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dpa-AFX · Uhr
    Hotel-Investmentmarkt: Volumen auf dem Niveau unmittelbar nach der
Finanzkrise
Frankfurt/Main (ots) - Der deutsche Hotel-Investmentmarkt konnte auch im dritten
Quartal keine nachhaltige Belebung verzeichnen. Entsprechend steht bis Ende
September insgesamt ein Transaktionsvolumen von nur 573 Mio. EUR und damit das
niedrigste Ergebnis seit 2010 zu Buche. Während das Resultat aus dem Vorjahr um
etwas mehr als die Hälfte (-56 %) unterschritten wurde, fällt der Rückgang
gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt mit -73 % sogar noch deutlicher aus.
Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

"Trotz des sehr niedrigen Transaktionsvolumens ist nichtsdestotrotz in jüngster
Zeit bereits wieder eine Zunahme des Käuferinteresses zu beobachten, was nicht
zuletzt auf die mittlerweile wieder hohen Auslastungsraten zurückzuführen ist.
Der Preisfindungsprozess ist allerdings weiterhin dynamisch, weshalb Verkäufe
aktuell vor allem im kleinteiligen Segment realisiert werden. Entsprechend
konnte nach den ersten neun Monaten des Jahres, wie bereits im
Vorjahreszeitraum, noch keine größere Portfoliotransaktion verzeichnet werden",
erklärt Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP
Paribas Real Estate GmbH.

Offene Fonds an der Spitze, Anteil ausländischer Investoren stabil

Die Verteilung des Volumens nach Käufergruppen wird aktuell von offenen Fonds
angeführt, die rund ein Viertel beitragen. Auf ihr Konto geht auch die größte
registrierte Transaktion des Jahres, der Erwerb des Steigenberger Hotel de Saxe
in Dresden durch Commerz Real für ihren Hausinvest-Fonds für mehr als 50 Mio.
EUR. Als einzige weitere Gruppe mit einem zweistelligen Anteil liegen Corporates
mit rund 21 % auf dem zweiten Rang. Absolut gesehen entsprechen die von ihnen
investierten 123 Mio. EUR jedoch einer Halbierung ihres üblichen Volumens. Mit
deutlichem Abstand folgt auf dem dritten Rang die öffentliche Hand, welche mit
rund 10 % einen ungewöhnlich hohen Anteil generiert. Zurückzuführen ist dies
nicht zuletzt auf mehrere Ankäufe von ehemaligen Hotels durch Kommunen zur
Unterbringung von Geflüchteten. Weitere nennenswerte Umsatzanteile entfallen
zudem auf private Anleger (8 %), Investment/Asset Manager (8 %), Equity/Real
Estate Funds (7 %) sowie Projektentwickler (6 %).

Der seit einigen Jahren bereits rückläufige Trend beim Anteil ausländischer
Investoren hat bei rund einem Drittel die Talsohle erreicht. Perspektivisch ist
jedoch wieder mit einem Anstieg zu rechnen, denn auch für internationale
Investoren dürfte sich zeitnah ein guter Einstiegszeitpunkt für
Hotel-Investments abzeichnen. So ist im Vergleich mit anderen Assetklassen die
Preisfindungsphase bereits deutlich weiter fortgeschritten. Hinzu kommt, dass
sich der Tourismus, trotz der deutlich gestiegenen Inflation, vielerorts weiter
im Aufwind befindet.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen nahezu alle A-Städte zum Teil
deutliche Rückgänge beim Investmentvolumen. Einzig Hamburg kann ein leichtes
Plus von 6 % verzeichnen. Die aktuell in der Hansestadt registrierten 29 Mio.
EUR liegen allerdings nichtsdestotrotz weit unter dem langjährigen Durchschnitt
(192 Mio. EUR). Mit Abstand am meisten wurde in den ersten drei Quartalen mit 83
Mio. EUR in Berlin investiert, was einem Rückgang von 34 % ggü. 2022 entspricht.
Auf dem zweiten Rang folgt Stuttgart (31 Mio. EUR; -68 %). Darüber hinaus wurde
nur noch in München (24 Mio. EUR) ein nennenswerter Umsatzbeitrag geleistet.
Insgesamt liegt der Umsatzanteil der A-Städte am Gesamtmarkt aktuell nur bei
etwas weniger als ein Drittel. Dass dieser Wert in den Vorjahren üblicherweise
bei deutlich mehr als der Hälfte lag, verdeutlicht eindrücklich, dass die
Preisfindungsphase insbesondere in den Top-Märkten langwieriger sein dürfte als
in vielen kleineren Städten und Tourismusregionen.

Markt aktuell sehr kleinteilig

Die Verteilung des Investmentvolumens auf die einzelnen Größenklassen zeigt zum
Ende des dritten Quartals ein sehr ungewohntes Bild. So konnte erstmals zu
diesem Zeitpunkt im Jahr noch keine einzige Transaktion im Segment oberhalb der
100-Mio.-EUR-Marke registriert werden. Hierin spiegelt sich deutlich das
bisherige Ausbleiben von Portfoliotransaktionen wider. Im Segment von 50 bis 100
Mio. EUR sieht es sehr ähnlich aus. Mit nur einer registrierten Transaktion
kommt die Größenklasse auf einen Anteil von lediglich 9 %. Üblicherweise trägt
sie rund die Hälfte bei. Die mittelgroßen Transaktionen von 25 bis 50 Mio. EUR
kommen zwar mit rund 22 % auf einen Anteil in etwa in ihrem langjährigen
Schnitt, erzielen absolut gesehen mit 128 Mio. EUR jedoch ihr bisher niedrigstes
registriertes Ergebnis. Derweil entfallen aktuell rund 69 % des Volumens auf
Transaktionen bis maximal 25 Mio. EUR. Der Markt ist momentan entsprechend also
sehr kleinteilig, was sich auch im durchschnittlichen Volumen pro Deal
widerspiegelt: Mit rund 13 Mio. EUR liegt das Durchschnittsvolumen auf dem
bisher niedrigsten je registrierten Niveau.

Perspektiven

"Die Rahmenbedingungen für die Investmentmärkte werden sich im Schlussquartal
kaum grundlegend ändern. Zwar ist die Preisfindungsphase im Hotelsegment,
insbesondere außerhalb der Top-Märkte, schon wesentlich weiter fortgeschritten
als in vielen anderen Assetklassen, jedoch spiegelt sich dies durch die
Kleinteiligkeit des Marktes momentan kaum im Investitionsvolumen wider.
Entsprechend wird auch das Gesamtjahresresultat weit unter dem langjährigen
Schnitt liegen, und es ist wenig wahrscheinlich, dass die Milliardenschwelle
überschritten wird. Mit dem absehbaren Ende des Zinserhöhungszyklus dürfte die
Planungssicherheit für Investoren wieder deutlich steigen, wodurch eine
flächendeckende Marktbelebung 2024 einsetzen dürfte", so Alexander Trobitz.

Pressekontakt:

Chantal Schaum
Head of Public Relations
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
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