Dax startet stark

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Entspannung am deutschen Aktienmarkt. Nach dem gestrigen Mini-Plus legt der Dax heute weiter zu. Rückenwind bekommt er von guten US-Vorgaben.

Der Dax hat sich gefangen. Gestern konnte der deutsche Leitindex erneut die wichtige 10.000-Punkte Marke verteidigen und ging mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent auf 10.048 Zählern aus dem Handel. Heute tragen guten Vorgaben aus Übersee zur Stabilisierung am deutschen Aktienmarkt bei.

Die Wall Street hatte sich am Mittwoch ein Stück weit von ihrem Kursrutsch erholt. Der Dow Jones Industrial kletterte um 1,8 Prozent auf 16.351 Punkte. Tags zuvor war er belastet von globalen Wachstumssorgen noch zeitweise unter die Marke von 16.000 Punkten zurückgefallen. Beschwingt von den Kursgewinnen in den USA legt auch der Dax zu. In den ersten Handelsminuten am Donnerstag klettert er um rund 1 Prozent auf 10.150 Punkte.

EZB-Sitzung und US-Konjunkturdaten

Auf der Agenda steht heute die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die Notenbanker dürfte zwar den Leitzins unverändert lassen und auch ihr Anleihekaufprogramm unverändert fortsetzen. Allerdings rechnen Volkswirte damit, dass die Währungshüter ihre Bereitschaft bekräftigen werden, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern.

Ansonsten sollten Konjunkturdaten aus den USA mit Blick auf eine vielleicht baldige Wende in der US-Geldpolitik Beachtung finden. Am wichtigsten für die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Zinsen erstmals seit Jahren bereits im September oder doch erst später anzuheben, ist allerdings der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung.

IWF listet Risiken auf

Ohnehin dürfte die konjunkturelle Entwicklung nicht nur in Amerika das Topthema der nahen Zukunft bleiben. Der Internationale Währungsfonds hat kurz vor einem Treffen der G20-Finanzminister vor wachsenden Risiken für die Weltwirtschaft und insbesondere für die Schwellenländer gewarnt. Das sich verlangsamende Wachstum in China und die zunehmenden Schwankungen an den Finanzmärkten könnten sich erheblich auf den Ausblick auswirken, heißt es in einem am IWF-Papier.

Die aufgelisteten Risiken reichen von einem stärkeren Dollar und dem Währungsverfall in mehreren Schwellenländern über fallende Rohstoffpreise bis hin zum schwächeren Kapitalzufluss. Sie wiesen auf eine Abwärtsbewegung hin, schreiben die IWF-Experten. “Ein gleichzeitiges Eintreffen mehrerer dieser Risiken würde die Aussichten erheblich verschlechtern.”

Ruhe am Aktien- und Devisenmarkt

Von Unternehmensseite wird es heute eher ruhig zugehen. Im Dax sorgen fast nur Analystenkommentare für Bewegung bei Einzelwerten. Die Aktien des Autozulieferers Continental zogen an, nachdem die Schweizer Großbank UBS sie hochgestuft hatte und nun zum Kauf empfiehlt. Für die Titel von Fresenius Medical Care ging es ebenfalls stark nach oben. Auch hier half eine neue Kaufempfehlung, in diesem Fall von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Beim Euro geht es wieder etwas ruhiger zu. Die Gemeinschaftswährung hat sich vor der EZB-Sitzung kaum bewegt. Am Morgen kostete der Euro 1,122 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Mittwochabend. Interessant wird sein, wie EZB-Präsident Mario Draghi die jüngsten Inflationsprognose beurteilt. Bislang konnten die im März gestarteten Anleihekäufe die ungewöhnlich schwache Inflation nicht anheben

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Jorg Hackemann/shutterstock.com

Meistgelesene Artikel