Kleine Planänderung: Warum ich nicht mehr die Verlierer, sondern die Gewinner nachkaufe!

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Watchlist Aktien

Viele Anleger glauben ja, dass der Kauf von Aktien kinderleicht und relativ einfach zu managen ist. Dies ist, was die Abwicklung anbelangt, sicherlich auch vollkommen richtig. Zu Problemen kommt es unter Umständen erst ein wenig später. Und zwar meistens dann, wenn das Depot mit einigen Titeln gefüllt ist und man auf den entsprechenden Erfolg seiner Investitionen wartet. Denn es ist nun einmal durchaus so, dass sich einige Werte nicht ganz so entwickeln, wie man es sich anfangs vorgestellt hat.

Denn mit Aktien ist es manchmal eine knifflige Angelegenheit. Und es kann vorkommen, dass die Börsen so etwas wie ein Eigenleben entwickeln. Das hat dann natürlich die Folge, dass die Kurse eine Richtung einschlagen, die man womöglich gar nicht erwartet hat. Aber auf jeden Fall wird man wohl eines feststellen müssen. Nämlich, dass die einzelnen Positionen im Depot recht unterschiedliche Entwicklungen an den Tag legen.

Lange Zeit habe ich hier konsequent die Verlierer versucht aufzustocken. Der Hintergedanke war natürlich, meinen Einstandskurs zu verbilligen. Doch mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob diese Strategie wirklich so optimal ist.

Billiges Nachkaufen wirft Fragen auf

Eigentlich sieht es ja nach einer cleveren und sinnvollen Strategie aus, wenn man Aktien, die nach dem Kauf einiges an Wert verloren haben, jetzt zu wesentlich günstigeren Kursen einfach nachkauft. Doch ist diese Vorgehensweise wirklich eine kluge Entscheidung? Früher war ich davon jedenfalls total überzeugt. Ob diese Handlungsweise aber wirklich zielführend ist, daran habe ich mittlerweile so meine Zweifel.

Und die Erklärung dafür ist relativ einfach. Gibt eine Aktie nämlich im Kurs massiv nach, ist dies ja meistens kein Zufall. Vielmehr könnten diverse Probleme des entsprechenden Unternehmens dahinterstecken. Wenn man aber in dieser Situation genau diese Position aufstockt, dann könnte es passieren, dass man seinen Anteil an einer Firma erhöht, die aktuell möglicherweise in Schwierigkeiten steckt.

Hier könnte dann auch der erste Kursrutsch den Auftakt zu einer langen Abwärtsbewegung geben. Auch ich selbst habe dies durchaus schon öfter erlebt. Und wenn man nun gerade solch eine Aktie massiv aufstockt, erlebt man vielleicht in der nächsten Zeit einen noch herberen Kursverfall. Als Beispiel möchte ich nur einmal die Papiere von Imperial Brands (WKN: 903000) aufführen, mit denen mir nämlich genau das passiert ist.

Aber es passiert auch noch etwas anderes, wenn man verstärkt die Verlustbringer nachkauft. Auch der Betrag, den man für die Position insgesamt aufgewendet hat, erhöht sich dadurch natürlich zwangsläufig. Es könnte unter Umständen also passieren, dass man für die Aktie mit dem größten Wertverlust das meiste Geld zum Erwerb aufgewendet hat. Und an dieser Stelle bin ich mir nicht so sicher, ob dies taktisch wirklich klug ist.

Positiven Trend für sich nutzen

Ich habe angefangen, mir die Frage zu stellen, ob es nicht wesentlich sinnvoller sein könnte, bevorzugt die Positionen weiter auszubauen, die sich besonders gut entwickelt haben. Erfahrungsgemäß kann ein intakter Aufwärtstrend nämlich durchaus über einen längeren Zeitraum anhalten. Und genau diesen Umstand kann man sich meines Erachtens zunutze machen. Zumindest wenn man auch der Meinung ist, dass die Chance, dass eine erfolgreiche Aktie weiter im Kurs zulegt, wesentlich größer ist, als dass ein im Sinkflug befindlicher Titel umgehend wieder in eine Aufwärtsbewegung übergeht.

Vielleicht liege ich mit dieser These nicht immer richtig. Etwas könnte an meiner Theorie aber durchaus dran sein. Es gibt nämlich Positionen in meinem Depot, bei denen ich schon längere Zeit auf einen Rückschlag warte. Doch anstatt hier etwas günstiger weiter aufstocken zu können, musste ich den Kursen bis heute beim Steigen zusehen.

Aber ich habe es ja bereits im Titel erwähnt. Ich habe meine Vorgehensweise dahin gehend geändert, dass ich nun verstärkt Aktien aufstocke, die sich schon länger in einer Aufwärtsbewegung befinden. Und mit dem Ergebnis bin ich bis jetzt eigentlich durchaus zufrieden. Allerdings haben dadurch natürlich einzelne Positionen eine immer größere Gewichtung im Depot erlangt.

Fazit

Welcher jetzt in dieser Angelegenheit der beste Weg ist, kann man wohl nicht mit Sicherheit sagen. Kauft man oft billig nach, dann hat man vielleicht letztendlich viel Geld in Verlustpositionen investiert. Stockt man dagegen die Gewinner auf, kann es zu einem gewissen Klumpenrisiko kommen. Für mich als Investor steht aber Folgendes fest. Da immer die Kapitalmaximierung im Vordergrund stehen sollte, verspreche ich mir in dieser Hinsicht von der zweiten Variante deutlich mehr.

Der Artikel Kleine Planänderung: Warum ich nicht mehr die Verlierer, sondern die Gewinner nachkaufe! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von Imperial Brands. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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