Tencent, Baidu, NIU, JD.com: Cathie Woods ARK Invest hat auf die Maßnahmen Chinas reagiert und einige Aktienpakete abgestoßen – sollte man dem Beispiel folgen?

onvista · Uhr

Der Rauch beim Fahrdienstvermittler Didi hat sich nach der turbulenten letzten Woche ein wenig gelegt, die Aktie hat wieder ein klein wenig an Boden gut gemacht, doch der Schaden ist angerichtet und es spricht nicht viel für eine schnelle Erholung. Vom erreichten Hoch nach dem Börsengang ist die Aktie immer noch fast 25 Prozent entfernt. Auch Cathie Woods ARK Invest betrachtet die rigorose Vorgehensweise der chinesischen Regierung gegen Unternehmen, die in den USA den Weg an die Börse suchen oder bereits gefunden haben, mit Sorge.

„Wir glauben, dass China hart durchgreift“, sagte Cathie Wood am Mittwoch gegenüber dem Nachrichtendienst CNBC. „Ich weiß nicht, ob es Kapitalkontrollen sind. Ich weiß, dass es eine kleine Vergeltung gegen die Politik der Biden-Regierung gibt, die eine Fortsetzung der Politik der Trump-Regierung war. Ich denke, das war die größte Überraschung für China und ich denke, für die meisten Investoren. Wir dachten, das Säbelrasseln zwischen den USA und China würde etwas nachlassen.“

Wood sieht dabei die Gefahr vor allem bei den Unternehmen, die ihr Glück auf finanzieller Ebene nicht auf dem heimischen chinesischen Markt suchen, denn im eigenen Land sei die Regierung ein Förderer der Innovation und wolle den Unternehmen helfen, schneller intern zu skalieren.

Im Zuge der Turbulenzen hatte ARK mehrere chinesische Beteiligungen abgestoßen, darunter Aktienpakete von Tencent, Baidu, NIU und Kanzhun, sowie von JD.com. Vollständig getrennt hat sich das Investmentunternehmen jedoch nicht von den Werten. JD.com, Baidu, Tencent und Alibaba sind immer noch Top-Positionen im ARK Autonomous Technology & Robotics ETF.

„Wenn wir einen Angriff sehen, und ich würde sagen, es geht um die Bewertung vieler dieser Namen, werden wir uns zurückziehen und uns auf unsere Namen mit der höchsten Überzeugung konzentrieren“, so Wood. „Wir haben mit den Unternehmen, von denen wir glauben, dass sie außerhalb des Rests der Welt expandieren müssen, nicht so viel getan, außer im Bereich der Margen, um ihre Wachstumsraten aufrechtzuerhalten.“

Für Privatanleger bleiben chinesische Unternehmen angesichts des Handelsstreits und der wachsenden Kluft zwischen dem Westen und China ein heißes Eisen, ganz unabhängig von den wirtschaftlichen Chancen. Für die langfristige Zukunft ist fraglich, ob sich Investments aufgrund regulatorischer Hürden überhaupt noch so einfach tätigen, bzw. verwalten lassen. Das sollte man bei einem Einstieg in diese Firmen im Hinterkopf behalten. Kurz- bis mittelfristig dürfte der Zugang zu diesen Unternehmen weiterhin normal möglich sein. Doch wer komplett auf Nummer sicher gehen will, schaut sich lieber im heimischen Markt nach chancenreichen Langfristinvests um.

onvista-Redaktion

Titelfoto: solarseven / Shutterstock.com

onvista-Ratgeber: Öko-Fonds: So finden Sie die besten nachhaltigen Geldanlagen 2020

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel