PowerCell, Nel und ITM Power: Die Achterbahnfahrt bei den Wasserstoff-Aktien geht weiter – Bester Einstiegszeitpunkt gesucht!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem es heute zu Handelsstart nach einer Gegenbewegung der Märkte aussah sind die Wasserstoff-Werte kräftig in die Höhe geschossen. Die Aktie des schwedischen Wasserstoff-Experten PowerCell schoss in den ersten Handelsstunden direkt zweistellig in die Höhe und eroberte die Marke von 20 Euro zurück. Allerdings drehten die Märkte schnell wieder ins Minus, da einige Experten ein düsteres Bild für die kommenden Tage, Wochen und Monate an die Wand malten. Schnell schlossen sich die Aktien diesem Trend an. Die Aktie von Nel ist schon von 8 Prozent Plus mittlerweile ins Minus gedreht.

OECD tritt auf die Wachsumsbremse

Die Coronavirus-Epidemie kann nach Einschätzung der Industriestaaten-Organisation OECD die Weltwirtschaft aus der Spur bringen. Sollte sich die Lage nicht bessern und immer weitere Länder betroffen sein, könnte das Wachstum dieses Jahr auf eineinhalb Prozent fallen, teilte die OECD am Montag mit. Das wäre in etwa die Hälfte des erwarteten Plus vor Ausbruch des Virus. Sollte sich die Lage dagegen bald stabilisieren, dürfte die Weltwirtschaft 2020 um 2,4 Prozent zulegen, nachdem es 2019 bereits vergleichsweise schwache 2,9 Prozent waren. Am stärksten wäre China betroffen, wo das Virus zuerst auftrat. Folgen der wirtschaftlichen Probleme in der Volksrepublik dürften dann schnell zu spüren sein in den weltweit vernetzten Lieferketten von Unternehmen, ebenso für Reiseanbieter und Rohstoffhändler. Daher hoffen immer mehr Experten und Anleger, dass die Notenbanken eingreifen.

Ruf nach den Notenbanken wird lauter – aber…

Die großen Notenbanken versuchen zunehmend, der nervösen Stimmung an den internationalen Finanzmärkten etwas entgegenzusetzen. Nachdem bereits die US-Notenbank Fed am Freitag ihre geldpolitische Handlungsbereitschaft signalisiert hatte, zogen am Montag die Zentralbanken Großbritanniens und Japans nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) gab sich zurückhaltender: Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhausagte, man sei wachsam und vorbereitet, dürfte aber nicht die Ruhe verlieren.

Ungeachtet dessen gilt es aber auch als fraglich, wie weit geldpolitische Unterstützung in der Corona-Krise überhaupt helfen kann. Denn das Hauptproblem liegt nicht im Finanzsystem, sondern in der Realwirtschaft: Weil in China große Teile der Wirtschaft stillstehen und sich das Virus auf weitere Länder ausbreitet, sind die internationalen Produktions- und Lieferketten gestört. Wichtige Vorprodukte finden ihren Weg deshalb nicht die Fabriken der Hersteller, was die Produktion hemmt. Gegen derartige Störungen können geldpolitische Hilfen wenig ausrichten.

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Richtiger Einstiegszeitpunkt für Wasserstoff-Werte?

Klar ist auf jeden Fall, dass eine Korrektur bei den Wasserstoff-Aktien mehr als überfällig war. Der ganze Hype um das Thema hat dafür gesorgt, dass sich einige Papiere in den ersten 6 Wochen des neuen Jahres abermals verdoppelt haben und die Bewertung in schwindelerregende Höhen gestiegen ist. Mittlerweile hat sich das ganze Szenario wieder ein wenig relativiert. Dadurch werden die riskanten Aktien wieder interessant.

Allerdings lässt sich immer noch nicht abschätzen wie tief es die internationalen Märkte treibt. Aus der aktuellen Korrektur könnte auch ein Bärenmarkt werden. Daher muss jeder Anleger, der noch nicht in der Branche investiert ist, nach seinem eigenen Risikogeschmack handeln. Langfristig bleiben die Aussichten für die Player gut, die schon jetzt einen starken Partner wie Bosch oder Linde an ihrer Seite haben.

Der optimale Zeitpunkt für einen Einstieg ist schwer zu finden. Solange die langfristigen Aussichten allerdings stimmen, dürfte ein Rücksetzer nach einem Einstieg aber zu verschmerzen sein.

Von Markus Weingran

Foto: petrmalinak / Shutterstock.com

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