Luxusgüter
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Investieren in Luxusgüter

Lamborghini, Patek Philippe, Louis Vuitton – jeder kennt die renommierten Luxusmarken und sie wecken die Sehnsucht vieler. Egal, ob Luxusautos, High-End-Uhren, Designermode oder Superyachten: Der Konsum von Luxusgütern signalisiert nicht nur Reichtum, sondern vor allem sozialen Status. Ökonomisch gesprochen handelt es sich um Positionsgüter, ihr Konsum rivalisiert. Sozialer Status ist ein Nullsummenspiel - erst der Ausschluss anderer durch den (für sie unbezahlbaren) Preis macht Luxusgüter zu Statussymbolen. Und darin liegt die besondere Macht dieser Branche - und daraus abgeleitet der Reiz von Luxusaktien: Luxusgüter werden nicht trotz ihres hohen Preises erworben, der regelmäßig weit über den Herstellungskosten liegt, sondern gerade deshalb.

Statuszuschreibung kann prinzipiell jedes Gut erfahren, auch Services können Luxusgüter sein. Eine herausragende Produktqualität ist bei Luxusgütern zwar häufig anzutreffen, aber keinesweg zwingendes Merkmal. Erst künstliche Verknappung und die Strahlkraft der Marke machen etwa aus gewöhnlichen Sneakern das Luxusgut “Dolce & Gabbana-Sneaker”. Für den Luxus-Sektor gilt, mehr als in jedem anderen Sektor: "It's the brand, stupid!"

In den letzten beiden Jahrzehnten erlebte der Markt für Luxusgüter eine drastische Zunahme der Nachfrage, die hauptsächlich von zwei Trends beflügelt wurde:

  • Globalisierung — Der rapide Wohlstandsanstieg in China und anderen Schwellenländern ermöglichte es insbesondere westlichen Luxusmarken, ihre Präsenz in diesen Märkten stark auszubauen.
  • Megatrend Ungleichheit — Mit der zunehmenden Einkommensungleichheit, auch im Westen, wuchs bei vielen Menschen die Angst um ihren sozialen Status. Als Reaktion darauf strebten sie verstärkt danach, ihre Position auf der gesellschaftlichen Statusleiter durch den symbolischen Konsum von Luxusgütern zu festigen.

Parallel zu diesen Entwicklungen prägte ein dritter Haupttrend die Luxusindustrie:

  • Konsolidierung — Der Sektor konzentrierte sich zunehmend auf wenige große Akteure, angeführt von Marktführer LVMH, das zum nach Marktkapitalisierung größten europäischen Unternehmen aufstieg. LVMH-Haupteigentümer Bernard Arnault wurde zum reichsten Menschen der Welt.

Worauf man beim Anlegen in Luxusgüter-Aktien, -ETFs und -Fonds an der Börse achten sollte, erfährst du weiter unten im Abschnitt "Chancen und Risiken von direkten und indirekten Luxusgüter-Aktien-Investments".

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News-Ticker

Chancen und Risiken direkter und indirekter Luxusgüter-Aktien-Investments

Da die Umsätze im Geschäft mit dem Luxus vor allem von den oberen und obersten gesellschaftlichen Schichten kommen, hängen sie weniger als der normale, stark prozyklische diskretionäre Konsum an der gesamtwirtschaftlichen Konjunktur - entscheidend ist das Wohlergehen der Eliten.

Luxusgüteraktien haben normale diskretionäre Konsumgüteraktien und auch den Gesamtmarkt über die letzten 5 Jahre geschlagen.
Luxusgüteraktien haben normale diskretionäre Konsumgüteraktien und auch den Gesamtmarkt über die letzten 5 Jahre geschlagen. · Quelle: onvista

Die entscheidende Frage für Investoren ist, welches Potential sie den Marken  eines Luxusunternehmens zutrauen. Wie alle Marken unterliegen auch Luxusmarken Zeitgeist und Moden.

"Das ist nunmal die Modebranche. Wir können heute dies und morgen das Gegenteil machen. Das ist total egal. Die Realität ist genau das, was ich versuche zu vermeiden. Wir verkaufen doch alle nur Wind. Was ich sage, ist nie länger gültig als sechs Monate."

Karl Lagerfeld - DER SPIEGEL 19/1992

Manchmal ändern Verbraucher auch einer ganzen Produktklasse gegenüber ihre Präferenzen. Der Vorteil von Luxus-Konglomeraten wie LVMH sind daher nicht nur economies of scale, sondern auch ihre Diversifikation der Markenrisiken. Lacroix, Escada, Hummer - die Liste vergessener oder bankrott gegangener Edelmarken ist lang.

Noch besseren Schutz vor dem Auf- und Ab der Bindungskraft einzelner Marken bieten Luxus-Aktien-Fonds- und -ETFs mit ihrer automatischen Diversifizierung über diverse Luxus-Unternehmen.

Neben dem produktspezifischen Modewandel spielen für den Luxussektor aber auch längerfristige kulturelle Zyklen eine Rolle: Die Zurschaustellung von Reichtum und materiellen Statussymbolen sind gesellschaftlich nicht gleichbleibend akzeptiert. 

Ende der Globalisierung?

Von zentraler Bedeutung für Luxussektor-Investoren ist die Frage nach der Weiterentwicklung der Globalisierung. Echtes "Decoupling" und Blockbildung in einem Kalten Krieg mit China könnte die großen westlichen Luxusgüter-Konzerne empflindlich treffen, nicht nur durch wegbrechende Absätze in China, sondern möglicherweise auch durch ausbleibende chinesische Touristen. Der große Wachstumsmotor der letzten Jahrzehnte könnte seine Schubkraft umkehren.

Eine multipolare Welt könnte aber auch jenseits staatlicher Handels- und Reisebeschränkungen zu Problemen für westliche Top-Luxus-Konzerne wie LVMH, Hermès, Kering oder Richemont führen. In dem Maße, in dem der Westen politisch und wirtschaftlich an Strahlkraft verliert, könnten das auch seine Marken tun. "Es geschafft zu haben" würde dann nicht mehr weltweit durch den Konsum westlicher Luxusmarken symbolisiert, sondern vielerorts durch chinesische, indische oder brasilianische Marken mit Eigentümern aus eben diesen Ländern. Zunehmender Nationalismus könnte ein Übriges tun.

Der Luxusgüter-Markt in Zahlen

In den vergangenen zwanzig Jahren stieg der globale Umsatz mit Luxusgütern stark an.  Der bisherige Spitzenwert lag bei mehr als 350 Milliarden Euro.

Einen drastischen Einschnitt musste das Segment allerdings in der Corona-Pandemie hinnehmen: Im Jahr 2020 korrigierte sich der Luxusmarkt hinsichtlich seines Marktvolumens im Vorjahresvergleich um rund ein Viertel.

Quelle: Statista

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 11,5 Milliarden Euro mit Luxusgütern umgesetzt. Prognosen sehen ein Umsatzpotential von rund 17,7 Milliarden Euro bis zum Jahr 2028.

Quelle: Statista
Quelle: Statista

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