ROUNDUP/Aktien New York: Verluste - US-Einzelhandelsdaten beleben Zinssorgen

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK (dpa-AFX) - Der jüngste Zickzack-Kurs der US-Börsen findet am Mittwoch mit Verlusten seine Fortsetzung. Starke Einzelhandelsdaten ließen zwar Sorgen über eine mögliche Rezession verblassen, schürten aber zugleich die Befürchtung weiterer Zinsschritte der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der hohen Inflation. Dem gegenüber stand eine nur stagnierende Industrieproduktion.

Der Dow Jones Industrial gab unter Schwankungen nach, nach einer Handelsstunde verlor er 0,36 Prozent auf 33 965,56 Punkte. Der marktbreite S&P 500 rutschte zeitgleich um 0,34 Prozent auf 4121,87 Zähler ab. Der technologielastige Nasdaq 100 gab Teile seiner Vortagsgewinne ab, indem er um 0,28 Prozent auf 12 555,65 Punkte fiel.

"Die Märkte laufen sich zunehmend technisch fest", schrieben am Mittwoch die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs. Nach etwa 18 beziehungsweise 20 Prozent Plus, das S&P 500 beziehungsweise Nasdaq 100 seit Mitte Oktober erzielt hätteen, benötigten die Anleger eine Denkpause. "Wir stellen uns auf eine Korrektur ein", ergänzten die Experten. Sie betonten dabei aber, keine fundamentale Bedenken zu haben.

Für den Analysten Ralf Umlauf von Helaba zeigen die Einzelhandelsdaten, dass sich die Konsumnachfrage in diesem Jahr bislang deutlich belebt. Er sprach auch angesichts der Inflation von einem "kräftigen realen Zuwachs". Die solide Arbeitsmarktentwicklung sei dabei wohl ebenfalls hilfreich. Zugleich dürften diese Daten die Erwartungen an weitere Zinsanhebungen durch die US-Notenbank nochmals stützen, zumal auch die Unternehmensstimmung in der Region New York wieder auf Erholungskurs sei und positiv überrascht habe.

Mit Quartalszahlen überzeugten vor allem die auf Reise- und Freizeitaktivitäten ausgerichteten Unternehmen Tripadvisor und Airbnb . Die Reisebuchungsplattform und der Unterkünfte-Vermittler profitierten mit ihren Zahlen, die positiv überraschten, von einer Erholung des Reiseverkehrs. Tripadvisor verbuchten ein Plus von 1,4 Prozent, während Airbnb um zwölf Prozent hochsprangen.

Der Öl- und Gaskonzern Devon Energy dagegen enttäuschte vor allem ergebnisseitig sowie mit Blick auf die geplanten Investitionen, was der Aktie einen elfprozentigen Kursverlust bescherte. Ein weiterer Verlierer waren die Titel von Biogen mit einem Abschlag von 1,9 Prozent. Bei dem Biotech-Unternehmen überzeugte zwar das Quartalsergebnis, 2023 aber rechnet dieser mit einem sinkenden Umsatz.

Die Papiere des Lebensmittelherstellers Kraft Heinz legten nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 0,8 Prozent zu. Nach Handelsschluss dürfte sich die Aufmerksamkeit auf Cisco konzentrieren, denn dann legt das IT- und Netzwerkunternehmen für die Telekombranche seine Zahlen vor./tih/he

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