Regierung und Zentralbank wurde eine Woche Zeit gegeben, um die Modalitäten der Umstellung festzulegen. Bislang wurden die Gas-Lieferungen etwa von Deutschland in Euro gezahlt. Neben Deutschland ist auch Italien von russischen Gasimporten abhängig./dub/DP/nas

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