Vorbörse: Dax im Plus erwartet, Öl leicht gestiegen, Euro kaum verändert

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Der Dax dürfte am Montag einen Teil seiner Freitagsverluste wieder wettmachen. Der Broker IG indizierte den deutschen Leitindex rund ein halbes Prozent höher bei 13 637 Zählern, womit er an die insgesamt freundlich verlaufene erste Augustwoche anknüpfen würde. Auch der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montag zum Handelsstart im Plus erwartet. In der von vielen Quartalsberichten geprägten vergangenen Woche war der Dax mit 13 792 Punkten zwischenzeitlich auf einen weiteren Höchststand seit Mitte Juni geklettert. Letztlich war es ihm aber nicht gelungen, seine 100-Tage-Durchschnittslinie zu überspringen. Sie gilt, wie auch die 90-Tage-Linie als ein Barometer für den mittelfristigen Trend.

Gemischte Nachrichten kamen am Sonntag aus China: Ein unerwartet starkes Exportwachstum gibt der Erholung der Wirtschaft des Landes neuen Schwung. Die Ausfuhren stiegen in US-Dollar berechnet im Juli im Vergleich zum Vorjahr, während Experten eine Verlangsamung des Exportwachstums vorhergesagt hatten. Chinas Einfuhren legten dagegen etwas weniger deutlich als erwartet zu, was Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK damit begründete, dass einerseits das Vertrauen der chinesischen Verbraucher nachgelassen habe und sich zudem das Wachstum des Immobiliensektors verlangsamt habe.

Die Marktstrategen von JPMorgan bleiben in Richtung Jahresende optimistisch für Aktien. Nach einem großen Zinsschritt im September dürfte die US-Notenbank deutlich zurückhaltender und datenbezogen agieren, schrieb Experte Mislav Matejka.

Unter den Einzelwerten dürften aus dem MDax die Aktien von Siemens Energy in den Blick der Anleger rücken. Der Energietechnikkonzern rutschte zwar im dritten Geschäftsquartal wegen der fortgesetzten Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa und des Russland-Geschäfts tiefer in die Verlustzone, doch die Auftragslage ist besser als erwartet. Zudem fiel auch der Umsatz höher als von Analysten im Schnitt prognostiziert aus. Ein Händler wertete die Zahlen daher "leicht positiv". Die Aktie gab auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Börsenschluss am Freitag um rund eineinhalb Prozent nach.

Die im Dax zu findende VW -Beteilungsgesellschaft Porsche SE wird im Verlauf des Vormittags ebenfalls ihren Quartalsbericht vorlegen. Detaillierte Zahlen, die den vorab veröffentlichten entsprachen, meldete derweil der Finanzdienstleister Hypoport aus dem SDax .

Takkt gaben im Nebenwerte-Index vor dem Handelsstart um auf Tradegate um etwas mehr als zwei Prozent nach. Analystin Catharina Claes von der Privatbank Berenberg strich ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Büro- und Restaurantausstatters. Dieser habe zwar mit seinem Zahlenwerk zum zweiten Quartal relativ stark abgeschnitten, allerdings nähmen die Risiken zu. Die Auftragsspitze dürfte erreicht sein und 2023 sollte Takkt die negativen Auswirkungen der Rezession zu spüren bekommen, erwartet Claes.

Euro kaum verändert

Der Kurs des Euro hat sich dagegen kaum verändert. Er wurde bei 1,0184 US-Dollar gehandelt und liegt somit fast auf dem gleichen Niveau wie am Freitag, als die EZB den Kurs der Gemeinschaftswährung bei 1,0233 US-Dollar festsetze.3

Ölpreise leicht gestiegen - knapp über 6-Monatstief

Die Ölpreise haben am Montag etwas zugelegt und sich etwas von den sechsmonatigen Tiefstständen vom Freitag erholt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 95,26 US-Dollar. Das waren 34 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung stieg um 28 Cent auf 89,29 Dollar.

Damit haben sich die Notierungen am Ölmarkt zu Beginn der Woche nur knapp über den tiefsten Ständen seit Februar gehalten, die am Freitag erreicht wurden. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern stützten jüngste Importdaten aus China die Ölpreise. Daten vom Wochenende zeigten, dass sich die chinesischen Einfuhren an Rohöl im Juli wieder erholt haben. Zuvor hatte Chinas Führung die Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelockert, was die Wirtschaft des Landes stärker in Schwung brachte.

Im weiteren Verlauf dürfte sich der Fokus am Ölmarkt verstärkt auf neue Prognosen zur Nachfrage nach Rohöl richten. Am Donnerstag werden Berichte der Internationalen Energieagentur (IEA) und des Ölkartells Opec erwartet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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