Börse am Morgen 03.04.2024

Dax leicht im Plus – Infineon legt zu – Amazon und der smarte Einkaufswagen – Swiss Re: Neuer Chef

onvista · Uhr
Quelle: Sergei Elagin / Shutterstock.com

Nach Verlusten am Dienstag hat der Dax zur Wochenmitte wieder leicht zugelegt. In der Woche nach Ostern sind die Umsätze allerdings immer noch recht dünn. Der deutsche Leitindex liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,13 Prozent bei 18.306 Punkten.

Tags zuvor hatte der Dax zunächst zugelegt und mit 18.567 Punkten einen weiteren Rekord aufgestellt. Am Handelsschluss allerdings stand dann ein Minus von gut einem Prozent zu Buche, denn es waren Sorgen zurückgekehrt, dass in den USA die Zinsen doch länger als bislang erhofft, hoch bleiben könnten. Auslöser waren Konjunkturdaten zur Osterzeit gewesen, die auf eine starke US-Wirtschaft hingewiesen hatten.

Daher stehen nun die US-Arbeitsmarktdaten an diesem Nachmittag im Blick. Veröffentlicht wird die März-Statistik zur Beschäftigung im privaten Gewerbe. Sie gilt als wichtiger Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der am Freitag den konjunkturellen Höhepunkt der Woche darstellt.

Zudem richten sich die Blicke zur Wochenmitte auf die Folgen eines Erdbebens in Taiwan. Das stärkste Beben seit 25 Jahren im Bereich der Ostküste des Inselstaats rückte das Thema Lieferketten wieder in den Blick. „Taiwan ist weltweit führend in der Chipherstellung“, hieß es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. „Der wichtigste taiwanesische Halbleiter-Hersteller TSMC stoppte aufgrund des Erdbebens vorerst die Produktion.“

Infineon legt zu – Morgan Stanley: viel Schlechtes eingepreist

In einem ansonsten wenig bewegten vorbörslichen Aktienhandel habe am Mittwoch die Papiere von Infineon auf Tradegate um 1,7 Prozent zugelegt. Sie profitierten von einer Hochstufung von Equal-weight auf Overweight durch die Bank Morgan Stanley. Das auf 40 Euro erhöhte Kursziel räumt den Aktien des Chip-Herstellers 30 Prozent Aufwärtspotenzial zum Schlusskurs vom Dienstag ein.

Vieles an schlechten Nachrichten sei im Aktienkurs von Infineon bereits eingepreist, schrieb Analyst Lee Simpson. Das gelte vor allem für Sorgen um sinkende Marktanteile auf dem chinesischen Markt. Auch deuteten Aussagen des Unternehmens darauf hin, dass der Auftragsbestand die Talsohle erreicht habe. Sollten ferner die Lagerbestände abgebaut sein, könnten sich die Margen wieder erholen.

Amazon setzt in US-Supermärkten auf smarte Einkaufswagen

Amazon schraubt Pläne für seine Supermarkt-Technologie zurück, bei der Käufer sich einfach Artikel aus den Regalen greifen und den Laden verlassen können. In den hauseigenen Amazon-Fresh-Supermärkten in den USA soll stattdessen künftig der vernetzte Einkaufswagen mit Kameras zum Einsatz kommen, sagte der zuständige Top-Manager Tony Hoggett der Website „The Information“. Man habe festgestellt, dass dies beim Einkauf auf größeren Ladenflächen populärer sei, erläuterte er. Unter anderem wollten die Kunden einen besseren Überblick darüber behalten, wie teuer der Einkauf für sie sein werde.

Amazons Wagen zeigen auf einem Display den Preis der Waren und den Gesamtwert des Einkaufs an. Man muss die Artikel dafür vor die Kamera des Einkaufswagens halten. Am Ende des Einkaufs kann der Kunde das Geschäft an den Kassen vorbei verlassen und der Betrag wird über seinen Amazon-Account abgebucht. Für Kunden, die das nicht nutzen wollen, gibt es auch traditionelle Kassen.

Amazon versucht schon seit Jahren, die richtige Strategie für den stationären Handel zu finden. Der Konzern will sich dabei mit mehr Komfort beim Einkauf abheben. Eine zentrale Idee dabei ist, Kassen überflüssig zu machen. Die Technik, die automatisch erkennt, welche Artikel sich Käufer aus den Regalen holen, nutzt der Konzern seit Jahren in den Läden der Marke Amazon Go, die deutlich kleiner als übliche Supermärkte sind. Dort werde sie auch weiter im Einsatz bleiben, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Auch in den kleineren Fresh-Geschäften in Großbritannien bleibe sie erhalten. Der Konzern bietet die Technologie außerdem anderen Einzelhändlern an. Sie gilt als eher aufwendig mit der Installation vieler Kameras und Sensoren unter anderem in den Regalen.

Der weltgrößte Online-Händler kaufte 2017 auch die US-Lebensmittelkette Whole Foods, in der es bisher wenig Experimente gab. Whole Foods gilt in den USA als eher teuer, während die bisher mehr als 40 Amazon-Fresh-Geschäfte auf ähnlichem Preisniveau liegen wie andere Supermärkte.

Swiss Re bekommt neuen Chef

Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re bekommt einen neuen Chef. Der frühere Allianz-Manager Andreas Berger (57) werde den bisherigen Konzernchef Christian Mumenthaler (54) am 1. Juli ablösen, teilte das Schweizer Unternehmen am Mittwoch in Zürich mit. Mumenthaler hatte die Führung der Swiss Re Mitte 2016 übernommen. Er freue sich, das Ruder abgeben zu können, sagte er laut Mitteilung. Sein Nachfolger Berger ist seit 2019 bei der Swiss Re und leitet dort das direkte Geschäft mit Unternehmen aus der Industrie.

Redaktion onvisa/dpa-AFX

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