Börse am Morgen

Steigende Ölpreise - Dax unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: SergeiShimanovich/Shutterstock.com

Gestern hat der Dax die exponentielle 100-Tage-Linie von oben durchbrochen. Das Barometer für den mittelfristigen Trend läuft seitwärts. Heute im vorbörslichen Handel hat der Dax an seine jüngsten Verluste angeknüpft. Der X-Dax startete kurz nach 8 Uhr mit leichtem Verlust. Der Ölpreis-Schub sowie die steigenden Anleihrenditen setzen den Dax weiter unter Druck. Der Leitindex stürzte nach XETRA-Handelsbeginn um 0,49 Prozent auf 15.679,46 Punkte ab. Er erholte sich anschließend kurz wieder, doch prallte am Schlusskurs des Vortages ab. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Index mit einem Minus von 0,51 Prozent bei 15.691,25 Punkten.

Damit bleibt er in seiner Spanne zwischen 15.500 und 16.000 Punkten, in die er sich seit Anfang August befindet.

Etwas auf die Stimmung drückt derzeit der jüngste Höhenflug der Ölpreise. Am Dienstag hatten die Rohölpreise kräftig zugelegt, nachdem Saudi-Arabien und Russland ihre bestehenden Förderkürzungen bis zum Jahresende verlängert hatten. Die Preise notieren dadurch aktuell in der Nähe ihrer zehnmonatigen Höchststände. Die beiden Ölriesen halten das Angebot zusammen mit anderen Ländern aus dem Ölverbund Opec+ schon seit einiger Zeit knapp.

Index-Veränderungen - vor allem United Internet in Bewegung

Am Mittwoch richtet sich der Fokus auf die am Vorabend bekanntgewordenen Veränderungen in der Zusammensetzung wichtiger Aktienindizes.

Papiere von United Internet notierten 1,7 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Dienstag. Der Internetdienstanbieter steigt Mitte September in den Index der mittelgroßen Werte MDax auf, was Händlern zufolge leicht überrascht hat. 

Weichen müssen für United Internet die Anteilsscheine des Maschinenbauers Krones. Diese legten auf Tradegate gleichwohl um 0,7 Prozent zu, denn hier gab es zudem einen positiven Analystenkommentar der britischen Investmentbank HSBC. 

Den Platz von United Internet im Nebenwertesegment SDax nimmt der Börsenneuling und Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera ein. Den SDax wird zudem künftig der Internetdienstleister Ionos  bereichern. Platz machen muss dafür der Anbieter von Bildverarbeitungskomponenten Basler. Diese Änderungen im SDax waren überwiegend erwartet worden.

Schott bringt Pharmasparte bis Jahresende an die Börse

Der Mainzer Spezialglashersteller Schott will seine Pharmasparte bis Ende dieses Jahres an die Börse bringen. Der Handel der Aktien an der Frankfurter Börse solle abhängig vom Kapitalmarktumfeld aufgenommen werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Schott-Konzern soll Mehrheitseigentümer der Pharmasparte bleiben. 

Schott hatte den Börsengang vor einiger Zeit angekündigt, aber stets betont, dass es dafür den richtigen Zeitpunkt brauche. Schott Pharma sei auf dem Markt für injizierbare Medikamente ideal positioniert, sagte Unternehmenschef Andreas Reisse. Der Börsengang bringe neue Chancen. Schott Pharma erhofft sich so einen besseren Zugang zum Kapitalmarkt und zu Finanzierungsmöglichkeiten als unter dem Stiftungsmodell der Schott AG.

Die im August 2022 ausgegliederte Sparte profitiert von dem starken Wachstum bei Medikamenten, die per Injektion verabreicht werden, etwa Mittel auf mRNA-Basis oder zur Behandlung von Diabetes und Adipositas. 

Gerade die rasante Verbreitung von Zivilisationskrankheiten ist aktuell ein starker Treiber der Pharmabranche. Gewichtssenker wie die von Novo Nordisk und Konkurrenzmittel wie etwa Mounjaro von Eli Lilly oder Ozempic von Roche boomen daher. Das treibt auch die Nachfrage nach Spritzen von Unternehmen wie Schott Pharma an. 

Deutsche investieren vermehrt in Energiewende - Auch Hindernisse

2045 will Deutschland Klimaneutralität erreicht haben. Das heißt, es sollen dann nur noch so viele Treibhausgase wie CO2 ausgestoßen werden wie wieder gebunden werden können.

Die Energiewende hält in immer mehr Privathaushalten in Deutschland Einzug. 32 Prozent nutzen nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW vom Mittwoch mindestens eine der folgenden Technologien: Photovoltaik, Solarthermie, Batteriespeicher, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Holzpellet-Heizung, Elektroauto. Das sind drei Punkte mehr als bei der Befragung ein Jahr zuvor. Etwas mehr als sieben Prozent der Haushalte planen demnach die Anschaffung einer Energiewendetechnologie in den kommenden zwölf Monaten und damit etwa so viele wie bei der vorherigen Erhebung. 

Die Ergebnisse zeigten, "dass die Menschen auch in Zeiten hoher Energiekosten der Energiewende eine sehr große Zustimmung entgegenbringen und viele von ihnen sich aktiv daran beteiligen wollen", folgerte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Dies sei auch wichtig, denn die privaten Haushalte stünden für fast 40 Prozent des Ausstoßes des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). "Nun geht es darum, die positive Einstellung und Akzeptanz zu erhalten - und noch mehr Haushalte für die erforderlichen Maßnahmen und Investitionen zu gewinnen", appellierte Köhler-Geib. 

Als Hindernisse nennen die Befragten am häufigsten wirtschaftliche Gründe: 41 Prozent der Immobilieneigentümer und damit deutlich mehr als bei der vorherigen Erhebung dieser Frage im Jahr 2021 (29 Prozent) gaben an, sich eine Investition wie Dämmung, neue Fenster oder eine Photovoltaikanlage nicht leisten zu können. 39 Prozent äußern die Vermutung, dass sich eine solche Investition nicht lohne. Gebremst wird die Energiewende demnach zudem durch die mangelnde Verfügbarkeit von Handwerkern. Dies nennen 27 Prozent der Befragten als Hindernis. 

Redaktion onvista/dpa-AFX

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel