Insektenplage in Argentinien bedroht Mais-Ernte

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Provinz Cordoba, Argentinien (Reuters) - Argentinien ist der drittgrößte Maisexporteur der Welt, doch eine seltene Heuschrecken-Plage bedroht die Ernte der Bauern.

Die Zwergzikade - auch bekannt als Blatthüpfer - ist dafür verantwortlich, dass die Ernteprognose um fast zehn Millionen Tonnen auf 50,5 Millionen Tonnen Mais gesenkt werden musste, wie Cristian Russo von der Getreidebörse Rosario mitteilte. Das sei ein schwerer Schlag. Im wichtigsten Maisanbaugebiet Argentiniens, der westlichen Provinz Cordoba, wird der durch die Zwergzikaden verursachte Verlust auf 1,13 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Zwergzikade ist ein gelbes, nur vier Millimeter langes Insekt, das bei wärmeren Temperaturen gedeiht und eine für Kolben und Körner der Maispflanze schädliche Krankheit übertragen kann. In diesem Winter werde ein harter Frost erforderlich sein, damit die Zahl der Tiere in der nächsten Saison nicht wieder explodiere, sagte Anibal Cordoba, ein Maisbauer in der nördlichen Provinz Chaco. Landwirtschafts- und Klimaexperten bringen den ungewöhnlichen Ausbruch mit steigenden Temperaturen in Verbindung. "Die Anzahl der Tage mit Frost wird aufgrund des globalen Temperaturanstiegs seltener", sagte die Expertin für Klimawandel, Matilde Rusticucci, von der Universität Buenos Aires.

Die argentinische Regierung bemüht sich derweil um eine schnellere Zulassung von Pestiziden zur Bekämpfung der Insekten. Zudem hat sie sich mit Landwirtschaftverbänden getroffen, um eine gemeinsame Lösung auf die durch die Blatthüpfer verursachten Schäden zu finden.

(Bericht von Maximiliano Heath und Matias Baglietto, geschrieben von Nette Nöstlinger, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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