Börse am Morgen: Dax klettert über 15.000 Punkte – Porsche liefert mehr Fahrzeuge aus

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Wow, was für eine Performance: Der Dax ist um mehr als 1.000 Punkte innerhalb von zwei Wochen gestiegen. Beendete er das letzte Jahr noch mit 13.923 Punkten, hat er heute im frühen Handel die 15.000-Punkte-Marke geknackt. Damit liegt der Dax 2023 bereits mit 7,7 Prozent im Plus.

Nun schauen Anleger gespannt auf die US-Inflationsdaten, die um 14:30 veröffentlicht werden.

Porsche: Auslieferungen 2022 leicht gestiegen

Porsche trotz den globalen Krisen und hat 2022 mehr Wagen ausgeliefert als noch ein Jahr zuvor. Insgesamt lieferte Porsche 09.884 Fahrzeuge an Kunden aus. Das ist ein Plus von 3 Prozent im Vergleich zu 2021. Am meisten griffen die Kunden nach SUVs. 95.604 Kunden kauften den Porsche Cayenne und 86.724 den Macan. Der Klassiker 911 wurde insgesamt 40.410 Mal verkauft.

Der vollelektrische Taycan dagegen fand 34.801 Abnehmer, ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzern begründet diese Zahlen mit Engpässen in den Lieferketten und einer eingeschränkten Teileverfügbarkeit.

In Europa lieferte Porsche 62.685 Fahrzeuge aus, was ein Plus von 7 Prozent ergibt. Auf dem deutschen Heimatmarkt liegt Porsche mit 29.512 Fahrzeugen rund 3 Prozent über dem Vorjahr.

Ein Minus ergab sich jedoch auf dem chinesischen Markt, wo mit 93.286 Fahrzeugen rund 2 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft wurden als im Vorjahr. Jetzt da China auch die letzten Corona-Maßnahmen abgeschafft hat, dürften die Absatzzahlen in diesem Jahr wieder anziehen.

Roche erhält EU-Zulassung für Grippemitteln bei Kindern

Xofluza, ein Grippemittel für Kinder von Roche, darf nun auch in der EU vertrieben werden. Dabei kann das Mittel laut Roche-Mitteilung vom Donnerstag sowohl zu Behandlung der unkomplizierten Grippe als auch zur Prophylaxe der Grippe eingesetzt werden.

Die sogenannten Post-Expositions-Prophylaxe zielt den Angaben zufolge darauf ab, die Influenza bei Personen zu verhindern, die mit einer mit dem Influenzavirus infizierten Person in Kontakt gekommen sind.

Mit dieser Zulassung sei Xofluza das erste orale Grippemittel in Einzeldosis, das in Europa für Kinder zugelassen ist. Es kann nun zur Behandlung und Vorbeugung der unkomplizierten Influenza bei Kindern ab einem Jahr sowie bei Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt werden.

Ifo: Unternehmen kommen schlechter an Kredite

Für deutsche Unternehmen wird es schwieriger, an Kredite zu kommen. „Die Banken erhöhen nach und nach die Kreditzinsen und gehen zurückhaltender bei der Vergabe vor“, berichtete Ifo-Experte Klaus Wohlrabe am Donnerstag. Die von Münchner Institut erhobene sogenannte Kredithürde stieg auf 29,9 Prozent. Das ist der Anteil jener Unternehmen, die aktuell Kreditverhandlungen führen und von Zurückhaltung bei den Banken sprechen. Die aktuellen Werte wurden im Dezember erhoben, im September hatte der Wert noch bei 24,3 Prozent gelegen, im Juni bei 18,6 Prozent.

Da das Ifo die Erhebungsmethode für die Kredithürde geändert hat, liegen erst ab 2017 Vergleichswerte vor, in diesem Zeitraum ist der aktuelle Wert aber der mit Abstand höchste. Der Mittelwert für den Zeitraum ist mit 15,7 nur etwas mehr als halb so groß. „Die Zeiten der Niedrigzinsen sind erst einmal vorbei“, betonte Wohlrabe. „Viele Unternehmen müssen sich daran gewöhnen und die Finanzierungsstruktur anpassen.“

Besonders stark betroffen ist die Gastronomie, in der 67,7 Prozent der aktuell verhandelnden Unternehmen von restriktiver Kreditvergabe berichten. In der Metallerzeugung und -bearbeitung sind es 49 Prozent. Auch die Automobilindustrie ist mit 40,4 Prozent derzeit kein Liebling der Banken. Andere große Branchen wie die Chemische Industrie stehen mit 14,7 Prozent dagegen sehr viel besser da. Im Bereich Glaswaren, Keramik, Steine und Erden sind es sogar nur 9,1 Prozent.

Besonders hart treffe die restriktivere Vergabe auch Selbstständige, die ebenfalls überdurchschnittlich schwer an Kredite kämen, hieß es. „Für einige Selbstständige ist die aktuelle wirtschaftliche Lage schwierig“, sagte Wohlrabe. „Für sie ist der Bankkredit immer noch eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente. Das verschärft für viele Selbstständige die Situation.“

Neues Verfahren: Adler Group hofft auf Einigung mit Anleihegläubigern

Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group muss bei der geplanten Änderung von Anleihebedingungen auf ein Alternativszenario zurückgreifen. Weil einige Gläubiger Ende 2022 dem Unternehmen ihre Zustimmung zu neuen Konditionen für eine bestimmte Anleiheserie versagt hatten, konnte Adler sein ursprüngliches Vorhaben damit für sämtliche Anleihen nicht umsetzen. Stattdessen verfolge der Konzern nun mit Unterstützung der erforderlichen Mehrheit der Gläubiger, die einer Aufschiebung zugestimmt hätten, einen „englischen Restrukturierungsplan“ - also eine Änderung der Konditionen nach englischem Verfahren, teilte Adler am Donnerstag in Luxemburg mit. Die neuen Anleihekonditionen sollten dann im April 2023 wirksam werden.

Adler wird dafür den Angaben zufolge seine britische hundertprozentige Tochtergesellschaft AGPS BondCo als Hauptschuldnerin und neue Emittentin der Anleihen einsetzen. Zugleich werde eine unwiderrufliche und unbedingte Garantie zugunsten der Anleihegläubiger abgegeben. Adler geht davon aus, nach Einleitung des Restrukturierungsplans durch die neue Emittentin die vorgeschlagenen Änleiheänderungen mit der Unterstützung der erforderlichen Mehrheit der Gläubiger umsetzen zu können.

Die Adler Group, die nach Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring im Oktober 2021 in das Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geraten war, steht angesichts steigender Zinsen und eines hohen Finanzierungsbedarfs unter Druck. Das Unternehmen hat sein Portfolio ausgedünnt und Immobilien verkauft, um so seine Schulden zu senken und seine Finanzierungsbedingungen im soliden Bereich zu halten. Auch die Einigung mit den Anleihegläubigern gehört zum Sanierungsplan. Ein neuer Wirtschaftsprüfer fehlt indes weiterhin. Die Gesellschaft KPMG hatte zuletzt eine gerichtliche Bestellung zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 abgelehnt, wie Adler am Vorabend mitgeteilt hatte.

(mit Material von dpa-AFX)

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