ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Positives Ende einer schwächeren Woche

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Freitag weiter zugelegt. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,68 Prozent bei 3802,86 Punkten. Für eine positive Wochenbilanz reichte dies jedoch nicht aus: Der Leitindex der Eurozone sank um rund ein Prozent. Das Monatsminus liegt sogar bei 2,6 Prozent.

Der französische Cac 40 gewann am Freitag 0,39 Prozent auf 6533,77 Zähler. Der britische FTSE 100 zog um 0,47 Prozent auf 7544,55 Punkte an.

Starke Vorgaben der US-Börsen vom Donnerstag, überwiegend positive Unternehmenszahlen sowie ein passabel ausgefallenes Bruttoinlandsprodukt des Euroraums im ersten Quartal sorgten Händlern zufolge für Unterstützung. Dies habe jüngsten Wirtschafts- und Inflationssorgen sowie geldpolitische Risiken in den Hintergrund rücken lassen, sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Positive Impulse liefert derzeit auch der niedrige Eurokurs, der die Eurozonenexporte in Länder außerhalb des Euroraums erleichtern kann.

Anlass für großen Optimismus besteht jedoch nicht. "Von einer generellen Trendwende ist der europäische Aktienmarkt noch weit entfernt", glaubt Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. In das gleich Horn stieß Kapitalmarktanalyst Robert Halver von der Baader Bank: "Die Börsen bleiben angeschlagen. In der Ukraine-Krise dreht sich die Teufelsspirale aus Sanktionen und Gegensanktionen mit Folgen für die Energieversorgung immer weiter."

Zudem könnten die in der kommenden Woche anstehenden Notenbanksitzungen den Aufwärtsdrang der Börsen bremsen. "Sowohl die US-Notenbank als auch die Bank of England dürften bei ihren Sitzungen am Mittwoch beziehungsweise Donnerstag ihre Leitzinsen anheben", prognostiziert Merck-Finck-Chefstratege Robert Greill.

Deutliche Gewinne verbuchten erneut die Technologiewerte. Besser als erwartete Zahlen von Apple stützten den Sektor, in dem auch Zulieferer des US-Konzerns enthalten sind. Aktien der Beteiligungsgesellschaft Prosus zogen um 9,0 Prozent an.

Der Bankensektor profitierte von den Gewinnen von BBVA . Die spanische Großbank hatte im ersten Quartal von steigenden Zinsen profitiert und mehr verdient als erwartet. die JPMorgan-Analysten lobten das Ergebnis und die solide Kapitalausstattung. BBVA gewannen 6,6 Prozent. Credit Suisse erholten sich am Tag der Generalversammlung um 5,6 Prozent. Die Aktie sei derart tief bewertet, dass sie nun für manchen Marktteilnehmer günstig erscheine, sagte ein Händler.

Im Pharmasektor waren Novo Nordisk gefragt. Robuste Zahlen ließen die Aktie des Pharmaunternehmens um 5,4 Prozent steigen. Zudem hatten die Dänen ihre Jahresziele erhöht. Nicht ganz so gut entwickelten sich Astrazeneca , die um 1,2 Prozent stiegen. Der starke Jahresauftakt des britischen Pharmakonzerns wurde von hohen Kosten überschattet.

Uneinheitlich fielen die Zahlen von Reckitt aus. Während das Wachstum stärker als erwartet war, rechnet der britische Konsumgüterkonzern mit Belastungen durch hohe Kosten. Das dürfte die Marge drücken. Reckitt legten um 0,5 Prozent zu./edh/he

Meistgelesene Artikel