Zahl der Geburten in Deutschland 2023 auf Zehnjahrestief gesunken

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Berlin (Reuters) - In Deutschland wurden im vergangenen Jahr so wenige Kinder geboren wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr.

Rund 693.000 Babys kamen zur Welt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. "Die Zahl der Geburten sank damit auf den niedrigsten Stand seit 2013." Damals waren es 682.069. Im Vergleich mit dem Vorjahr 2022 sank die Geburtenzahl um 6,2 Prozent. Der Rückgang fiel damit etwas geringer aus als 2022, als es ein Minus von 7,1 Prozent gab.

In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl im vergangenen Jahr besonders stark: Hier wurde ein Rückgang von 9,2 Prozent auf rund 78.300 registriert. Zum Vergleich: In Westdeutschland gab es nur ein Minus von 5,9 Prozent auf rund 581.000 Geburten. Bei den Angaben für Ost- und Westdeutschland wird dabei jeweils Berlin ausgeklammert.

Die Zahl der Erstgeburten nahm insbesondere zwischen 2013 und 2016 zu, sank dann aber mit Ausnahme von 2020 und 2021 kontinuierlich. Im vergangenen Jahr lag sie mit 322.000 Kindern auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2009, als die vollständige Geburtenfolge erstmals in der Statistik erfasst wurde. Zugleich stieg der Anteil der Geburten der dritten und weiteren Kinder: Er lag mit rund 130.000 Kinder bei 18,7 Prozent aller Geburten. "Dies war ebenfalls der höchste bisher gemessene Wert", so die Statistiker. "Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung hin zu mehr Geburten dritter und weiterer Kinder kommt Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit zu", fügten sie hinzu.

Die Zahl der Eheschließungen in Deutschland sank im vergangenen Jahr ebenfalls, und zwar um 7,6 Prozent. Demnach heirateten rund 361.000 Paare. Das ist nach dem stark von den Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2021 die zweitniedrigste Zahl seit Beginn der Zeitreihe 1950. Dabei ging die Zahl der Eheschließungen in Ostdeutschland um 9,0 Prozent auf rund 51.800 zurück, in Westdeutschland um 7,4 Prozent auf rund 297.700.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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