Plattform Index: FANG-Vertreter sind nicht die Treiber

Holger Schmidt · Uhr

Ein guter Auftakt in die Quartalssaison hat die aktuellen Belastungsfaktoren (Inflation, Energiepreise, Lieferkettenprobleme) in der vergangenen Woche in den Hintergrund gedrängt und für die beste Börsenwoche seit Juli gesorgt. Viele Plattformaktien legten sogar zweistellig zu, da die Wachstumsaussichten weiterhin gut sind.

Entwicklung der Plattform-Aktien in der vergangenen Woche:

Vimeo: + 23 Prozent

Die Videoplattform hat einen Umsatzsprung von 33 Prozent für den September gemeldet. Der ARPU (Durchschnittsumsatz je Nutzer) legte um 16 Prozent zu. Die Aktien des Youtube-Konkurrenten sind erst seit Mai an der Börse notiert und seitdem deutlich gefallen, aber aktuell auf Erholungskurs.

Hubspot: + 16 Prozent

Die Aktie der SaaS-Plattform für Customer-Relationship-Management hat nach einem Analystentag ein neues Allzeithoch erreicht. Das Unternehmen hat Hubspot Payment eingeführt, ein Zahlungssystem innerhalb seines Ökosystems. „Wir sehen dies als eine natürliche Erweiterung der HubSpot-Plattform und als eine wesentliche Cash-generierende Umsatzmöglichkeit im Laufe der Zeit“, schrieb Analyst Ryan McDonald. Seit Jahresbeginn hat die Hubspot-Aktie 100 Prozent an Wert zugelegt.

LendingClub: +12 Prozent

Der Aufschwung der Kreditplattform an der Börse sieht ziemlich beeindruckend aus: 580 Prozent Zuwachs auf 34,20 Dollar stehen seit Juli 2020 auf der Uhr. Vom Allzeithoch aus dem Jahr 2015 ist die Aktie allerdings noch weit entfernt: Nach dem IPO-Kurs von 130 Dollar ist die Aktie fünf Jahre stetig gesunken auf den Tiefstand von 5 Dollar. Erst der Wechsel des Geschäftsmodells und der Zugriff auf eine eigene Banklizenz haben den Wandel ausgelöst.

Upwork: +9,5 Prozent

Die Jobplattform Upwork zählt eindeutig zu den Corona-Gewinnern. Seit Beginn der Krise im März 2020 hat sich der Wert der Aktie fast verzehnfacht. In der vergangenen Woche hat das Papier 9 Prozent zugelegt, ohne dass substanzielle Nachrichten den Wert angefeuert hätten. Upwork wird seine Geschäftszahlen am 27. Oktober vorstellen. Das Unternehmen befindet sich noch in der Investitionsphase und erzielt Verluste.

Apple: +1 Prozent

Das Apple-Event am 18. Oktober wird ziemlich sicher neue MacBooks Pro mit Apple-Chips der M-Serie (M1X oder M2) bringen, die den Stromverbrauch des Notebooks massiv senken könnten. Das könnte Apples Marktanteil spürbar erhöhen. Einen deutlichen Anstieg seines Marktanteils hat Apple schon mit der Einführung seiner Anti-Tracking-Initiative erreicht. Denn inzwischen entfallen etwa 60 Prozent der App-Installs auf Apple-Werbung – zuvor waren es lediglich 20 Prozent gewesen. Das Werbegeschäft von Apple könnte daher in diesem Jahr auf 5 Mrd. Dollar steigen, hat die FT berechnet. Apple wird seine Quartalsergebnisse am 28. Oktober präsentieren.

Netflix: – 1 Prozent

Der Megahit „Squid Game“ hat für Netflix einen internen Wert von 900 Mio. Dollar – bei nur 21,4 Mio. Dollar Produktionskosten. Der Streaming-Dienst wird am Mittwoch (19. Oktober) die Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorlegen. In der Bilanz wird der Erfolg wohl erst in den Zahlen des vierten Quartals sichtbar werden.

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