Dax beendet Handel mit neuem Rekordstand

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bestmarken für den deutschen Leitindex: Auf Schlusskursbasis hat der Dax einen neuen Rekord aufgestellt.

Der französische Alptraum für Börsianer ist nicht wahr geworden. Im Gegenteil: Der Erfolg des europafreundlichen Politikers Emmanuel Macron bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl hat die Aktienmärkte entfesselt. Dax und MDax schafften es am Montag auf neue Höchststände.

Der deutsche Leitindex übersprang erstmals die 12.400-Punkte-Hürde. Zum Ende des Handelstages stand ein Plus von 3,4 Prozent auf 12.454,98 Punkte. Höher hat der Dax zuvor noch nie geschlossen. Unmittelbar vor Handelsende hatte er neues Allzeithoch bei 12.456,18 Zählern erreicht. Die bisherige Bestmarke auf Schlusskursbasis vom 10. April 2015 lag bei 12.374,73 Zählern. Der MDax schloss 2,5 Prozent höher bei 24.593 Punkte.

Die Anleger griffen vor allem bei Bankaktien zu. Papiere der Commerzbank gewannen rund 9,5 Prozent, während die der Deutschen Bank um gut 8,5 Prozent zulegten. Dass sich im April zudem die bereits gute Stimmung in den deutschen Unternehmen laut den ifo-Geschäftsklima-Daten weiter deutlich aufhellte, tat ein Übriges.

Der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat nicht nur die Aktienkurs, sondern auch den Eurokurs beflügelt. Mit 1,0937 US-Dollar erreichte er in der Nacht zum Montag den höchsten Stand seit November 2016. Am Freitagabend hatte er noch bei 1,07 Dollar notiert. Die europäische Gemeinschaftswährung gab im Tagesverlauf einen kleinen Teil ihrer Gewinne ab und wurde am Montag knapp unter 1,09 Dollar gehandelt.

Der sozialliberale Emmanuel Macron hatte in der ersten Runde zur französischen Präsidentschaftswahl mehr Stimmen als die Rechtspopulistin Marine Le Pen erhalten. “Der proeuropäische Reformer Macron befindet sich in der Pole-Position um nächster französischer Präsident zu werden”, kommentierte Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding. “Das Ergebnis bietet eine gute Chance um Frankreich zu reformieren und die Eurozone zu stärken.” Er sieht nur noch ein sehr geringes Risiko eines “Frexits”, also eines Austritts Frankreichs aus der Eurozone.

Zahlreiche Analysten warnten aber auch vor zu viel Euphorie. Erst nach der Stichwahl werde klar sein, ob der Börsenliebling Macron oder die Euro-Gegnerin Le Pen in den Elysee-Palast einziehen. “In zwei Wochen Wahlkampf kann noch viel passieren”, sagte der Chefanlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan. “Die große Frage ist, wie sich die traditionellen Wähler der großen klassischen Parteien verhalten und wer sie überzeugen kann.” Sollte Le Pen in zwei Wochen das Rennen machen, sei mit massiven Verwerfungen an den Börsen zu rechnen, sagte Gitzel von der VP Bank. Experten rechnen mit einem Absturz des Euro und Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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