Beispiel L3Harris – der Unterschied zwischen guten und sehr guten Aktien

The Motley Fool · Uhr

Ich habe es bereits angekündigt. Ich bin gerade dabei, mein Portfolio zu bereinigen. Eine Aktie, die davon betroffen ist, ist L3Harris (WKN: A2PM3H). Das Unternehmen hat eine interessante Position in der Verteidigungsindustrie. Auch das Management scheint recht fähig zu sein. Die Fusion von L3 Technologies und Harris Corporation scheint gut moderiert zu werden und tatsächlich die erwarteten Synergien zu liefern.

Dennoch habe ich die positive Entwicklung der letzten Monate für den Ausstieg genutzt. Das geringe organische Wachstum spielt dabei sicherlich eine Rolle. Im Jahr 2021 lag es bei 2 % und für 2022 erwartet das Management 1 bis 2 %. Angesichts einer erwarteten freien Cashflow-Rendite von derzeit 4,5 % für 2022 ist mir die Bewertung einfach zu hoch.

Wieso sind die Fundamentaldaten von L3Harris nur gut

Die freie Cashflow-Marge für das Geschäftsjahr 2021 beträgt bei L3Harris 15,4 %. Das ist definitiv ein guter Wert. Wenn man das mit einem Tabakkonzern wie Philip Morris (WKN: A0NDBJ) oder den Technologiekonzernen aus dem Silicon Valley vergleicht, ist der Wert aber nicht Weltklasse. Gleichzeitig ist der Goodwill in der Bilanz und damit das Gesamtvermögen durch die Fusion der beiden Unternehmen explodiert. Infolgedessen ist der Kapitalumschlag stark zurückgegangen. Der ROCE (Return on Capital Employed) liegt daher nur noch im mittleren zweistelligen Bereich.

Das ist sicherlich kein schlechter Wert. Allerdings gibt es viele Unternehmen, die deutlich höhere Renditen erzielen und aufgrund der jüngsten Korrektur zu ähnlichen Bewertungen wie L3Harris zu haben sind. Als Rüstungskonzern ist L3Harris in gewissem Maße ein Nutznießer der derzeit angespannten Situation um die Ukraine und hält sich daher gut. Mit einer Bruttomarge von 30,2 % ist das Unternehmen jedoch sicherlich kein Nutznießer der unterbrochenen Lieferketten und der hohen Inflation.

Auf Qualität achten

Ich bin sicherlich kein perfekter Investor. Die Investition in L3Harris hat das eindrucksvoll gezeigt. Das Unternehmen liefert keine herausragenden Fundamentaldaten. Dafür sind die Margen und das Wachstum viel zu gering. Am Geschäftsmodell mit großen, regulierten Aufträgen von wenigen Kunden wird sich in absehbarer Zeit wenig ändern.

Ich bin bei L3Harris glimpflich davongekommen. Dennoch werde ich versuchen, in Zukunft noch genauer auf die wichtigsten Fundamentaldaten zu achten. Dabei geht es im Wesentlichen um den ROCE als Produkt aus Kapitalumschlag und freier Cashflow-Marge. Bei Unternehmen mit einem ROCE von über 20 % kann man durchaus genauer hinschauen. Wenn das Geschäftsmodell dann noch ein nachhaltiges Wachstum verspricht, ist die Aktie reif für die Watchlist.

Bei einem Kauf kommt es dann noch auf die richtige Bewertung an. Bei den derzeit niedrigen Zinsen (trotz der Zinserhöhungen sind sie real immer noch negativ) finde ich Free-Cashflow-Renditen um die 5 % für das laufende Jahr als Maßstab ganz gut. Je nach Risiko des Geschäftsmodells und den Aussichten für die nächsten Jahre können Kompromisse gemacht werden.

Der Artikel Beispiel L3Harris – der Unterschied zwischen guten und sehr guten Aktien ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Philip Morris. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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