Übernahmespekulationen beflügeln Ceconomy-Aktie

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Düsseldorf (Reuters) - Spekulationen um eine Übernahme durch den chinesischen Online-Händler JD.Com treiben die Aktien der Elektronikhandelsholding Ceconomy in die Höhe.

Einem Bericht des "Manager Magazin" zufolge hat der Internet-Riese die Fühler nach der Mutter der Handelsketten Media Markt und Saturn ausgestreckt. Gespräche gebe es bereits mit dem Ceconomy-Anteilseigner Haniel. Die Duisburger Familienholding schwieg sich indes aus und wollte den Bericht nicht kommentieren. Andere Großaktionäre hatten indes bislang keinen Kontakt zu JD.Com. "Bei uns hat JD.Com nicht wegen unseres Anteils angefragt", sagte eine Freenet-Sprecherin. Freenet hält rund 6,7 Prozent der Ceconomy-Anteile. Ein Sprecher der Aktionäre Beisheim und Meridian sagte, man äußere sich nicht zu Gerüchten. Von JD.Com war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Größter einzelner Anteilseigner bei Ceconomy ist die Gesellschaft Convergenta der Familie Kellerhals mit knapp 30 Prozent. Von ihr war zunächst ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten. Um Ceconomy und die französische Beteiligung der Holding, Fnac Darty, hatte es in der Vergangenheit immer wieder Übernahmespekulationen gegeben. Ceconomy selbst hatte Insidern zufolge in der Vergangenheit erwogen, die französische Elektronikhandelskette zu schlucken.

Das "Manager Magazin" berichtete unter Berufung auf Insider, die Gespräche zwischen JD.Com und Haniel liefen bereits seit dem Sommer. Die Deutsche Bank sei als Berater eingebunden. Ob es in den kommenden Monaten zu einem Abschluss der Gespräche komme, sei allerdings weiter unsicher, berichtete das Blatt.

Ceconomy war 2017 unabhängig geworden, der damalige Metro-Konzern wurde aufgespalten. Damals startete die Firma mit einem Kurs von 9,32 Euro je Aktie. Am Mittwochmittag waren die Anteilsscheine 2,36 Euro wert, ein Plus zum Schlusskurs vom Vortag von mehr als 15 Prozent. Ceconomy-Chef Karsten Wildberger hatte im Sommer angekündigt, auf den Wachstumspfad zurückkehren zu wollen. Ceconomy hatte nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 bei einem Umsatz von 16,9 Milliarden Euro einen Verlust von 105 Millionen Euro ausgewiesen. Die Kette betreibt in Europa rund 1000 Märkte mit über 42.000 Mitarbeitern.

(Bericht von Matthias Inverardi und Sophie Yu, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel